Bunder
Der (das) Bunder oder Bonnier war ein Flächen- und Feldmaß. Das Maß unterschied sich, obwohl beide Namen als gleichwertig angesehen wurden. Bunder, auch als Are bezeichnet, war ein niederländisches Feld- und Flächenmaß und entsprach in der Größe dem belgischen Bonnier oder in dem französischen System dem Hectare. Das Maß war ab 1821 verbindlich.
Bunder
Niederlande
Als niederländisches Maß Bunder war es das „Hektarmaß“ und es galt
- 1 Bunder/Bonnier = 10 Quadratruten = 100 Quadratellen = 947 17/25 Pariser Quadratfuß = 1 Are
- 1 Bunder = 1 Hektar = 100 Quadratruten = 10000 Quadratellen
- 1 Bunder = 1,230215 Amsterdamer Morgen[1]
- 1 Bunder = 1 Hectare, 1 Quadrat-Roeden (Quadratrute) = 1 Are
Im Sprachgebrauch entsprachen:[2]
- 1 Quadrat-Elle = 1 Centiare
- 1 Quadrat-Palm = 1 Quadrat-Dezimeter
- 1 Quadrat-Duim = 1 Quadrat-Zentimeter
- 1 Quadrat-Streep = 1 Quadrat-Millimeter
Somit war
- 1 Bunder = 100 Quadrat-Roeden zu 100 Quadrat-Ellen zu 100 Quadrat-Palm zu 100 Quadrat-Duim zu 100 Quadrat-Streep.
Belgien
- 1 Bonnier/Bunder = 460 Quadratruten[3]
In Antwerpen war der Bunder anders geteilt.[4]
Bonnier in Frankreich
Der Bonnier war ein belgisches Flächen- und Feldmaß in Frankreich. Das Maß war sehr unterschiedlich groß und reichte von 81 bis 131 Aren. Ursache war der geltende Fuß in den Regionen, der sich auf die Quadratrute auswirkte. Zur Rute wurde immer ⅓ Fuß beim Flächenmaß hinzugerechnet. Dieser Zuschlag wurde Drittel-Fuß, Sole oder Talon genannt.[5]
- 1 Bonnier/Bunder = 4 Journaux = 400 Quadratruten
Aren und Fuß:
- 131,6068 Aren errechnet aus 21 ½ Fuß für die Rute
- 130,041 Aren[6]
- 125,780 Aren errechnet aus 20 ⅓ Fuß für die Rute = 413,5 Quadrat-Fuß
- 121,661 Aren errechnet aus 20 Fuß für die Rute = 400,0 Quadrat-Fuß
- 113,685 Aren errechnet aus 19 ½ Fuß für die Rute = 373 7/9 Quadrat-Fuß
- 102,229 Aren errechnet aus 18 ⅓ Fuß für die Rute = 336 1/9 Quadrat-Fuß
- 91,351 Aren errechnet aus 17 ⅓ Fuß für die Rute = 300 4/9 Quadrat-Fuß
- 81,141 Aren errechnet aus 16 ½ Fuß für die Rute = 266 7/9 Quadrat-Fuß[7]
Literatur
- Joseph Meyer: Das große Konversations-Lexikon für die gebildeten Stände. Band 6, Bibliogr. Inst., Hildburghausen/Amsterdam/Paris/Philadelphia 1843, S. 166.
- August Schiebe: Universal-Lexikon der Handelswissenschaften, enthaltend: die Münz-, Maß- und Gewichtskunde, das Wechsel-, Staatspapier-, Bank- und Börsenwesen; das Wichtigste der höhern Arithmetik […]. Band 1, Fleischer/Schumann, Leipzig/Zwickau 1837, S. 220.
- Georg Kaspar Chelius: Maß- und Gewichtsbuch. Jägersche Buch-, Papier- und Landkartenhandlung. Frankfurt am Main 1830.
Einzelnachweise
- ↑ Christian Noback, Friedrich Eduard Noback: Vollständiges Taschenbuch der Münz-, Maass- und Gewichtsverhältnisse, der Staatspapiere, des Wechsel- und Bankwesens und der Usanzen aller Länder und Handelsplätze. Band 1, F. A. Brockhaus, Leipzig 1851, S. 351.
- ↑ Eduard Döring: Handbuch der Münz-, Wechsel-, Maß- und Gewichtskunde. Verlag J. Hölscher, Koblenz 1862, S. 93.
- ↑ C. L. W. Aldefeld: Die Maße und Gewichte der deutschen Zoll-Vereins-Staaten und vieler anderer Länder und Handelsplätze in ihren gegenseitigen Verhältnissen. Verlag J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart/Tübingen 1838, S. 33.
- ↑ Johann Friedrich Krüger: Vollständiges Handbuch der Münzen, Maße und Gewichte aller Länder der Erde. Verlag Gottfried Basse, Quedlinburg/Leipzig 1830, S. 29.
- ↑ August Schiebe: Universal-Lexikon der Handelswissenschaften. Band 3, Friedrich Fleischer / Gebrüder Schumann, Leipzig/Zwickau 1839, S. 217.
- ↑ F. A. Niemann: Vollständiges Handbuch der Münzen, Masse, und Gewichte aller Länder der Erde. Gottfried Basse, Quedlinburg/Leipzig 1830, S. 29.
- ↑ Christian Noback, Friedrich Noback: Vollständiges Taschenbuch der Münz-, Maass- und Gewichtsverhältnisse, der Staatspapiere, des Wechsel- und Bankwesens und der Usanzen aller Länder und Handelsplätze. Band 1, F. A. Brockhaus, Leipzig 1851, S. 171.