Sanitätsgruppen-Kraftwagen
Der Sanitätsgruppen-Kraftwagen (SanGrKW)[1][2][3] ist ein ehemaliger Fahrzeugtyp, der bei den Sanitätszügen im deutschen Bevölkerungsschutz eingesetzt wurde. Sanitätsgruppen-Kraftwagen wurden vom Bund zentral beschafft und den Hilfsorganisationen zur Verfügung gestellt. Es handelte sich um Kombis,[4] die hauptsächlich zum Transport einer Sanitätsgruppe einschließlich einer adäquaten Ausstattung dienten.[1][2][3] Hierfür hatten die mit Hinterachsantrieb ausgerüsteten Sanitätsgruppen-Kraftwagen acht Sitzplätze.[1][2][3] Funktional ist er also vergleichbar mit einem Mannschaftstransportwagen.
Im Notfall konnten durch einfache Umrüstung mit zurüstbaren Tragehalterungen aber auch bis zu zwei liegende Patienten auf Einheitskrankentragen transportiert werden.[1][2][3] Dazu mussten im Modell Ford Transit die hinteren beiden Sitzbänke komplett ausgebaut werden, beim Volkswagen-Bus lediglich die Rückenlehne der hinteren Sitzbank umgeklappt und die mittlere Sitzbank um 180° gedreht werden.[3]
Die Beladung nach Stärke- und Ausstattungsnachweisung (STAN) 041 "Der Sanitätszug" umfasste u. a. zwei Fangleinen mit Tragebeutel, acht Arbeitskopfleuchten, zwei Feldgeräte für künstliche Beatmung, vier Krankentragen, zwei Bergetücher mit Tragetasche, acht Sanitätsumhängetaschen und acht Wolldecken.[3]
Insgesamt beschafft wurden:
- 294 Stück Ford Transit FT 100 / VLS (Benzinmotor) mit 2,36 Tonnen zulässiger Gesamtmasse (1982),[1][3]
- 406 Stück Ford Transit FT 100 Di / VLS (Dieselmotor) mit 2,53 Tonnen zulässiger Gesamtmasse (1985–1986),[3]
- 2 Stück Volkswagen T3 / 253 Katy (Benzinmotor mit Katalysator) mit 2,39 Tonnen zulässiger Gesamtmasse (1987),[3]
- 83 Stück Ford Transit FT 100 CL / EDS (Dieselmotor) mit 2,65 Tonnen zulässiger Gesamtmasse (1991–1992).[2][3]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e BVA: Typenblatt zum SanGrKW (Beschaffungsreihe 1982).
- ↑ a b c d e BVA: Typenblatt zum SanGrKW (Beschaffungsreihe 1992).
- ↑ a b c d e f g h i j Peter Kupferschmidt: Einsatzfahrzeuge Erweiterter Katastrophenschutz 1968 bis 1999. Band 5. Verlag Klaus Rabe, Willich 2013, ISBN 978-3-926071-49-1, S. 169–183.
- ↑ "Kombi" im Sinne der STAN 041: Sanitätsdienst (SanDi) im Katastrophenschutz. Stärke- und Ausstattungsnachweisung. Sanitätszug (SZ). STAN-Nr. 041. Stand Mai 1984.