Diskussion:Vergeltung (Roman)

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In dem SPIEGEL-Artikel von Volker Hage sowie in dessen Nachwort zu der 1999er Ausgabe trifft dieser eine bei Kenntnis des Romans relativ überraschende Einschätzung in einem eigentlich beiläufigen Satz, mit dem er den anfänglichen Misserfolg des Romans begründet: Er schreibt in etwa, man habe Ledig seine als zynisch empfundene Sprache ("Er wurde gegrillt") oder gar die Schilderung eines als Vergewaltigung beginnenden Liebesaktes übel genommen. Wie ich offen zugebe, hat dieser Halbsatz entscheidend zu meinem Interesse an dem Roman beigetragen; ich erwartete aufgrund dessen, dass die Situation im Keller auf irgendeine Weise (wie, hoffte ich zu lesen) im positiven Sinne "kippt". Tatsächlich fand von der von Hage aufgezeigten Verwandlung der Vergewaltigung in einen Liebesakt keine Spur, auch wenn sich beide später normal unterhalten, wie man das von Leidensgenossen erwarten mag und er sich nach ihrem Befinden erkundigt -nach dem fraglichen Geschehen. Eine an den SPIEGEL zu Händen Herrn Hages gefaxte Anfrage meinerseits, wie er zu seiner Einschätzung gelangt sei, blieb bis dato leider unbeantwortet.--Slow Phil 18:59, 27. Mär. 2008 (CET)

Ich würde sagen, dass dem Artikel noch einiges fehlt. So sollten etwa auch Informationen zur Stilistik und zur Erzählsituation aufgenommen werden. Gerade Ledigs Sprachstil wurde in den 1950er Jahren scharf abgelehnt, wird heute aber einhellig gelobt. Auch wären weitere Zitate aus Rezensionen hilfreich.

Es fehlen auch genauere Angaben zum Genre (apokalyptischer Antikriegsroman)sowie zur Bedeutung der Luftkriegsdebatte um W.G. Sebald für die Wiederentdeckung des Romans. Darüber hinaus wird nicht das Schicksal von Insassen in einem sowjetischen Lager einbezogen, sondern dass von Zwangsarbeitern, die in der bombardierten Stadt für das NS-Regime schuften müssen. Sonst wäre Ledigs Roman wohl kaum in der DDR positiv aufgenommen worden. (nicht signierter Beitrag von Flyerdommo (Diskussion | Beiträge) 23:26, 8. Mai 2009 (CEST))

Ich habe den Artikel gründlich überarbeitet und hoffe, dass alle damit zufrieden sind (Flyerdommo). (15:35, 10. Mai 2009 (CEST), Datum/Uhrzeit nachträglich eingefügt, siehe Hilfe:Signatur)

Kleine Änderung

Der Rezensent einer Abhandlung von Volker Hage in der FR heißt Uwe Schütte.--Slow Phil (Diskussion) 15:00, 12. Apr. 2013 (CEST)

Zur Szene im Luftschutzkeller

Die weiter oben von SlowPhil geäußerte Kritik an Hages Interpretation der bei Ledig geschilderten Vergewaltigung hat offenbar doch Wirkung gezeigt. Anders als im Nachwort des Romans (Neuausgabe 1999) nennt Hage die betreffende Szene in dem Ledig-Kapitel seines späteren Buches „Zeugen der Zerstörung“ (2003) einen Gewaltakt, der „zwischen Todesangst und verzweifelter Lust irritierend changiert“ und den die Zeitgenossen bei der Erstpublikation 1956 schon deshalb als obszön empfunden hätten (S. 48 f.). Aber wir wissen ja: Jeder liest anders und anderes, zumindest im Fall von Literatur. Diskussion ist da immer hilfreich, findet --Dichterleben (Diskussion) 18:50, 22. Aug. 2019 (CEST)