Carl Jung-Dörfler

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Käte Dan, eine Schwester von Carl Jung-Dörflers Ehefrau Hedwig (1920)

Carl Jung-Dörfler, auch Karl Jung-Dörfler, (* als Carl Jung am 29. Januar 1879 in Obersdorf, Kreis Siegen; † 1. September 1927 in Düsseldorf[1]) war ein deutscher Maler.

Leben

Carl Jung, ältestes von acht Kindern von Johannes Heinrich Jung und Margareta Jung, geborene Bruch, wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Bereits im Alter von 13 Jahren arbeitete er in den Siegerländer Erzgruben. Erst 1908 mit 29 Jahren erhielt er die Möglichkeit, an der Düsseldorfer Kunstakademie zu studieren.[2] Vermutlich wurde er von dem katholischen Ortsgeistlichen zum Studium empfohlen[3] und durch ein Kunststipendium der Kaiserlichen Schatullenverwaltung in Berlin gefördert.[3]

Er wurde Meisterschüler und als Maler mit seinen Ölgemälden, Skizzen, Bleistift- und Kohlezeichnungen bekannt. Dörfler starb nach schwerer Krankheit an einem Knochensarkom und wurde in Obersdorf beigesetzt.[4] Sein in Düsseldorf beigefügter Namenszusatz „Dörfler“, wird als „Beleg für seine enge Heimatverbundenheit interpretiert“.[3]

Carl Jung-Dörfler lernte 1912 in Düsseldorf die Berliner Frauen- und Kinderärztin Hedwig Danielewicz kennen, eine der ersten Frauen, die in Deutschland regulär Medizin studierten. Sie heirateten am 22. Dezember 1916.[5] Hedwig Jung-Danielewicz, obwohl vom jüdischen zum römisch-katholischen Glauben bei Ihrer Heirat konvertiert, fand den Tod in einem Minsker Ghetto 1942.[6] Die Gemeinde Wilnsdorf erinnert seit 2015 mit einem Gedenkstein an Hedwig Jung-Danielewicz; nach ihr wurde der Hedwig-Danielewicz-Platz in Obersdorf, einem Ortsteil von Wilnsdorf, benannt.[7]

Literatur

  • Paul U. Unschuld: Die Ärztin und der Maler. Carl Jung-Dörfler und Hedwig Danielewicz. Triltsch Verlag 1994, ISBN 9783799800662.
  • Paul U. Unschuld (Autor), Sieglinde Mooney (Herausgeberin): Die Ärztin und der Maler. Carl Jung-Dörfler und Hedwig Danielewicz. Cygnus Verlag 2013 (Kindle Edition).

Weblinks

Commons: Carl Jung-Dörfler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. „Tipp der Woche: Carl Jung-Dörfler in Freudenberg“, Kulturkontakt Westfalen vom 27. November 2017
  2. a b c „„Der Maler und die Ärztin“ – In Freudenberg werden Werke von Carl Jung-Dörfler gezeigt“, Blog der Archive im Kreis Siegen-Wittgenstein vom 22. November 2017
  3. Carolina Meinert: „Dörfler-Bilder erzählen die Geschichte“, Westfälische Rundschau vom 8. März 2011
  4. Ärztinnen im Kaiserreich: „Hedwig Jung-Danielewicz, geb. Danielewicz “, Institut für Geschichte der Medizin, Charité, Berlin 2015, abgerufen am 27. Dezember 2018
  5. Eduard Seidler: Jewish pediatricians: victims of persecution 1933–1945. S. 238
  6. Max Amos: „Gedenkstein für Hedwig Jung-Danielewicz in Obersdorf“, Westfalenpost vom 10. Mai 2015