Benutzer:Rover-AK-MS/Raesfeld
Raesfeld (sprich: Rahsfeld) ist eine Gemeinde im Kreis Borken in Nordrhein-Westfalen, Deutschland.
Geografie
Geografische Lage
Raesfeld liegt im Naturpark Hohe Mark, im nördlichen Gemeindegebiet entspringt die Issel.
Ausdehnung des Stadtgebiets
Die heutige Gemeinde Raesfeld entstand in den Jahren 1969-1975 aus den vorher eigenständigen Gemeinden Raesfeld, Erle, Homer und dem nördlichen Teil von Overbeck.
Stadtgliederung
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Nachbargemeinden
Unmittelbare Nachbarn von Raesfeld sind Rhede, Borken, Heiden, Dorsten, Schermbeck und Hamminkeln
Partner-Gemeinden
Seit 1986 verbindet Raesfeld eine Gemeinde-Partnerschaft mit dem niederländischen Wehl. Seit 1990 bestehen außerdem freundschaftliche Beziehungen zu der mecklenburgischen Stadt Dömitz.
Geschichte
- Die Ursprünge des Ortes reichen weit zurück; die früheste Erwähnung einer Siedlung "Hrotusfeld" (gerodetes Feld) erfolgte im Jahre 889 im Werdener Heberegister. Im Zusammenhang mit dem Bau der Raesfelder Pfarrkirche wurde 1166 ihr Patronatsherr, der Raesfelder Burgherr Rabodo von dem Berge, genannt. Schon zu dieser Zeit existierte also eine Steinburg, über der im 14. Jahrhundert eine neue wehrhafte Burg errichtet wurde.
- Zwischen dem 15. und dem 18. Jahrhundert litt die ansässige Bevölkerung unter den Fehden und Kriegen, die das Land verheerten. Der Kirchturm fiel 1457 einem Nachspiel der Münsterschen Stiftsfehde zum Opfer und konnte erst über 50 Jahre später wieder aufgebaut werden; spanische, mansfeldische und hessische Truppen zogen in Raesfeld ein und belagerten die Burg.
- Die Herren von Velen, denen die Burg durch Erbfolge zugefallen war, bauten das Schloss weiter aus. So ließ der Reichsgraf Alexander II. von Velen 1643-1658 sein Residenzschloss mit einer Hauptburg, einer Vorburg und einer Kapelle errichten.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Das kulturelle Leben in Raesfeld ist geprägt vom Engagement der örtlichen Gruppierungen. Hier ist insbesondere der Kulturkreis Schloß Raesfeld e.V. zu nennen, der bereits seit 1956 besteht. Nach seiner Satzung verfolgt der Verein das Ziel, „kulturelle Veranstaltungen durchzuführen und zum Zwecke des kulturellen Austausches Verbindungen zu den westlichen Nachbarländern der Bundesrepublik, insbesondere zu den Niederlanden, zu pflegen“. Die Angebotsbreite umfasst vor allem Konzerte, Ausstellungen, Lesungen, Fachtagungen, Studienreisen und Besuche auswärtiger Veranstaltungen und Museen. Der Verein hat seinen Sitz in Raesfeld und hält seine Veranstaltungen vornehmlich in Raesfeld ab, zumeist im Rittersaal des Schlosses.
Museen
- Museum am Schloss: "Raesfeld 1939 - 1945" ist der Titel der dort gezeigten Dokumentation. Grundlage für die in Westfalen einmalige Ausstellung war die in Jahrzehnten zusammengetragene zeitgeschichtliche Sammlung des Heimatvereins. Die Lebenswelt der Einwohner Raesfelds und ihre vielfältigen Erfahrungen während der Kriegsjahre werden im Museum mit Fotos, Dokumenten, erklärenden Texten und einer Vielzahl verschiedener Sachüberreste dargestellt. Der Kriegsalltag in dem kleinen westmünsterländischen Ort entsteht so vor den Augen des Betrachters neu.
Bauwerke
- das Baudenkmal Wasserschloss Raesfeld: Eine der schönsten Schlossfreiheiten Westfalens. Residenzschloss des Reichsgrafen Alexander II. von Velen ("Westf. Wallenstein") 1643 - 58 gebaut. Von den ehemals vier Flügeln stehen heute noch der Westflügel mit imposanten stufenförmigen Turm und der angrenzende Altbau. In der Vorburg richtete Alexander in dem sog. Sterndeuterturm ein Observatorium ein. Die an der Gräfte liegende dörfliche Schlossfreiheit zählt zu den schönsten in Westfalen. Heute Sitz der Handwerksorganisation NRW.
- die Schlosskapelle St. Sebastian die 1658 errichtete wurde beherbergt einen sehenswerten Barock-Altar. Ein "bleiernes Herz", das in der Totengruft gefunden wurde, enthält das Herz des 1733 verstorbenen Reichsgrafen Christoph-Otto von Velen und wird heute in einer Wandnische im Chor aufbewahrt.
- Ein Kleinod Erles ist zweifellos die gut restaurierte Turmwindmühle südlich vom Dorf. Dort wo über eine freie, weite Ackerfläche ein starker Wind blies, ließ der Müller Schwane (Kiewes) in den Jahren 1843-46 eine Windmühle erbauen. Der Turm der Mühle ist aus Feldbrandsteinen gemauert. Um die Jahrhundertwende entstand im Vorderhaus eine elektrisch betriebene Dampfmühle, die gleichmäßiger und ertragreicher arbeitete. Bis 1980 wurde hier noch Korn zu Mehl gemahlen. Die Windmühlenflügel aber waren mit der Zeit leider so verfallen, dass sie festgestellt werden mußten. 1985 wurde die Mühle unter Denkmalschutz gestellt. Im Januar 1991 erhielt die Erler Mühle ein neues Dach, da ein Wirbelsturm große Schäden angerichtet hatte. Heute ist das Bauwerk ein Wohngebäude.
Parks
- Tiergarten Schloss Raesfeld: Der Tiergarten am Schloss Raesfeld, errichtet in der Mitte des 17. Jahrhunderts, ist nach der Beurteilung des „Westfälischen Amtes für Denkmalpflege“ einer der ältesten noch gut erhaltenen Renaissance-Tiergärten Deutschlands. Aufgrund seines einmaligen Erhaltungs-zustandes und seiner Einzigartigkeit wird der Renaissance-Tiergarten im Kontext mit dem Schloss Raesfeld zum Projekt der REGIONALE 2004 außerhalb des REGIONALE-Raumes entwickelt. Unter dem Leitgedanken "Wahrung des kulturellen Erbes" sieht der Tiergarten seiner forst- und landschaftsbaulichen Revitalisierung entgegen. Ein Besucher- und Informationszentrum für Schulungen und Weiter-bildungen wird das Vorhaben abrunden und es so in den Kontext umweltpädagogischer Absichten einbinden.
Naturdenkmäler
- Im Ortsteil Erle, nicht weit von der Pfarrkirche entfernt, steht die tausendjährige Fem-Eiche, unter der im Jahre 1441 die Gebrüder Diepenbrock wegen Schöffenmordes verfemt wurden. Blitze und Stürme haben in den Jahrhunderten dem Baum, dessen morsches Kernstück ausgehöhlt wurde, arg zugesetzt. Es gab kaum ein Ereignis im Dorf Erle, das nicht in diesem Baum, der am Boden einen Durchmesser von etwa drei Meter misst, gefeiert wurde. Bei einem Manöver seiner Truppen 1819 nahm der damalige Kronprinz, der spätere König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen, mit zwei Generälen in diesem sein Frühstück ein.
- Die Pius-Eiche. Die Eiche wurde am 16.6.1871 gepflanzt, damals an der Grenze des Friedhofs. Seit 1996 ist der stattliche Baum Naturdenkmal.
Sportvereine und Sportstätten in Raesfeld
Ortsteil Raesfeld
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Ortsteil Erle
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Regelmäßige Veranstaltungen
- Historischer Kappesmarkt
- Adventsmarkt im Schlosshof
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
- Verkehrsanbindungen der Gemeinde bestehen über die B 70 (Wesel-Norden) und die B 224 (Raesfeld-Solingen) zum Niederrhein und ins Ruhrgebiet.
- Ein Anschluss an die BAB 31 (Ruhrgebiet-Emden) ist nur zehn Kilometer entfernt, die Flurhäfen Düsseldorf und Münster/Osnabrück jeweils zirka 70 Kilometer.
Bildung
- Grundversorgung: Die Gemeinde Raesfeld ist Träger von zwei Grundschulen und einer Hauptschule. Im Ortsteil Raesfeld befinden sich die St. Sebastianschule - Katholische Grundschule - und die Alexanderschule - Gemeinschaftshauptschule -, während die Silvesterschule als katholische Bekenntnisschule die Grundschulversorgung im Ortsteil Erle sicherstellt. Alle drei Schulen verfügen über neuzeitliche und moderne Gebäude und Ausstattungen. Alle Klassen in den Schulen sind mit vernetzten PC`s ausgestattet. Zusätzlich verfügen die St. Sebastianschule und die Alexanderschule über EDV-Schulungsräume. Dazu gehört auch, das in allen drei Schulen flächendeckend Internetzugänge vorhanden sind. Jeder dieser drei Schulen verfügt über eine Turnhalle, der St. Sebastianschule ist zusätzlich noch ein Lehrschwimmbecken angegliedert.
- Bildungswerk Raesfeld: Eigenständiges Bildungswerk mit reichhaltigem Kursangebot für Erwachsene und Kinder.
- Akademie des Handwerks Schloss Raesfeld: Weiterbildung in den Bereichen Unternehmensführung, Sachverständige, Baurecht, Baupraxis und Denkmalpraxis
- Bücherei Raesfeld und Pfarrbücherei Erle