Willi Müller-Hufschmid
Willi Müller-Hufschmid, falsch auch Müller-Hufschmied, (* 1890 in Karlsruhe; † 4. April 1966 ebenda) war ein deutscher Maler.
Leben und Wirken
Geboren in Karlsruhe, studierte er ab 1908 an der dortigen Kunstakademie. Nachdem er den Ersten Weltkrieg und die sechsjährige Gefangenschaft in Sibirien überstanden hatte, setzte er seine Studien bei Hermann Goebel, der in der Tradition Gustave Courbets stand, fort. Er pflegte in dieser Zeit den Kontakt mit Rudolf Schlichter, Georg Scholz und anderen Karlsruher Malern aus der Gruppe Rih. 1922 heiratete er Verena Hufschmid, die für seinen Lebensunterhalt sorgte.
Als Vertreter der Neuen Sachlichkeit wurde er gegen Ende der Zwanziger Jahre bekannt und beteiligte sich an zahlreichen Ausstellungen mit Werken, die meist Gegenstände des täglichen Gebrauchs zeigten. Ein weiteres Thema, das ihn in dieser Zeit beschäftigte, waren Selbstbildnisse. Allmählich vollzog sich ein Wandel zu eher mystischen und metaphysischen Themen und einem anderen Malstil mit pastoserem Farbauftrag und weniger harten Konturen als in der Frühzeit.
1933 endete mit der Naziherrschaft diese Phase der Malerei. Müller-Hufschmid, dessen Kunstrichtung den neuen Machthabern missfiel, konnte kaum mehr ausstellen und arbeitete ab 1941 als Bühnenbildner in Konstanz, später dann als Schrankenwärter bei der Reichsbahn. Prekär war seine finanzielle Lage insbesondere durch den Tod seiner Frau 1942 geworden. Zudem wurden 1944 bei einem Bombenangriff viele seiner früheren Werke zerstört.
1947 zog Müller-Hufschmid wieder nach Karlsruhe. Von 1950 bis 1966 lebte er in einer Wohnung unmittelbar neben derjenigen der Malerin, Zeichnerin und Textilkünstlerin Clara Kress, deren Zeichnungen und Malereien deutlich von ihm beeinflusst wurden. Eine Professur, die ihm in Karlsruhe angeboten wurde, lehnte er ab. Hatte er während des Dritten Reiches hauptsächlich expressive Zeichnungen geschaffen, wandte er sich nun der abstrakten Malerei zu und fand damit viele Anhänger. Als ordentliches Mitglied des Deutschen Künstlerbundes nahm Willi Müller-Hufschmid zwischen 1951 und 1966 an den großen Jahresausstellungen des DKB teil.[1]
Willi Müller-Hufschmid starb in seiner Heimatstadt. Sein Sohn Nikolaus Müller war in den 1970er Jahren Leiter der Lithografiewerkstatt der Karlsruher Kunstakademie.
Auszeichnungen
- 1953 Kulturpreis der Stadt Karlsruhe
- 1958 Kulturpreis Badischer Künstler
- 1959 Teilnahme an der zweiten Documenta in Kassel
- 1964 Hans-Thoma-Preis des Landes Baden-Württemberg.
Einzelnachweise
- ↑ kuenstlerbund.de: Ausstellungen seit 1951 (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 19. November 2015)
Weblinks
- Literatur von und über Willi Müller-Hufschmid im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- „Willi Müller-Hufschmid 1890-1966 - Gemälde und Zeichnungen“, Ausstellung in der Städtischen Galerie Karlsruhe, 2000
- Willi Müller-Hufschmid: „abstrakte Komposition“
- Materialien von und über Willi Müller-Hufschmid im documenta-Archiv
Personendaten | |
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NAME | Müller-Hufschmid, Willi |
ALTERNATIVNAMEN | Müller, Willi; Müller-Hufschmied, Willi |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler |
GEBURTSDATUM | 1890 |
GEBURTSORT | Karlsruhe |
STERBEDATUM | 4. April 1966 |
STERBEORT | Karlsruhe |