Sigtot

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Das Lochstreifenlesegerät, wie dieses im Nationalen Kryptologischen Museum der USA ausgestellte Exponat, war ein Bestandteil des Chiffriersystems.

Sigtot (Eigenschreibweise: SIGTOT), später auch bezeichnet als SSM-33,[1] war eine während des Zweiten Weltkriegs entwickelte und eingesetzte amerikanische Chiffriermaschine. Zur Verschlüsselung nutzte sie das kryptographisch sichere Einmalschlüssel-Verfahren (englisch One-Time Pad, kurz: OTP).

Geschichte

Der Mischer vom Typ 131B2 stellte das Herzstück des Systems dar.

Das Einmalschlüssel-Verfahren wurde bereits im 19. Jahrhundert durch den amerikanischen Kryptologen Frank Miller (1842–1925) vorgeschlagen.[2] Seit dieser Zeit bis zum heutigen Tag wird es verwendet. Es zeichnet sich durch prinzipielle Einfachheit aus und ist bei korrekter Anwendung, wie der amerikanische Wissenschaftler Claude Shannon (1916–2001) in den 1940er-Jahren zeigte, nachweislich sicher und kann nicht gebrochen werden.[3] Auch die Streitkräfte der Vereinigten Staaten verließen sich während des Zweiten Weltkriegs auf dieses Verfahren und realisierten es in Form eines Lochstreifenlesegeräts (Bild oben) kombiniert mit einem Mischer vom Typ 131B2 (Bild rechts).[4] Sigtot wurde mit geringen Modifikationen bis Mitte der 1950er-Jahre eingesetzt. Einige Exemplare blieben bis um 1960 in Gebrauch.[5]

Die britischen Alliierten verwendeten eine auf demselben Prinzip basierende Maschine, genannt 5-UCO.[6]

Literatur

Weblinks

Commons: SIGTOT – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. SSM-33 (SIGTOT) Cryptosystem auf JProc.ca (englisch), abgerufen am 9. August 2019.
  2. Steven M. Bellovin: Frank Miller: Inventor of the One-Time Pad. In: Cryptologia. Bd. 35, Ausg. 3, Rose-Hulman Institute of Technology. Taylor & Francis, Philadelphia (Pennsylvania) 3. Januar 2011, ISSN 0161-1194, S. 203–22, online auf Columbia.edu, abgerufen am 9. August 2019. PDF; 2,4 MB.
  3. Claude Shannon: Communication Theory of Secrecy Systems (PDF; 563 kB). Bell System Technical Journal, Band 28, 1949 (Oktober), S. 656–715.
  4. National Security Agency: A History of U.S. Communications Security. Fort George G. Meade 1973, PDF; 11,5 MB (englisch), S. 90, abgerufen am 9. August 2019.
  5. National Security Agency: A History of U.S. Communications Security. Fort George G. Meade 1973, PDF; 11,5 MB (englisch), S. 42, abgerufen am 9. August 2019.
  6. Ralph Erskine: The 1944 Naval BRUSA Agreement and its Aftermath, Cryptologia, 30:1, 2006, S. 1–22, doi:10.1080/01611190500401086