Fraterie

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Stift Heiligenkreuz, Grundriss (Handskizze)

Die Fraterie (auch Fraternei) war im Mittelalter der Arbeitsraum der Fratres (lat., Ez.: Frater). So wurden die „(Laien-)Brüder“ oder Konversen einer Abtei genannt, die nicht Priester waren und sich handwerklicher oder hauswirtschaftlicher Arbeit widmeten.

Es handelte sich um eine Raumgruppe in mittelalterlichen Klöstern, hier am Beispiel der Fraterie im Zisterzienserstift Heiligenkreuz im Wienerwald (Niederösterreich) erläutert. Dort heißt so der nach der Abteikirche zweitgrößte Raum des Klosters. In Verlängerung und in Breite des Kapitelsaals umfasst die Fraterie immerhin 3 × 6 = achtzehn quadratische Joche, die von breiten rechteckigen Gurten mit angespitzten Bögen in Längs- und Querrichtung unterteilt werden. Innerhalb dieses Raumes tragen zehn Stützen die Lasten der Kreuzgratgewölbe. Dieser große Raum wird über drei Türen erschlossen, eine vom Kreuzgang aus und zwei von anderen Bereichen und von außen.

Die Fraterie war damals unterteilt in verschiedene Werkstätten, so zum Beispiel für die Schusterei, Schneiderei, Tischlerei, und andere. Hier befand sich auch das davon abgeteilte Skriptorium, das heißt die Schreibstube. In diesem wichtigen Raum schrieben die Mönche Bücher von Hand oder kopierten sie. Er war der einzige beheizte Raum des Klosters. Über eine Stiege kam man zum Kalefaktorium, dem Heizraum.