Verdejo

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. Mai 2019 um 09:09 Uhr durch imported>Roderich Kahn(287333) (Link gesetzt).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Verdejo ist eine Weißweinsorte, die aus dem spanischen Weinbaugebiet Rueda stammt und fast ausschließlich in den kastilischen D.O.s Cigales, Toro, Tierra de Léon und Rueda angebaut wird.

Früher wurden stark oxidierte sherryartige Weine aus Verdejo hergestellt. Die neuere Geschichtsschreibung beginnt in den 1970er Jahren, als der bekannte Weinerzeuger Marqués de Riscal (aus der Rioja) ein Gebiet für den Anbau von Weißweinen mit hohen Qualitätsanforderungen suchte. Die Önologen von Riscal wurden in Rueda durch den französischen Professor Émile Peynaud auf die Rebsorte Verdejo aufmerksam und erkannten das gewaltige Potential dieser Traube bei modernem Weinanbau. Durch neue Techniken wie schneller Transport der Trauben zum Keller sowie das Pressen der Trauben unter einem Schutzgaspolster konnte die überragende Frische des Mosts konserviert werden. Die Traube ist extrem sauerstoffempfindlich, also wird sie wegen der Kälte nachts gelesen, wenn hohe Qualitäten erreicht werden müssen. Verdejo sollte meist jung getrunken werden; Top-Qualitäten haben ein gutes Gerüst zum Reifen und entwickeln nach einigen Jahren in der Flasche einen nussig-cremigen Charakter.

Die Traube wird meistens zusammen mit den Rebsorten Palomino und Macabeo sowie zunehmend mit Sauvignon Blanc zu einem trockenen, frischen Weißwein verarbeitet.

Siehe auch den Artikel Weinbau in Spanien sowie die Liste von Rebsorten.

Literatur

  • Pierre Galet: Dictionnaire encyclopédique des cépages. 1. Auflage. Hachette Livre, 2000, ISBN 2-01-236331-8.
  • Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon. Hallwag, Gräfe und Unzer, München 2006, ISBN 978-3-8338-0691-9.