Treppengiebelchen

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Treppengiebelchen

Treppengiebelchen, Weststrand von Sylt

Systematik
Unterordnung: Hypsogastropoda
Teilordnung: Neuschnecken (Neogastropoda)
Überfamilie: Conoidea
Familie: Mangeliidae
Gattung: Propebela
Art: Treppengiebelchen
Wissenschaftlicher Name
Propebela turricula
(Montagu, 1803)

Das Treppengiebelchen (Propebela turricula), auch als Kleine Treppenschnecke oder Kleine Lora (Synonyme: Lora turricula, Oenopota turricula und Bela turricula) bekannt, ist eine Schnecke aus der Familie der Mangeliidae, die wie die verwandten Kegelschnecken zu den Pfeilzünglern (Conoidea) gehören. Die Schnecke frisst Vielborster, die sie mit ihren Radulazähnen harpuniert.

Verbreitung

Man findet das Tier auf Weichböden in der Dauerflutzone des Atlantiks und seiner Seitenmeere Ärmelkanal, Nordsee und Ostsee.

Es lebt in Tiefen von 20 bis 270 Metern auf Sand- und Schlickgrund, auf Sandbänken mit dem Vielborster Sabellaria.[1]

Aussehen

Das Treppengiebelchen hat bis zu acht deutlich voneinander abgesetzte Umgänge, die Mündung des Gehäuses ist lang und keulenförmig, mit einer kurzen Siphonalrinne. Auf der Oberfläche des Gehäuses der 1,8 cm hohen Schnecke lassen sich breite Axialrippen und zarte Spiralrippen erkennen. Das Gehäuse des Tieres ist weiß, gelb, braun, manchmal sogar fast grau.

Entwicklungszyklus

Im Gegensatz zu den meisten bekannten Conoidea ist das Treppengiebelchen ein protandrischer Hermaphrodit, also zuerst Männchen und dann Weibchen.[2] Es findet innere Befruchtung statt, und das Weibchen legt Eikapseln ab, aus denen frei schwimmende Veliger-Larven mit nur einem – dem rechten – Fühler schlüpfen. Diese metamorphosieren erst nach einer pelagischen Phase zu kriechenden Schnecken.[3]

Nahrung

Das Treppengiebelchen ist wie alle Pfeilzüngler eine räuberische Schnecke, deren Radula mit Giftzähnen besetzt ist. Das gibt ihr die Möglichkeit, ihre Opfer – kleine Ringelwürmer[4] – zu lähmen und dann zu töten. Als Beutetier wurde im Öresund der Vielborster (Polychaet) Spiophanes bombyx aus der Familie Spionidae beobachtet.[5]

Literatur

  • George Washington Tryon: Manual of Conchology, structural and systematic, with illustrations of the species, vol. VI; Academy of Natural Sciences, Philadelphia 1884. B[ela] turricula Montagu, S. 219.

Einzelnachweise

  1. Erwin Stresemann (Hrsg.): Exkursionsfauna. Wirbellose I. S. H. Jaeckel: Mollusca. Volk und Wissen, Berlin 1986. S. 134. Lora turricula (Montagu).
  2. Edmund H. Smith (1967): The reproductive system of the British Turridae (Gastropoda: Toxoglossa). The Veliger 10 (2), S. 167–187.
  3. Karen V. Vestergaard (1935): Über den Laich und die Larven von Scalaria communis (Lam.), Nassarius pygmaeus (Lam.) und Bela turricola (Mont.). Zoologischer Anzeiger, 109, 217-222. [Anmerkung: Bela turricola ist Synonym von Propebela turricula.]
  4. Vera Fretter, Alastair Graham (1984): The prosobranch molluscs of Britain and Denmark. Part 8, Neogastropoda. Journal of Molluscan Studies, Supplement 15, S. 435–556, hier S. 514.
  5. Anders Eliason (1920): Biologisch-faunistische Untersuchungen aus dem Öresund. V. Polychaeta. Lunds Universitets Årsskrift 2 (16), S. 1–103, hier S. 147.

Weblinks

Commons: Propebela turricula – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien