Serodiskordanz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. September 2019 um 09:08 Uhr durch imported>Crazy1880(385814) (tk k).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Unter einer serodiskordanten Beziehung versteht man eine sexuelle Beziehung, bei der ein Partner mit HIV infiziert ist und der andere nicht. Dies steht im Gegensatz zu serokonkordanten Beziehungen, bei denen beide Partner den gleichen HIV-Status haben, also beide Partner entweder HIV-positiv oder HIV-negativ sind. Serodiskordanz trägt zur Verbreitung von HIV / AIDS bei, insbesondere in den Ländern südlich der Sahara wie Lesotho.[1] Die Serodiskordanz ergibt sich aus einem ungleichen Serostatus beispielsweise zwischen zwei Partnern oder Zwillingen, von denen einer HIV-positiv, der andere HIV-negativ ist.[2][3]

Eine tägliche Präexpositionsprophylaxe (PrEP) mit TDF (Tenofovir-Disoproxil-Fumarat) oder TDF-FTC (mit Emtricitabin) reduziert das Risiko einer HIV-Übertragung bei serodiskordanten Paaren.[4][5]

Bei Paaren, bei denen der Mann mit HIV infiziert ist, die Frau jedoch nicht, hat sich der Einsatz von Sperma-Präparationstechniken in Verbindung mit Inseminationen oder In-vitro-Fertilisation (IVF) mit intrazytoplasmatischer Spermieninjektion (ICSI) als sehr wirksam erwiesen, um die Serokonversion von nicht infizierten Frauen und deren Föten zu vermeiden.[6] Das Sperm washing kann verwendet werden, um das Risiko einer HIV-Übertragung bei HIV-positiven Männern zu senken, da die Infektion eher durch die Samenflüssigkeit als durch die Spermien selbst erfolgt. Eine italienische Studie aus dem Jahr 2005 von 567 behandelten serodiskordanten Paaren ergab keine horizontale (für die Frau) oder vertikale (für das Kind) HIV-Serokonversion.[7]

Weblinks

Wiktionary: Serodiskordanz – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. C. C. Makwe, O. F. Giwa-Osagie: Sexual and reproductive health in HIV serodiscordant couples. In: African journal of reproductive health. Band 17, Nummer 4 Spec No, Dezember 2013, S. 99–106, PMID 24689321 (Review).
  2. Stephan Dressler, Matthias Wienold, AIDS Taschenwörterbuch, 7. März 2013, Springer-Verlag, ISBN 978-3-642-80257-7, S. 131
  3. Lori A. Nacius, Judy Levison u. a.: Serodiscordance and Disclosure Among HIV-Positive Pregnant Women in the Southwestern United States. In: AIDS Patient Care and STDs. 27, 2013, S. 242, doi:10.1089/apc.2012.0416.
  4. Flore Huber-Geismann, Antiretrovirale Präexpositionsprophylaxe reduziert das Risiko einer HIV-Übertragung bei serodiskordanten Paaren, evimed. Abgerufen am 8. Mai 2019.
  5. Karen Schneider, Richard T. Gray, David P. Wilson: A Cost-effectiveness Analysis of HIV Preexposure Prophylaxis for Men Who Have Sex With Men in Australia. In: Clinical Infectious Diseases. Band 58, Nr. 7, 1. April 2014, S. 1027–1034, doi:10.1093/cid/cit946, PMID 24385445.
  6. Human immunodeficiency virus (HIV) and infertility treatment: a committee opinion, Ethics Committee of the American Society for Reproductive Medicine, doi:10.1016/j.fertnstert.2015.04.004, 104, 2015. Abgerufen am 8. Mai 2019.
  7. About.com > HIV and Sperm Washing. By Mark Cichocki, R.N. 18. December 2009