Blindfische

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Blindfische

Amblyopsis rosae

Systematik
Kohorte: Euteleosteomorpha
Unterkohorte: Neoteleostei
Acanthomorphata
Paracanthopterygii
Ordnung: Barschlachsartige (Percopsiformes)
Familie: Blindfische
Wissenschaftlicher Name
Amblyopsidae
Bonaparte, 1846

Die Blindfische (Amblyopsidae), auch Nordamerikanische Höhlenfische genannt, sind eine Familie innerhalb der Ordnung der Barschlachsartigen (Percopsiformes). Die meisten Arten leben in Höhlen im Süden und Osten der USA und sind an das Leben in der Dunkelheit angepasst. Nur der Trugkärpfling (Chologaster cornuta) kommt in oberirdischen Gewässern vor.

Merkmale

Blindfische sind spindelförmig gestreckt, eher klein, werden sechs bis elf Zentimeter lang und sind ohne Pigmentierung, weshalb sie weiß erscheinen. Die Augen sind rudimentär, lediglich Amblyopsis spelaea besitzt kleine Augen. Bei Jungfischen sind kleine Augen noch vorhanden, die aber schnell degenerieren und von Haut überwachsen werden. Der Körper ist von unregelmäßig angeordneten Cycloidschuppen bedeckt, der Kopf ist schuppenlos. Das Maul ist groß, mit einem in der Regel vorstehenden Unterkiefer. Die Prämaxillare (ein Knochen des Oberkiefers) ist segmentiert, Kiefer und Gaumenbein sind bezahnt. In gefalteten Wülsten auf Kopf, Rumpf und Schwanz sitzen in Reihen angeordnete, papillenartige Ferntastsinnesorgane. Die Bauchflossen fehlen, lediglich Amblyopsis spelaea hat noch kleine Bauchflossen mit 0 bis 6 Flossenstrahlen. Rücken- und Afterflosse stehen sich annähernd symmetrisch gegenüber. Eine Fettflosse fehlt.

Flossenformel: Dorsale 0–II/7–12, Anale 0–II/7–11.

Das Seitenlinienorgan fehlt oder ist unvollständig. Die Fische haben 27 bis 35 Wirbel. Bei ausgewachsenen Blindfischen liegt die Geschlechtspapille kehlständig zwischen den Kiemenmembranen. Die abgegebenen Eier (bis 70) gelangen in die Kiemenhöhle der Weibchen, werden erst dort besamt und dort sehr langsam erbrütet (Kiemenhöhlenbrüter). Die Larven schlüpfen nach etwa acht Wochen.

Systematik

Die Blindfische werden in sieben Arten in fünf Gattungen unterteilt:

Forbesichthys agassizii mit eingezeichneten Ferntastsinnesorganen.
Typhlichthys subterraneus

Literatur

  • Joseph S. Nelson: Fishes of the World, John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7.
  • Günther Sterba: Süsswasserfische der Welt. 2. Auflage. Urania, Leipzig/Jena/Berlin 1990, ISBN 3-332-00109-4.

Weblinks

Commons: Amblyopsidae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien