Benutzer:Motograzeller
Servus, mein Name für die Wikipedia ist Motograzeller. Ich nenne Oberbayern meine Heimat und mein Interesse liegt überwiegend in der weitläufigen Welt der motorisierten Zweiräder. Allerdings nur für Fahrzeuge bis zum Baujahre 1980. Der Rest ist zu komplex mit Elektronik verbunden und technisch/mechanisch uninteressant, für mich jedenfalls.
Sollten in meinen Texten anmaßende oder unpassende Formulierungen verwendet worden sein, bitte ich erstmal tunlichst um einen kurzen und angemessenen Hinweis darauf, was genau "Falsch" ist, und nicht um eine sofortige Anklage!
Auf gute Zusammenarbeit!
Entwurf:Motograziella
Die Moto-Graziella ist ein zusammenklappbares Moped von Fahrradhersteller Teodoro Carnielli der in Vittorio Veneto, Italien ansässig war. Es wurde zwischen den Jahren 1968 und 1979 produziert. Es gab weder einen Vorgänger noch einen Nachfolger von diesem Fahrzeug.
Der Name des faltbaren Zweirads setzt sich sichtbar aus "Moto" und "Graziella" zusammen, letztere waren die von Carnielli entworfenen Falträder die in Italien seit 1964 sehr guten Absatz finden.
Geschichte
Die Produktion der Motograziella startete 1968. Bis zum Ende der Produktion im Jahre 1979 wurde immerzu Modellpflege betrieben und somit einige Details verändert oder gar verbessert. Die ersten Modelle bis einschließlich März 1971 wurden ausschließlich mit weißem Rahmen und Azurblauen Verkleidungsteilen produziert.
Die Fahrzeuge von Markteinführungsjahr hingegen sind durch bestimmte Merkmale geprägt. Zum Beispiel sind zu Anfang der mit einer Spiralfeder gefederte Sattel und die ungefederte Hinterachse auffällig, danach die dünnen Lenkerholme. Des weiteren ist die Tanköffnung weiter in der Mitte des Tanks zu finden als bei den späteren Modellen ab 1969. Als letztes auffälliges Merkmal machen die seitlichen Verkleidungsteile hinterhalb der Sattelstange den freien Bereich zum "Radkasten" zu, damit man nicht zum Motor sehen kann. Für die passive Luftkühlung des Motors ist das eher unvorteilhaft, da die vom Motor erhitzte Luft nicht einfach durch einen geschlossenen Bereich ziehen kann, um sie abzuführen.
Besser wurde all das ab 1969, von dort weg wurden die Lenkerholme bis Produktionsende konisch geformt. Zudem wurde das Problem mit der Wärmeabfuhr kompromisslos behoben, indem man die Verkleidungsteile umkonstruiert hatte und der Bereich hinter der Sattelstange nun frei wurde.
Ab April 1971 wurde die starre Hinterachse durch eine Schwinge ersetzt und mit zwei Schraubenfeder- Stoßdämpfern gefedert. Der Sattel wurde von diesem Zeitpunkt weg als breiter Komfortsattel ohne eigene Federung angeboten.
Genaue Stückzahlen sind nicht bekannt. Allerdings ist bekannt, dass die Serienproduktion laut der deutschen Gebrauchs- und Pflegeanleitung mit der Rahmennummer "00001" anfing und durch den jetzigen Stand der Recherche mit ungefähr "25000" endete.
Besonderheiten
Die Zielgruppe des Unternehmens waren Reisende und Großstadtbewohner. Die Motograziella ist zum einen für das camping bestens geeignet, denn sie lässt sich auf ein kompaktes Maß zusammenklappen und so einfach im Kofferraum eines Mittelklasse- Wagens verstauen. Zum anderen ist sie für Stadtbewohner ebenfalls besonders gut geeignet, da sie sich auf dem Hinteren Teil des Rahmens senkrecht und äußerst Platzsparend aufstellen lässt.
Besonders wichtig dabei zu beachten ist, dass man vor dem Transport oder der senkrechten Stellung bestimmte Vorkehrungen trifft.
Erstens sollte man unbedingt vor dem Transport in einer Seitenlage dafür sorgen, dass das Fahrzeug auf der Seite der Lichtmaschine des Motors liegt, da sonst das Getriebeöl aus dem Motor austreten kann.
Und zweitens muss man vor dem Aufstellen in die senkrechte Position die Luftschraube am Tank und den Dreiwegehahn schließen, da sonst aus dem Vergaser und/oder der Luftschraube am Tankdeckel das Benzin austritt. Bereits davor empfiehlt es sich den Vergaser leer zu fahren. Das macht man am besten, indem man den Dreiwegehahn auf die Position "C" für Closed dreht und den Motor laufen lässt bis er die Schwimmerkammer des Vergasers komplett leer gesaugt hat und von selbst aus geht.
Technik
Die Moto-Graziella gab es damals ab Werk in zwei Ausführungen. Die erste war das Mofa (Typ 155) mit der Motorbezeichnung "502/1B Ausf. C" und einer Höchstgeschwindigkeit von 25km/h. Diese wurde damals damit beworben, dass man diese mit einem Mindestalter von 16 Jahren Führerscheinfrei fahren durfte. Heutzutage benötigt man für dieses Modell den Mofa-Führerschein.
Die Zweite war das Moped (Typ 144) mit der Motorbezeichnung "502/1A X" und ca. 40km/h.
Beide waren mit dem Sachs 502 Motor ausgestattet, der zeitgleich bei Victoria, DKW, Hercules, Tiko-Tiko, Monark und Rixe Verwendung fand. Der ausschlaggebende Unterschied zwischen beiden Motorversionen ist der Durchmesser des Ansaugkanals an dem der Vergaser angeschraubt wird. Die Deutsche Mofaversion hatte serienmäßig den 1/10/99 Vergaser von Bing mit 10mm Durchmesser. Die Mopedversion den 1/12/194 mit 12mm.
Die höhere Endgeschwindigkeit des "Typs 144" ist nur der höheren Drehzahl und Leistung des Motors und einer anderen Übersetzung geschuldet.
Das Gewicht der Motograziella betrug zu Zeiten der starren Hinterachse 35kg, mit der Hinterachsfederung 37kg.
Das Zweitaktgemisch ist aus bisher ungeklärten Gründen verschieden. Für Mofas sind 1/50, und für Mopeds 1/25 vorgesehen.
Verkauf in Deutschland
1969 war das erste Jahr indem das Fahrzeug auch in Deutschland zum Verkauf stand, da nun alle Anfangsschwierigkeiten beseitigt wurden. Der Verkauf fand größtenteils durch den Neckermann Versandhandel bis 1975 statt. Es gab auch Italienische Fahrzeuggeschäfte die mal eine Motograziella in den Schaufenstern zum Verkauf stehen hatten.
Letztlich wurden so in Deutschland von 1969 bis 1975 ca. 7000 Stück verkauft.
Unterschiede zwischen Italienischen- und Deutschen Modellen
Es gab tatsächlich einige Unterschiede zu den Italienischen Modellen.
Der Erste besteht darin dass das "Deutsche Modell" als einziges überhaupt ein Typenschild besaß. Auf dem ist der Hersteller, der Fahrzeugtyp, das Baujahr, die Fahrgestellnummer und das zulässige Gesamtgewicht vermerkt. Des weiteren besaß das deutsche Modell am Hinterrad ein Schutzblech. Dies diente dazu, die Montage des Nummernschildes zu ermöglichen, das bis heute von der Versicherung ausgegeben wird. Zusätzlich beherbergt es das Rücklicht was das Nummernschild auch zeitgleich beleuchtete. In Italien reichte es eine kleine runde Plakette mit dem Gültigkeitsjahr gut sichtbar am Fahrzeug zu befestigen.
Der Technische unterschied bestand darin, dass die Italienischen Modelle teilweise einen Dellorto- Vergaser verbaut bekommen haben, ob es diese nur gegen Aufpreis gab, ist bisher nicht bekannt.
Dieser zieht den optischen Unterschied nach sich, das auch das rechte Verkleidungsteil vom Motor bei den Modellen mit Dellortovergaser keinen Tupferknopf haben, sondern einen eher unschönen Ausschnitt in der Verkleidung.