Max Gustav Lange

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. Februar 2019 um 17:09 Uhr durch imported>Valtin Dries(3006158) (Komma).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Max Gustav Lange (* 10. September 1899; † 1963 in Berlin) war ein deutscher Pädagoge und Soziologe.

Der als Bäckersohn in der Neumark geborene Lange hat ein Lehrerseminar (1. Prüfung 1920 in Pölitz) durchlaufen und studierte 1921 bis 1927 in Berlin (Geschichte, Pädagogik, Ökonomie, Soziologie, Philosophie). Politisch war er der USPD und SPD verbunden. Er hat vor 1933 u. a. in der Lebensgemeinschaftsschule Rütlischule in Berlin-Neukölln unter Adolf Jensen unterrichtet und gehörte in eine Reformergruppe mit Robert Alt und Paul Heimann. Nach 1933 war er weiter als Lehrer tätig und trat 1940 in die NSDAP ein. 1940 bis 1943 leistete er Wehrdienst.

Nach 1945 wurde er Mitglied der KPD und war anfangs in der Schulverwaltung tätig. Er promovierte in Jena bei Peter Petersen mit einer Arbeit über den Junghegelianismus und die Anfänge des Marxismus und wurde Professor für Soziologie und Pädagogik in Halle (Saale) und Potsdam. Er war von 1946 bis 1950 Chefredakteur der in Ostberlin herausgegebenen Zeitschrift Pädagogik. Hier veröffentlichte er zahlreiche Texte, in denen er sich um eine soziologische Begründung der Pädagogik bemühte und eine marxistische Orientierung der Erziehungswissenschaft vertrat.

1950 gab er plötzlich seine Tätigkeit in der DDR auf und versuchte, sich in Westberlin als Antikommunist zu profilieren. In West-Berlin wurde er Dozent am Otto-Suhr-Institut für Politik und darauf an der PH Berlin zum Professor ernannt. Sein Werk „Politische Soziologie“ griff 1961 einen neuen Ansatz aus den USA auf und wurde mehrfach aufgelegt.

Schriften (Auswahl)

  • Der Frühkapitalismus, Volk und Wissen, Berlin 1947 (Lehrhefte für den Oberstufenunterricht)
  • Totalitäre Erziehung: Das Erziehungssystem der Sowjetzone Deutschlands, Frankfurt am Main 1954
  • Politische Soziologie, Vahlen, Berlin 1961 (5. Aufl. 1972)
  • Zur Grundlegung der Erziehungswissenschaft : Texte zur soziologischen Begründung der Pädagogik 1946 – 1950, hrsg. von Wolfgang Eichler und Horst Sladek, Lang, Frankfurt am Main, Berlin u. a. 2007

Literatur

  • Klaus-Peter Horn: Erziehungswissenschaft in Deutschland im 20. Jahrhundert: zur Entwicklung, Klinkhardt, Bad Heilbrunn 2003 (S. 101) ISBN 978-3781512719
  • Wolfgang Eichler: Der Stein des Sisyphos: Studien zur Allgemeinen Pädagogik in der DDR, LIT Münster u. a. 2000

Weblinks