Rudolf Mayr

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Rudolf Mayr (* 1. Mai 1910 in Miesbach; † 4. August 1991 in Hamburg[1]) war ein deutscher Flugkapitän und Mitglied der Deutschen Antarktischen Expedition 1938/39.

Leben

Rudolf Mayr arbeitete 1938 für die Deutsche Lufthansa im Atlantikdienst als Pilot eines Dornier-Flugbootes. Seine erste Erfahrung in polaren Regionen sammelte er im Mai 1938 bei einer dänischen Expedition unter der Leitung von Lauge Koch, bei der er Nordost-Grönland aus der Luft mit dem Dornier Wal Perssuak erkundete. Aufgrund seiner Polarerfahrung nahm er 1938/39 als Pilot des Dornier Wal D-ALOX Passat an der Deutschen Antarktischen Expedition unter der Leitung von Alfred Ritscher teil. Diese Expedition erkundete aus der Luft ein etwa 600.000 km² großes Gebiet, das den Namen „Neuschwabenland“ erhielt. Mit den Messbildkameras von Passat und dem anderen Dornier Wal Boreas unter Flugkapitän Richardheinrich Schirmacher entstanden 11.600 Luftbilder bei der Expedition, die die Grundlage für die ersten Karten dieses Gebietes bildeten.[2] Ein aus dem Inlandeis herausragender Gebirgszug wurde von der Expeditionsleitung Mayrkette genannt.[3][4]

Im Zweiten Weltkrieg diente Mayr in der Luftwaffe, wo er zuletzt den Rang eines Hauptmanns beim Kampfgeschwader 40 bekleidete. Für seine Leistungen war er am 23. Dezember 1941 mit dem Deutschen Kreuz in Gold sowie am 18. Mai 1943 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet worden.[5]

Nach dem Krieg wurde Mayr wieder bei der Lufthansa beschäftigt und stieg zum Chefpiloten auf. Am 15. August 1956 eröffnete er mit einer Lockheed Super Constellation die Strecke Hamburg-Rio de Janeiro. Am 9. Februar 1960 erwarb Mayr zusammen mit Werner Utter die erste Lizenz eines Lufthansa-Flugkapitäns für die Boeing 707 und überführte die erste Maschine im März 1960 nach Deutschland.[6][7] 1965 erhielt er die Wetterdienstplakette des Deutschen Wetterdienstes.[8]

Nachkommen Rudolf Mayrs sind die Basketballspieler Rolf Mayr (Enkel) und Daniel Mayr (Urenkel).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hamburger Abendblatt, Ausgabe vom 8. August 1991
  2. Karsten Brunk: Kartographische Arbeiten und deutsche Namengebung in Neuschwabenland, Antarktis. Deutsche Geodätische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Reihe E: Geschichte und Entwicklung der Geodäsie — Heft Nr. 24, Teil I. Frankfurt am Main, 1986 (Memento des Originals vom 26. Juni 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/141.74.33.52 (PDF; 391 kB)
  3. Verzeichnis deutschsprachiger Namen in der Antarktis (Memento vom 23. Januar 2009 im Internet Archive), abgerufen am 21. November 2013
  4. Mayrkette im Composite Gazetteer of Antarctica
  5. Veit Scherzer: Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. 2. Auflage. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 532.
  6. Airline-Portrait Lufthansa, abgerufen am 21. November 2013
  7. Roll-out der ersten Boeing 707 der Lufthansa (Memento des Originals vom 10. Juni 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.klassiker-der-luftfahrt.de
  8. Hamburger Abendblatt vom 15. Okt. 1965