Nördlicher Krai

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Lage des Nördlichen Krai in der RSFSR

Der Nördliche Krai (russisch Северный край, transkribiert Sewerny krai, wiss. Transliteration

Severnyj kraj

) war eine Verwaltungseinheit in der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik, die von 1929 bis 1936 bestand. Der Krai befand sich im Nordosten der RSFSR und umfasste im Jahr 1929 ein Gebiet von 1.1376.000 km² mit 2,474 Millionen Einwohnern.[1] Administratives Zentrum war die Stadt Archangelsk.

Geschichte

Der Nördliche Krai auf einer Karte des europäischen Teils der UdSSR von 1930

Der Nördliche Krai wurde am 14. Januar 1929 durch das Allrussische Zentrale Exekutivkomitee der RSFSR gebildet. In ihm wurden die drei Gouvernemente Archangelsk, Wologda und Nördliche Dwina sowie die Autonome Oblast der Komi zusammengefasst. Am 15. Juli 1929 wurde die Verwaltungsgliederung per Dekret durch das Exekutivkomitee verändert. Die Gouvernemente wurden aufgelöst und die Gebiete administrativ in fünf Okruge unterteilt. Gouvernemente waren seit den Zeiten des Russischen Kaiserreiches zumeist in regionale Verwaltungseinheiten, so genannte Ujesde, unterteilt. Mit der sowjetischen Verwaltungsreform wurden diese Ujesde in Rajone umgewandelt. Auch die Okruge innerhalb der Autonomen Oblast der Komi wurden in Rajone umgewandelt. Die Inseln des Weißen Meeres (u. a. Solowezki-Inseln), der Barentssee (u. a. Kolgujew, Matwejew, Waigatsch) sowie des Nordpolarmeeres (u. a. Franz-Josef-Land, Nowaja Semlja) wurden direkt der Verwaltung des Krai unterstellt.[2]

Im Juli 1930 erfolgte eine weitere Verwaltungsreform. Der Nenezki nazionalny okrug wurde eine autonome Verwaltungseinheit. Die Autonome Oblast der Komi blieb ebenfalls bestehen. Die anderen vier Okruge wurden aufgelöst und die 50 Rajone direkt der Verwaltung des Krai unterstellt. In den folgenden Jahren gab es zahlreiche weitere Verwaltungsreformen, in denen verschiedene Rajone aufgelöst, neu geschaffen, umbenannt oder territorial erweitert wurden, so dass der Nördliche Krai im Jahr 1936 über 65 Rajone verfügte.[2]

Mit der Sowjetischen Verfassung von 1936 wurde der Nördliche Krai aufgelöst und seine Gebiete auf die Nördliche Oblast und die Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Komi aufgeteilt. Die Nördliche Oblast wurde bereits ein Jahr später abgeschafft. Seine Gebiete gingen auf die neu gegründete Oblast Archangelsk und die Oblast Wologda über.[2]

Verwaltungsgliederung

Die folgende Tabelle zeigt die Verwaltungsgliederung des Nördlichen Krai zum 15. Juli 1929.[2]

Name der Verwaltungseinheit Administratives Zentrum Rajone Administratives Zentrum des Rajon
Archangelski okrug Archangelsk Archangelski rajon
Beresnizki rajon
Cholmogorski rajon
Jemezki rajon
Karpogorski rajon
Leschukonski rajon
Mesenski rajon
Oneschski rajon
Pineschski rajon
Plessezki rajon
Primorski rajon
Tschekuijewski rajon
Archangelsk
Semjonowskoje
Cholmogory
Jemezk
Karpogory
Leschukonskoje
Mesen
Onega
Pinega
Plessezk
Archangelsk
Tschekujewo
Nenezki nazionalny okrug Telwiska Kanino-Timanski rajon
Nenezki rajon
Nischnjaja Pjoscha
Chosseda-Chard
Njandomski okrug Njandoma Konoschski rajon
Kargopolski rajon
Njandomski rajon
Priosjorny rajon
Rowdinski rajon
Schenkurski rajon
Ustjanski rajon
Welski rajon
Werchowaschski rajon
Konoscha
Kargopol
Njandoma
Konjowo
Rowdino
Schenkursk
Schangali
Welsk
Werchowaschje
Sewero-Dwinski okrug Weliki Ustjug Kitschmengsko-Gorodezki rajon
Kotlasski rajon
Krasnoborski rajon
Lalski rajon
Lenski rajon
Nikolski rajon
Oparinski rajon
Podossinowski rajon
Rosljatinski rajon
Suchonski rajon
Tscherewkowski rajon
Weliko-Ustjugski rajon
Werchne-Tojemski rajon
Wilegodski rajon
Wochomski rajon
Kitschmengski Gorodok
Kotlas
Krasnoborsk
Lalsk
Jarensk
Nikolsk
Oparino
Podossinowez
Rosljatino
Gorodischtschenskoje
Tscherewkowo
Weliki Ustjug
Werchnjaja Toima
Iljinskoje
Wochma
Wologodski okrug Wologda Charowski rajon
Grjasowezki rajon
Kokschengski rajon
Kubeno-Osjorski rajon
Ledengski rajon
Schuiski rajon
Sjamschenski rajon
Swerdlowski rajon
Tolschmenski rajon
Totemski rajon
Ust-Kubinski rajon
Tschobsarski rajon
Woschegodski rajon
Wologodski rajon
Charowsk
Grjasowez
Tarnogski Gorodok
Kubenskoje
Ledengskoje
Schuiskoje
Jarygino
Sokol
Ustje Tolschemskoje
Totma
Ustje
Tschobsara
Woschega
Wologda
Autonome Oblast Komi Ust-Syssolsk Ischmo-Petschorski rajon
Prilusski rajon
Storoschewski rajon
Syssolski rajon
Udorski rajon
Ust-Kulomski rajon
Ust-Syssolski rajon
Ust-Wymski rajon
Ust-Zilemski rajon
Ischemski
Objatschewo
Storoschewsk
Wisingski
Koslan
Ust-Kulom
Ust-Syssolsk
Ust-Wym
Ust-Zilma

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Pomorskaja ėnciklopedija: Tom 1 Istorija Archangel’skogo Severa. Pomorskij gosudarstvennyj universitet, Archangelsk 2001, ISBN 5-88086-147-3, S. 361.
  2. a b c d Verwaltungsgliederung des Gouvernements Archangelsk vom 18.-20. Jahrhundert (Memento des Originals vom 24. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/guides.rusarchives.ru (russisch); abgerufen am 3. Oktober 2015