Leuchtendroter Täubling
Leuchtendroter Täubling | ||||||||||||
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Leuchtendroter Täubling (Russula laeta) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Russula laeta | ||||||||||||
Möller & Jul. Schäff. emend. Jul. Schäff. |
Der Leuchtendrote Täubling (Russula laeta syn. R. borealis, R. querceti) ist ein Pilz aus der Familie der Täublingsverwandten (Russulaceae). Er ist durch zinnober- bis geranienrote Farben am Hutrand wie beim Scharfen Honig-Täubling (R. veternosa) sowie durch eine orangerosa bis dunkelrot getönte Hutmitte gekennzeichnet. Weiterhin besitzt er eine feuchte, nach dem Trocknen glänzende Huthaut und einen im Alter gerieften Hutrand.
Merkmale
Makroskopische Merkmale
Der Hut ist dunkelrot mit leichter Tendenz zu Purpur. In der Mitte ist er braun-, purpur- oder zinnoberrot getönt, kann aber auch blassorange oder braunrot erscheinen. Im Alter verblasst der Bereich zu einem Ockergelb. Der Rand ist mehr oder weniger ziegel- bis orangerot gefärbt. Der Hut ist anfangs halbkugelig bis leicht kegelig ausgebildet, zuletzt ist er ausgebreitet und niedergedrückt, manchmal auch flach gebuckelt. Der Hut erreicht einen Durchmesser zwischen drei und sieben Zentimetern. Die Konsistenz ist nicht sonderlich gebrechlich. Die Haut ist schwach samtig und zu einem Drittel oder zur Hälfte abziehbar. Mit einer Lupe lassen sich auf der Huthaut kleine Gruben und Äderchen erkennen.
Die Lamellen sind zunächst blass ockerlich bis gelblich, dann sattocker bis deutlich gelb gefärbt, jedoch nicht so kräftig wie beim Glänzendgelben Dottertäubling (R. lutea) oder beim Scharfen Honig-Täubling. Sie stehen ziemlich gedrängt und sind nach beiden Enden hin abgerundet. Außerdem sind sie queraderig-wellig miteinander verbunden.
Der Stiel ist weiß bis blass strohfarben und aderig. Er ist zylindrisch bis keulig geformt und erreicht eine Länge zwischen drei und fünf sowie eine Dicke von 0,5 bis 1,8 Zentimetern. Die Oberfläche ist zunächst flaumig. Später wird der Stiel relativ weich und schwammig, besitzt aber eine dünne Rinde. Das Fleisch ist weiß und nicht sehr fest. Es schmeckt mild und ist geruchlos. Mit Phenol färbt es sich schnell weinrot, danach dunkelviolett-purpur und schließlich schwarz.
Das Sporenpulver ist goldgelb gefärbt.
Mikroskopische Merkmale
Die Sporen sind kurz eiförmig und messen 7,5–9 × 6,5–7,5 Mikrometer. Die Oberfläche ist isoliert stachelig. Die Zystiden sind spindelförmig und wenig herausragend. In Sulfovanillin färben sie sich intensiv schwarz. Die Zystiden auf der Huthaut sind groß.
Artabgrenzung
Ähnlich ist der Ockerblättrige Zinnober-Täubling (R. pseudointegra). Seine Huthaut ist matt und kaum abziehbar. Diese kompakte, kurzstielige Art besitzt zudem oft einen etwas größeren Hut.
Ökologie
Der Leuchtendrote Täubling ist in Sternmieren- und Waldlabkraut-Eichen-Hainbuchenwäldern sowie in Buchen- und Eichenbeständen zu finden. Dort besiedelt er mäßig saure Böden. Der Pilz lebt in einer Mykorrhiza mit Laubbäumen, wie Stieleichen, Rot- und Hainbuchen. Die Fruchtkörper erscheinen von Juli bis September.
Verbreitung
Der Leuchtendrote Täubling ist in Nordamerika (USA als R. borealis), Nordafrika (Marokko), in Westasien (Kaukasus) und Europa verbreitet. In Europa ist er in von den Niederlanden und Frankreich im Westen vermutlich bis Tschechien im Osten, in Weißrussland und Russland sowie bis ins südliche Nordeuropa zu finden.
In Deutschland kommt der Pilz vereinzelt bis selten weit verstreut vor.
Bedeutung
Der Leuchtendrote Täubling ist essbar.
Literatur
- Edmund Michael, Bruno Hennig, Hanns Kreisel: Handbuch für Pilzfreunde. Fünfter Band: Blätterpilze – Milchlinge und Täublinge. 2. Auflage. Fischer, Stuttgart 1983, ISBN 3-437-30350-3.
- German Josef Krieglsteiner (Hrsg.), Andreas Gminder, Wulfard Winterhoff: Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 2: Ständerpilze: Leisten-, Keulen-, Korallen- und Stoppelpilze, Bauchpilze, Röhrlings- und Täublingsartige. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3531-0.
Einzelnachweise
- ↑ Belgian List 2012 - Russula laeta. Abgerufen am 9. Juni 2012 (Täubling sehr selten: Critically endangered).
- ↑ Cvetomir M. Denchev & Boris Assyov: Checklist of the larger basidiomycetes in Bulgaria. In: Mycotaxon. Band 111, 2010, ISSN 0093-4666, S. 279–282 (mycotaxon.com [PDF; 592 kB; abgerufen am 31. August 2011]).
- ↑ Z. Tkalcec & A. Mešic: Preliminary checklist of Agaricales from Croatia V:. Families Crepidotaceae, Russulaceae and Strophariaceae. In: Mycotaxon. Band 88, 2003, ISSN 0093-4666, S. 293 (online [abgerufen am 31. August 2011]). online (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Estonian eBiodiversity Species description Russula laeta. In: elurikkus.ut.ee. Abgerufen am 19. September 2012 (englisch).
- ↑ Pertti Salo, Tuomo Niemelä, Ulla Nummela-Salo: SY769 Suomen helttasienten ja tattien ekologia, levinneisyys ja uhanalaisuus. (Finnische Lamellen- und Röhrenpilze: Ökologie, Verbreitung und Bedrohungsstatus ). Hrsg.: Esteri Ohenoja. 2005, ISBN 952-11-1997-7 (finnisch, ymparisto.fi [PDF]).
- ↑ Weltweite Verbreitung von Russula laeta. (Nicht mehr online verfügbar.) In: data.gbif.org. Archiviert vom Original am 23. Januar 2015; abgerufen am 21. August 2011. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Nahuby.sk - Atlas húb - Russula laeta. In: nahuby.sk. Abgerufen am 19. September 2012.
- ↑ Grid map of Russula laeta. (Nicht mehr online verfügbar.) In: NBN Gateway / data.nbn.org.uk. Ehemals im Original; abgerufen am 19. September 2012 (englisch). (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ NMV Verspreidingsatlas | Russula laeta. In: verspreidingsatlas.nl. Abgerufen am 7. Mai 2012.
- ↑ Russula borealis in der PilzOek-Datenbank. In: pilzoek.de. Abgerufen am 21. August 2011.
- ↑ Verbreitungsatlas der Pilze der Schweiz. (Nicht mehr online verfügbar.) In: wsl.ch. Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL, archiviert vom Original am 15. Oktober 2012; abgerufen am 19. September 2012. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.