Benutzer:Zieglhar/Otto III. von Hachberg - Brakteaten

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Otto III. von Hachberg ; Rudolf III. (Hachberg-Sausenberg)

  • Carl Mennicke: Markgraf Friedrich VI. von Baden-Durlach und Basel, Jg. 1.1929/30, H. 1/2, S. 2–8
  • Albert Eisele: Bischof Burkhard von Basel und seine Beziehungen zum Markgräflerland, Jg. 27.1965, H. 2, S. 65–73
  • Beilage: Merian-Plan von Basel Heft 3/1968
  • Beat Trachsler: Die Beziehungen zwischen den Markgrafen von Baden-Durlach und der Stadt Basel, Jg. NF 5(36).1974, H. 1/2, S. 55–65
  • Ulrich Barth: Schwerpunkte grenzüberschreitender Überlieferung im Staatsarchiv Basel 1356-1848, Jg. 1983, H. 1, S. 123–128
  • Martin Keller: Markgräfliche Sitze in Basel; Taufen, Trauungen und Totenfeiern in den Basler Hofkapellen, Jg. 1993, H. 1, S. 31–102
  • Robert Develey: Die Basler Fasnacht, Jg. 1993, H. 1, S. 103–132
  • Julius Birlin: Die Gründung des Klosters Klingenthal im minderen Basel. Seine Verbindungen zu den Adeligen von Klingen, den Rittern von Tegerfelden, den Deutsch-Ordensbrüdern zu Beuggen und den Edelherren auf Rötteln, Jg. 2000, Bd. 2, S. 173–177


Rudolf III. Geschichte

Regesten der Pfalzgrafen

Die Beziehungen zu Basel

Im Zuge der Ausschreitungen während der Bösen Fasnacht in Basel am 26. Februar 1376 wurden im Eptinger Hof in der Rittergasse auf dem Basler Münsterhügel etwa 100 adlige Personen und mit ihrer Gefolgschaft von Aufrührern gefangen genommen, darunter auch Markgraf Rudolf.[1][2] Wie die anderen Adligen versicherte Rudolf in einem Sühnebrief an den Baslern keine Rache zu nehmen.[3][4]

Am 13. November 1376 - wenige Monate nach der Bösen Fasnacht - kaufte Markgraf Rudolf III. von Hachberg-Sausenberg in der Basler Spiegelgasse (heute Augustinergasse 17) das Haus ze Strasburg (Augustinerhof) von Konrad Offenburg, dem Kirchherrn zu Wollbach, für 500 Gulden.[5] Bereits am 11. Juli 1379 ergänzte der Markgraf seine Liegenschaft durch den Kauf des daneben liegende Haus ze Arberg (heute Augustinergasse 19) das später Kleiner Markgräflerhof genannt wurde. Verkäufer waren Werner und Adelberg von Bärenfels.[6]

1393 versetzte das Fürstbistum Basel die Herrschaften Waldenburg, Liestal und Homburg für die vom Bischof Konrad Münch von Landskron geliehenen viertausend Gulden. 1396 gab Konrad Münch von Landskron, nach seinem Rücktritte vom Bistum, die Herrschaften an den Markgrafen Rudolf gegen Erstattung der viertausend Gulden weiter. Die Münch von Landskron hatten vom Markgrafen die Burg Landskron im Oberelsass als Lehen. Der Edelknecht Ulman Renk regierte als Obervogt des Markgrafen auf Schloss Waldenburg. [7]

Der Markgraf suchte in dem Pfand keine Geldanlage, sondern die Ausdehnung seiner Herrschaft nach Süden.[8] Das finanziell schwache Fürstbistum bot sich als Einfallstor an, aber die Stadt Basel fühlte sich zu sehr eingeengt, da ihr im Norden und Westen die Habsburger bereits eine Expansion unmöglich machten. Die Interessen der Stadt und des Markgrafen kollidierten. Zur Absicherung seiner Position schloss der Markgraf am 31. Mai 1399 auf fünf Jahre einen Freundschaftsvertrag mit den nun im Süden seines Machtbereichs benachbarten Städten Bern und Solothurn.[9] Basel reagierte aber schnell und tat- und finanzkräftig.

Am 26. Juli 1400 verkaufte Bischof Humbert von Neuenburg der Stadt Basel die drei Herrschaften mit allen Rechten, für 22 000 Gulden der Stadt. Das Geld ging jedoch an die Gläubiger des Fürstbistums, davon 8 000 Gulden an den Markgrafen. Die vertraglich zwischen Stadt und Bischof vereinbarte Rückkaufmöglichkeit, diente lediglich der Gesichtswahrung. Ob der Markgraf in den etwa vier Jahren, die er Waldenburg, Liestal und Honberg als Pfand verwaltete tatsächlich einen Gewinn von 100% machte, lässt sich ohne Detailkenntnisse über die finanziellen Vorgänge in diesen vier Jahren nicht beantworten, aber Basel hatte ein grosses strategisches Interesse an der Erwerbung und der Markgraf konnte den Erlös nutzen um seine rechtsrheinischen Besitzungen durch Zukäufe auszudehnen. Er kaufte im gleichen Jahr die Herrschaft Neuenstein mit dem Hauptort Gersbach.

Input

[10] und 1379 das daneben liegende Haus ze Arberg (Kleiner Markgräflerhof).[11]


Die Häuser blieben bis zum Ende des Hauses Hachberg-Sausenberg in dessen Besitz und gingen dann an den badischen Markgrafen Christoph über. Dessen Sohn, Markgraf Ernst, verkaufte das Anwesen 1522 an die Artistenfakultät[12] der Universität Basel.[13]

Bürgerrecht ungleich Burgrecht ?

  • Carl Roth: Der ehemalige Basler Besitz der Markgrafen von Baden. In: Basler Jahrbuch 1912, S. 196 Digitalisat

Urkundenbuch BS

Waldenburg

Waldenburg Ruine Waldenburg BL

Der Basler Bischof verpfändete das Amt Waldenburg 1374 an Leopold III. (Habsburg) (Herzog von Österreich), da er wegen Streitereien mit Basel nicht die Stadt berücksichtigen wollte. Bereits 1375 gab er aber das Kleinbasel anstelle des Amtes Waldenburg an Leopold III als Pfand: Das Waldenburg verpfändete er sofort an die Grafen von Thierstein und – nach einem Guglerüberfall sowie weiteren Wechseln der Pfandleiher –

Humbert von Neuenburg

1396 an den Markgrafen Rudolf III. (Hachberg-Sausenberg) und 1400 – zusammen mit Liestal und Homburg – an die Stadt Basel. Durch den enormen Geldbedarf des Bischofs von Basel wurde die Pfandsumme auf das Amt Waldenburg weiter erhöht, bis es dem Bischof unmöglich wurde, das Pfand wieder einzulösen: Formell übergab der Bischof aber das Amt Waldenburg erst 1585 an die Stadt Basel.

Waldenburg und Honberg dagegen, die gleich Liestal während einiger Monate im Pfandbesitz Oesterreichs gestanden waren, wurden 1381 durch Bischof Johann von Vienne dem Edelknecht Burchard Münch von Landskron dem älteren um dreitausenddreihundertsechsundsechzig Gulden verpfändet; 1392 löste der Pfleger Friedrich aus dem Kaufschilling für Kleinbasel diese Herrschaft wieder zurück; aber schon im folgenden Jahre versetzte sie das Hochstift wieder für die vom Bischof Konrad ihm dargeliehenen viertausend Gulden. 1396 sodann gab Konrad Münch von Landskron, nach seinem Rücktritte vom Bistum, die Herrschaften an den Markgrafen Rudolf von Hochberg gegen Erstattung der viertausend Gulden weiter.

Markgraf Rudolf war nicht ein beliebiger Pfandherr, der das Geld anlegte, wie ein Anderer auch hätte tun können. Sondern daß er diese drei schönen Herrschaften an sich brachte, geschah im Ganzen des zähen und bedachtsamen Vorwärtsdringens, womit er seine Macht zu stärken, sein Territorium zu erweitern sich bemühte. Es war nur eine weitere Konsequenz, daß er dann 1399 mit dem benachbarten Solothurn und dem hinter diesem stehenden Bern ein Bündnis schloß zum Schirm des Wandels mit Leib und Gut in den Gebieten der Parteien. Der Edelknecht Ulman Renk regierte als sein Obervogt auf dem Schlosse Waldenburg.

Um so bedeutsamer aber und für die künftigen Geschicke dieser Lande entscheidend war es, daß jetzt die Stadt Basel eingriff, daß sie, unter sehr großen Opfern, den Markgrafen bei Seite schob und durch Uebernahme seines Guthabens wie zahlreicher sonstiger Schulden des Hochstifts den Pfandschatz für die Herrschaften zu einer Höhe steigerte, die eine Wiederlösung für Jeden schwer machte und dauernden Besitz der Stadt verhieß.

Am 26. Juli 1400 verkaufte Bischof Humbert der Stadt Basel die drei Herrschaften mit allen Rechten, Ehren und Zugehörden um zweiundzwanzigtausend Gulden und mit dem Vorbehalt, sie um die gleiche Summe jeweilen wieder an das Hochstift kaufen zu können; am gleichen Tage versprach er, die auf den Herrschaften ruhenden Schulden aus dem Kaufschilling zu tilgen. [1]

Diplomat

Papst Johannes XXIII. und Herzog Friedrich IV..


Grabkapelle

  • Generallandesarchiv Karlsruhe: Findbuch 47: Haus- und Staatsarchiv II: Haus- und Hofsachen; Absterben; Fürstliche Grüfte; Rötteln [2]
  • August von Bayer: Generalbericht der Direktion des badischen Alterthumsvereines über Wirken und Gedeihen der Gesellschaft seit ihrer Gründung im Mai 1844 bis heute (Mai 1858), Karlsruhe, 1858, S. 27 online

Rudolf III. Röttler Chronik

  • Claudius Sieber, 'Rötteler Chronik', in: Verfasserlexikon (VL) 8 (1992), Sp. 288f., hier Sp. 288. [3]
  • Franz Joseph Mone (Hg.), Quellensammlung der badischen Landesgeschichte, Bd. 1, Karlsruhe 1848, S. 280-300. [online]
  • Carl Hegel (Hg.), Die Chronik des Jacob Twinger von Königshofen 1400 (1415), in: Die Chroniken der oberrheinischen Städte: Straßburg, Bd. 1 (Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert 8), Leipzig 1870 (Nachdruck Stuttgart 1961), S. 208 (Nr. 14). [online]
  • Wilhelm Vischer (Hg.), Basler Chroniken, Bd. 3, Leipzig 1887, S. 333 (Nr. 1). [online]
  • August Bernoulli (Hg.), Basler Chroniken, Bd. 5, Leipzig 1895, S. 103-189. [online]
  • Iris Schanze / Frieder Schanze, 'Karl der Kühne und die Burgunderkriege', in: 2VL 4 (1983), Sp. 1006-1012, hier Sp. 1007.


Bischof Otto und das Konzil

Die Rolle Ottos, der doch eigentlich Gastgeber des Konstanzer Konzils war - während des Konzils wurde bis in die jüngste Zeit als sehr gering eingeschätzt. Teilweise wurde sogar behauptet, dass er zu Beginn des Konzils Konstanz verlassen habe und erst nach dessen Ende wieder in die Stadt zurückgekehrt sei. Diese Wahrnehmung ist insbesondere geprägt durch die Chronik des Ulrich von Richental. Neuerdings wird diese Einschätzung in Frage gestellt. Andreas Bihrer konnte belegen, dass Otto fast durchgängig in der Stadt war, da er dort Urkunden ausstellte. Otto war zudem in die Vorbereitungen des Konzils einbezogen und wohnte auch dem Einzug von Papst Johannes XXIII. in Konstanz an prominenter Stelle bei. Die bischöflichen Bauten waren die zentralen Stätten des Konzilgeschehens. Das bekannte - damals städtische - Konstanzer Konzilgebäude (Kaufhaus) wurde nur für das Konklave vom 8. bis 11. November 1417 für die Zwecke des Konzils genutzt, die Versammlungen des Konzils fanden im Konstanzer Münster - der Kirche des Bischofs - statt. Die Päpste Johannes XXIII. und Martin V. wohnten während ihres Aufenthalts in Konstanz in der Bischofspfalz- dem Palast des Bischofs. Während seines Aufenthalts in Konstanz bestätigte König Sigismund dem Bischof Otto die Privilegien seines Bistums.[14]

Der Bischof und seine Münzen

1413 übergab Diethelm III. von Krenkingen die Stadt Tiengen dem Fürstbistum Konstanz. Damit kam Bischoff Otto auch in den Besitz der Münzstätte Tiengen. Nachdem die Münze in Konstanz schon 1367 durch die Stadt Konstanz übernommen worden war, war Tiengen die einzige Münzstätte des Konstanzer Bischofs. In Tiengen wurden Brakteaten geschlagen. Aus der Amtszeit des Bischofs Otto sind vier Typen bekannt, die jeweils einen Bischofskopf im Profil oder von vorne zeigen. Teilweise ist auch das badische Wappen erkennbar. Es wird angenommen, dass nach 1425 in Tiengen keine Münzen mehr geschlagen wurden und jedenfalls Bischof Otto der einzige Konstanzer Bischof war, der diese Münze nutzte.[15]

Literatur

  • Robert Greter: Die mittelalterliche Münzstätte Thiengen. In: Schweizer Münzblätter = Gazette numismatique suisse = Gazzetta numismatica svizzera, Band 1-3 (1949-1953), Heft 1, S. 8-11 Digitalisat
  • Robert Greter: Die mittelalterlichen Münzstätten in Tiengen [Nachtrag]. In: Schweizer Münzblätter = Gazette numismatique suisse = Gazzetta numismatica svizzera, Band 1-3 (1949-1953), Heft 10, S. 32-38 Digitalisat
  • Albert Meyer: Kurzgefaßte münzgeschichtliche Abhandlung der alten Münzstätte Tiengen. In: Hans Brandeck: Geschichte der Stadt Tiengen, 1936
  • Arnold Keller: Die Münzstätte Tiengen im Klettgau. In: Berliner Numismatische Zeitschrift, 1950/51
  • J. Ebner: In: Frankfurter Münzzeitung, 1912
  • Max Blaschegg: Die Freiherren von Krenkingen und ihre Münzstätte Tiengen. In: Archives héraldiques suisses, Archivum heraldicum / hrsg. von der Schweizerischen Heraldischen Gesellschaft - 114. 2000, S. 87-120 Digitalisat


Für die Münzen und Medaillen der Landgrafschaft Klettgau gibt es folgende Literatur:

  • Berstett, August Freiherr von: Münzgeschichte des zähringen-badischen Fürstenhauses (1846)
  • Gebert, Carl Friedrich: Die Münzen und Medaillen der Grafen von Sulz (1889)
  • Ebner, Julius: Württembergische Münz- und Medaillenkunde (1904); 1846 Binder [4]]
  • Klein, Ulrich: Die Münzen und Medaillen der Grafen von Sulz (1996)

Einzelnachweise

  1. siehe Schubring Röttler Chronik, S. 43
  2. [https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/af/Wackernagel_Geschichte_der_Stadt_Basel_Band_1.pdf S.295
  3. 400. Sühnebriefe wegen der bösen Fastnacht
  4. Sühnebrief vom 5. März 1376 im Internet Archive
  5. siehe Carl Roth: Der ehemalige Basler Besitz der Markgrafen von Baden. In: Basler Jahrbuch 1912, S. 196 Digitalisat
  6. beide Namen tauchen in den Listen der 1386 in der Schlacht bei Sempach Gefallenen auf
  7. siehe Rudolf Wackernagel: Geschichte der Stadt Basel, Band 1, S. 329/330 im Internet Archive
  8. siehe Rudolf Wackernagel: Geschichte der Stadt Basel, Band 1, S. 329/330 im Internet Archive
  9. siehe 115. Freundschaftsvertrag der Städte Bern und Solothurn mit dem Markgrafen von Hachberg. 1399 Mai 31. In: Hermann Rennefahrt: Die Rechtsquellen des Kantons Bern. Erster Teil: Stadtrechte. Dritter Band: Das Stadtrecht von Bern III. Aarau 1945 Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen; abgerufen am 6. Mai 2019
  10. Eugen A. Meier: Verträumtes Basel, Basel 1974, S. 42 Google Digitalisat beschränkt einsehbar
  11. Beat Trachsler: Die Beziehungen zwischen den Markgrafen von Baden-Durlach und der Stadt Basel Heft 1/2 1974, S. 59 (Digitalisat der UB Freiburg)
  12. zur facultas artium siehe Edgar Bonjour: Die Universität Basel. 1460 - 1960. S. 150-167
  13. Markus Kutter: Zwischen Jura, Vogesen und Schwarzwald. pdf
  14. RI XI,1 n. 1777-1779, 1781/82, 1785. In: Regesta Imperii Online abgerufen am 31.01.2019
  15. siehe Blaschegg