Benutzer:Chrisqwq/Faktorieller Survey

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Der faktorielle Survey oder Vignettenanalyse ist eine neuere Erhebungsmethode, genauer ein multivariates Verfahren. Sie findet besonders in der Einstellungsmessung Anwedung, denn die Grundidee ist, dass bei der Vorlage von konkreten Situationen weniger Verzerrungen , etwa durch soziale Erwünschtheit, auftreten, wie etwa bei der Likert-Skala, die auch angewendet werden kann um Einstellungen zu messen. Beispielsweise sollen politische Ausrichtungen oder Einstellungen zu kritischen Themen (wie z.B. Abtreibung) gemessen werden.

Dem Interviewten werden computergenerierte Situationsbeschreibungen mit Versatzstücken vorgelegt, d.h. mit austauschbaren Satzbestandteilen (hier gekennzeichnet durch Anführungsstriche): Beispiel eines Sets aus drei Vignetten:

  • "Ein "20"-"jähriger Mann" ist von Beruf "Schreiner". Ist er gerecht wenn "er" "100" Euro verdient?
  • "Eine "60"-"jährige Frau" ist von Beruf "Lehrer". Ist es gerecht wenn "sie" "100" Euro verdient?
  • "Ein "30"-"jähriger Mann" ist von Beruf "Lehrer". Ist es gerecht wenn "er" "1000" Euro verdient?

Anders als bei der Conjointananalyse sollen die Vignetten meist nicht in eine Reihenfolge gebracht werden (Ranking) sonders auf einer Skala bewertet werden (Rating). Dabei soll der Befragte die schon beantworteten Vignetten im Hinterkopf behalten um sie in Bezug zu einander zu bewerten.

Die "" werden durch vorgegebene Stücke ersetzt. Jeder Interviewte bekommt einen Stapel (ein Set) solcher ähnlichen, generierten Situationsbeschreibungen (Vignetten). Die Situationen, die komplexe Konstellationen von Merkmalen darstellen (z.B. Grundeinstellungen), sollen von Befragten im Rahmen eines (schriftlichen) Interviews bewertet werden. Hierzu werden die Merkmalsausprägungen der Merkmale (Versatzstücke) zu Situationsbeschreibungen kombiniert. Einige der möglichen und sinnvollen Situationsbeschreibungen werden dann von Befragten beurteilt. Da sich mit einer zusätzlichen Dimension, d.h. austauschbarer Aspekt der Situationsbeschreibung (z.B. Mann/Frau, Einkommen), die Anzahl der Vignetten exponentiell erhöht, können nur wenige Vigneten vom Forscher ausgewählt werden.

Literatur

Quelle: Multivariate Analysemethoden. Eine anwendungsorientierte Einführung von Klaus Backhaus, u. a. Springer, Berlin (2006) ISBN 3540278702

Siehe auch

Conjoint-Analyse