Uneigentlichkeit (Literaturwissenschaft)

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Uneigentlichkeit ist eine Redeweise, in der ein sprachlicher Gegenstand etwas anderes bedeutet, als der Wortlaut besagt.[1]

Der Begriff entstammt der Rhetorik (Improprietas). Er ist von der Indirektheit abzugrenzen und der Gegenbegriff zur Eigentlichkeit / Wörtlichkeit.

Rüdiger Zymner unterscheidet im Bereich der literarischen Uneigentlichkeit drei Teilbereiche: den textuellen Mikrobereich der Tropen, also etwa Metapher, Ironie, Metonymie, Synekdoche usw., den textuellen Mittelbereich der partiellen Uneigentlichkeit (z. B. in bildgleichen oder -ungleichen Metaphernkomplexen oder auch in allegorischen Textpassagen) und den textuellen Makrobereich der Uneigentlichkeit von Ganztexten (wie etwa die Parabel und manche Formen der Fabel).

Literatur

  • Zymner, Rüdiger (1991): Uneigentlichkeit: Studien zu Semantik und Geschichte der Parabel: Zugl.: Freiburg/Schweiz, Univ., Diss., 1990. Paderborn u. a.: Schöningh (= Explicatio).
  • Zymner, Rüdiger (1994): Zwei Seiten der Improprietas. In: Michel, Paul (Hrsg.): Die biologischen und kulturellen Wurzeln des Symbolgebrauchs beim Menschen. Bern u. a.: Lang (= Schriften zur Symbolforschung), S. 91–122.
  • Zymner, Rüdiger (2003): Uneigentliche Bedeutung. In: Jannidis, Fotis / Lauer, Gerhard / Martínez, Matías / Winko, Simone (Hrsg.): Regeln der Bedeutung. Berlin / Boston: De Gruyter (= Revisionen, Bd. 1), S. 128–168.

Einzelnachweise

  1. Zymner, Rüdiger (2007): Uneigentlich. In: Braungart, Georg / Fricke, Harald / Grubmüller, Klaus / Müller, Jan-Dirk / Vollhardt, Friedrich / Weimar, Klaus (Hrsg.): Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft. Neubearbeitung des Reallexikons der deutschen Litera- turgeschichte. Bd. II: P–Z. Berlin: De Gruyter, S. 726–728.