Saterlied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. Mai 2019 um 11:04 Uhr durch imported>Aka(568) (Tippfehler entfernt).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Das Saterlied (saterfriesisch: Seelter Läid) gilt als Regionalhymne des Saterlandes in Ost-Friesland. Es wurde wahrscheinlich in den 1920er Jahren von dem Vikar Wilhelm Schulte in saterfriesischer Sprache verfasst.[1] Er wird zur Melodie von Brüder lagert euch im Kreise gesungen.[2] Es war auch bei saterfriesischen Auswanderern in den USA sehr beliebt.[1]

Text

Seelter Läid

Ljude rakt et fuul un Lounde,
Do ap Goddes Wareld stounde.
Man wät gungt deer wäil uur Seelter,
Un uur’t litje Seelterlound?

Seelter jeelde aal as Brure,
Achtje, hälpe een de ure.
Träf’ se sik uk in de Framde,
Hat et fluks: „Wie sunt ja früünd“.

Ene Sproake un ann Glowe
Un dät trjoue Haat, do dwo,
Det wie uus am ljoosten säike
Sälskup bie dät aine Foulk.

Seelterlound, det druuch mien Wäse,
Deer wol iek begreeuwen läse,
Wier uk al min Baab’ un Bääsje
Sund truch’t Äidenlieuend geen.

Huus, wier spielden wie as Bäid’ne
Dät Ferstopjen in de Häid’ne,
Tikken, Räiden, Pingelpangel,
Kuud iek die ferjete wäil?

Seelterlound, du läist ousleten,
Fon de Wareld gans ferjeten.
Man din Faan häd uus uk heelden
Fräi fon Fäinde, Kriech un Nood.

Seelter, wie häbe’t hier goud raked
Dan uus Lound häd sik ächt maked.
Häd et uus daach riekelk läwerd
Fjuur un Water un sääd Brood.

Wie sund luter een Lounds Loundjer,
Schäddeler, Romelster un Utändjer,
Un wie tanke een un’t sälge:
„Seelterlound, dät lieuje hooch!“

Saterlied

Leute gibt es viel und Länder,
Die auf Gottes Erde stehn,
Doch was geht wohl über Sater,
Übers kleine Saterland?

Sater gelten alle als Brüder,
Achten, helfen all’ einander.
Treffen sie sich in der Ferne,
Heißt es gleich: „Wir sind doch Freund.“

Eine Sprache und ein Glaube
Und das treue Herz, die tun,
Dass wir uns am liebsten suchen
Gesellschaft beim eig’nen Volk.

Saterland, das trug meine Wiege,
Dort will ich begraben liegen,
Wo auch schon mein Vater und Großvater
Sind durchs Erdenleben gegangen.

Haus, wo wir als Kinder spielten
Das Verstecken in der Scheune,
Fangen-, Rätsel-, Kinderspiele,
Könnt’ ich dich wohl je vergessen?

Saterland, liegst abgeschlossen,
Von der Welt ganz vergessen.
Doch dein Moor hat uns auch gehalten
Frei von Feinden, Krieg und Not.

Sater, wir haben’s hier gut getroffen,
Denn unser Land hat sich echt gemacht.
Hat es uns doch reichlich geliefert,
Feuer und Wasser und satt Brot.

Wir sind eines Landes Leute,
Scharreler, Ramsloher und Utendjer,
Und wir denken stets das eine:
„Saterland, das lebe hoch!“

Einzelnachweise

  1. a b Hanne Klöver: Spurensuche im Saterland. Ein Lesebuch zur Geschichte einer Gemeinde friesischen Ursprungs im Oldenburger Land. Soltau-Kurier, Norden 1998, ISBN 3-928327-31-3, S. 280
  2. Saterfriesische Sprache. barssel-saterland.de, abgerufen am 15. Mai 2019