Benutzer:FreeTiller/Techno-Prisoner
Techno-Prosoner | |||||
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Musikalbum | von Roger Chapman|||||
Veröffent- |
1987 (Reissue 2003, Mystic Records) | ||||
Label(s) | Polydor | ||||
Format(e) |
CD, LP | ||||
Alternative Rock | |||||
Titel (Anzahl) |
9 (+ 5 Bonustracks) | ||||
49:06 (+22:23) | |||||
Besetzung |
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Ferdi Bolland, Rob Bolland | |||||
Studio(s) |
Bullet Sound Studios (Nederhorst den Berg, NL), Soundpush Studios (Blaricum, NL) | ||||
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Techno-Prisoner ist das siebte Soloalbum Roger Chapmans. Es erschien in Deutschland 1987 unter dem Label Polydor. Der Musikstil wird dem Alternative Rock zugerechnet.[1] Nach drei in Folge Top 100 Chartplatzierungen, fiel dieses Album bei seinen Fans und Kritikern durch und erhielt überwiegend schlechte Kritiken.[2]
Für den Radiomoderator Pete Feenstra ("The Pete Feenstra Rock & Blues Show") waren es maßgeblich zwei Gründe. Erstens die Zusammenarbeit mit den Boland-Brüdern, die für ihren Techno-Style bekannt waren und zweitens der Versuch der Plattenfirma Roger Chapman zu kommerzialisieren.[3]
Musikstil
Chapman gab erstmalig auf Geheiß der Plattenfirma bei den beiden Singleveröffentlichungen „The Drum“, „Black Forest“ und „Run For Your Love“ das Songwriting aus der Hand. Das Album wurde von den Bolland Brüdern, die für Ace-Dance Musik bekannt waren, entsprechend des Techno-Stils und Sound der damaligen Zeit produziert und abgemischt.[4] Sie verschmolzen mehrerer Stilarten der Musik mit starken Synthesizerklängen und setzten Drum-Machines bzw. elektronische Schlagzeuge ein.
Fast alle Songs haben starke Basslinien und einen stampfenden Grundrhythmus. Somit kam dieses Album bei seinen Fans als Tanzmusik an. Um eine Verbindung zu Chapmans bisherigen musikalischen Stil herzustellen wurde sein Song "Prisoner" neu aufgenommen und im Techno-Style interpretiert, sowie bei einigen Songs harte E-Gitarren mit einschneidenden Solis und klassischem Keyboard eingesetzt. Dafür wurde Woodstocklegende Alvin Lee von Ten Years After engagiert, der bei der Erstveröffentlichung 1987 auf nur auf drei Songs zu hören ist, obwohl er bei fünf Songs mitwirkte, sowie der Shortlistmusiker Tim Hinkley am Keyboard. Alle anderen am Album beteiligten waren die holländische Sessionmusiker: Lex Bolderdijk und Jan Hollestelle (Bass),[5][6] Gerbrand Westveen (Saxophone),[7] Lisa Boray (Gesang),[8] Ad van der Lee und Shell Schellekens (Schlagzeug),[9] sowie Ferdi Bolland und Rob Bolland (Keyboard, Synth, Perkussion, Akustik Gitarre). Diese Musikerauswahl war das Gegenteil von Chapmans bisherigen Gepflogenheiten nur Begleitmusiker als The Shortlists (dt.: engere [beste] Auswahl) einzusetzen, die aus der Rockszene kamen bzw. Mitglieder bekannter Rockgruppen waren.
Das Cover ist eine Fotografie und zeigt Chapman in dunkler Umgebung sich selbst in einem Monitor beobachtend. Das Licht seines Monitorbildes erleuchtet dabei sein Gesicht und vermittelt dadurch den Eindruck als sähe er sich in neuem Licht. Der Titel Techno-Prisoner möchte implizieren, dass selbst Chapman am musikalischen Zeitgeist des Techno nicht vorbeikommnen kann, obwohl er bis dahin erfolgreich der Discomusik, New Wave und Punkbewegung getrotzt hatte.
Chapmans Gesangsstil wurde ebenfalls dem Mainstream-Musikgeschmack angepasst und weniger rockig dafür mehr FM radiotauglich produziert, so Feenstra (CD Inley Text, 2003).[10]
Entstehungsgeschichte
Nachdem sich Chapman von Whitehorn getrennt hatte, teilte er der Plattenfirma mit seine Alben nicht mehr selbst produzieren zu wollen, da es ihn zu sehr belaste.[11] Polydor engagierte daraufhin die Bolland Brüder, die zu dieser Zeit sehr erfolgreich waren. 1985 hatten sie ihren größten Erfolg als Songschreiber („Rock Me Amadeus“) und Produzenten für Falco. Selbst die Rockband Status Quo coverten 1986 den Bolland/Bolland Song „In The Army Now“, der europaweit Spitzenpositionen in den Charts erreichte.
Chapman hatte bereits ein paar Songs für sein nächstes Album aufgenommen und hoffte, dass die Bolland Brüder mit ihrem Produktionstechniken und Musikstilen Kompromisse mit ihm schließen könnten. Für ihn war es ein Treffen zwischen zwei Kulturen („… it was like the meeting of two different cultures“) aber auch eine Versuchung etwas Neues zu wagen.[12] Es kam jedoch auch bei dieser Produktion zu den bekannten Problemen: das Geld wurde knapp und die Zeit wurde knapp, um alle Songs zufriedenstellend fertigzustellen.
Techno-Prisoner floppte. Seine Fans nahmen ihm die Zusammenarbeit mit Bolland & Bolland übel, die eher für Pop, Synthesizer, Drum-Machines und tanzbaren Techno-Beat standen.[13] Chapman bekannte in einem Interview mit Pete Feenstra in 1992 mit drastischen Worten, dass er einen großen Fehler gemacht habe und viel Vertrauen des Showbusiness verspielt habe. Er habe schließlich einen Ruf als „Volksheld“, der „echte Musik“ mache (“The biz came to mistrust me, because I was a folk hero in a sense, playing real music etc, and I quickly came to realise that I’d shit on somebody’s doorstep seriously”).[14] Er werde nie mehr Drum-Machines nutzen und nur noch mit einer echten Band zusammenarbeiten („'No more machines, I'm going to get a band.“).[15]
Die Promotion-Tour mit 32 Konzerten vom 5. Oktober bis 21. November 1987 wurde mit den bewährten Shortlistmusikern Steve Simpsons (Gitarre/Mandoline/Hintergrundgesang), Boz Burrell (Bass), Poli Palmer (Synthesizer), Henry Spinetti (Schlagzeug) und Ian Gobbons (Keyboard) durchgeführt.[16][17]
Für seine „enttäuschten“ Fans gab es 2003 eine Neuauflage des Albums mit fünf Bonus Tracks, auf denen Alvin Lee und Tom Hinkley zu hören sind. Diese Songs wurden deutlich rockiger abgemischt, als bei der Erstveröffentlichung 1987.
Titelliste
01. The Drum (F. Bolland/R. Bolland) 4:36
02. Wild Again (Chapman) 5:36
03. Techno-Prisoners (Chapman/Whitehorn/Hinkley) 6:00
04. Black Forest (F. Bolland/R. Bolland) 6:24
05. We Will Touch Again (Chapman) 4:24
06. Run For Your Love (F. Bolland/R. Bolland) 4:41
07. Slap Bang In The Middle (Chapman) 4:18
08. Who's Been Sleeping In My Bed? (Wild Blood) (Chapman) 4:38
09. Ball Of Confusion (Whitfield) 8:07
Bonus Tracks (alle Tracks mit Alvin Lee & Tom Hinkley)
10. Who's Been Sleeping In My Bed? (4:47)
11. Slap Bang In The Middle (4:11)
12. We Will Touch Again (4:07)
13. Wild Again (5:17)
14. Red Moon & New Shoes (4:01)[18]
Rezeption
Bei seinen Fans fiel das Album durch und konnte sich nicht in den Charts platzieren, obwohl zum Zeitpunkt der Veröffentlichung Chapmans Verkaufszahlen auf dem Höhepunkt waren.[19] Lediglich die Single „Black Forest“ fand bei Hardcore-Fans etwas Gefallen. Die TAZ bezeichnete Techno-Prisoner als „Ausrutscher“.[20] "The Great Rock Bible" fand dass Album „verwirrend“ (orig.: bewildered) und „übertrieben („ott“)[21] und von Allmusic gab es nur 2 1/2 Sterne von 5.[22] Für den Autor der „Encyclopia of Popular Music“ Colin Larkin hatte Chapman schlicht die Muse verlassen und Techno-Prisoner sei der Tiefpunkt seiner Karriere.[23]
Einer der wenigen, die versöhnlichen Worte fanden war der Musikritiker David Randall. Er erinnerte daran, dass Chapman schon immer experimentierfreudig gewesen sei und Fans sollten ihre Vorurteile dem Album gegenüber einstellen und den Song „Black Forest“ genießen.[24]
Einzelnachweise
- ↑ Roger Chapman - Techno-Prisoners. Abgerufen am 1. September 2019.
- ↑ Roger Chapman - Techno-Prisoners. Abgerufen am 31. August 2019.
- ↑ Roger Chapman - Techno-Prisoners. Abgerufen am 1. September 2019.
- ↑ Roger Chapman - Techno-Prisoners. Abgerufen am 31. August 2019.
- ↑ StarinkWorld - Lex Bolderdijk. Abgerufen am 31. August 2019.
- ↑ Jan Hollestelle. Abgerufen am 31. August 2019.
- ↑ Gerbrand Westveen. Abgerufen am 31. August 2019.
- ↑ Lisa Boray. Abgerufen am 31. August 2019.
- ↑ Shell Schellekens. Abgerufen am 31. August 2019.
- ↑ Roger Chapman - Techno-Prisoners. Abgerufen am 1. September 2019.
- ↑ 9. Abgerufen am 31. August 2019.
- ↑ 3. Abgerufen am 31. August 2019.
- ↑ 3. Abgerufen am 31. August 2019.
- ↑ 9. Abgerufen am 31. August 2019.
- ↑ 3. Abgerufen am 31. August 2019.
- ↑ 9. Abgerufen am 31. August 2019.
- ↑ Roger Chapman - The Drum. Abgerufen am 31. August 2019.
- ↑ Roger Chapman - Techno-Prisoners. Abgerufen am 31. August 2019.
- ↑ 3. Abgerufen am 31. August 2019.
- ↑ wiglaf droste: EIN LIEBER SCHIEBER. In: Die Tageszeitung: taz. 27. Juni 1989, ISSN 0931-9085, S. 21 (taz.de [abgerufen am 31. August 2019]).
- ↑ Roger CHAPMAN biography. In: The Great Rock Bible. Abgerufen am 31. August 2019 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Techno Prisoners - Roger Chapman | Songs, Reviews, Credits. Abgerufen am 31. August 2019 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Colin Larkin: The Encyclopedia of Popular Music. Omnibus Press, 2011, ISBN 978-0-85712-595-8 (google.de [abgerufen am 31. August 2019]).
- ↑ Get Ready to ROCK! Review of CD album by Roger Chapman called Techno-Prisoners with bonus tracks featuring Alvin Lee and Tim Hinkley. Abgerufen am 31. August 2019.
Weblinks
- professionelle Kritiken/Reviews
- eventuell LEGALE Songtext-Seite