Diskussion:Bielitz-Bialaer Sprachinsel

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Mittelalterliche Erwähnungen

Ich habe jetzt die Monographien der Gemeinden Wilamowice (von pl:Antoni Barciak aus Hecznarowice) und Wilkowice (von Przemysław Stanko). Beide sind sehr ausführlich, aber die Monographie von Wilkowice ist einfach imposant und mehr ausführlich über die frühe Geschichte des Herzogtums Auschwitz als das Buch von Paweł Mostowik. Mostowik hat ein toller Anhang über alle Dörfer des Herzogtums aber gibt fast keine Einzelnachweise, während im Stankos Buch die Einzelnachweise manchmal 3/4 der Seiten ausmachen! Ich kannte Stanko aus diesem Interview [Das erregende Dokumen von Mesko I. von Teschen: Bielsko/Bielitz ist älter als bisher gehalten!] Er hat die im 17. Jhr. geschriebene Abschrift eines Dokuments von Mesko I., die eindeutig älter als die erste bekannte Erwähnung der Stadt Bielitz (1312) war. Stanko schreibt mehr darüber in der Monographie von Wilkowice. Die Abschrift ist unfertig und fehlt an Datum aber Stanko datierte das ursprüngliche Dokument in den Jahren 1290 (die erste Benutzung des Titels Herzog von Teschen von Mieszko) bis 1305 (Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis) bzw. 1310. Es spricht über den Ort Belsko ohne damals normalweise benutzten Bezeichnung oppidum oder civitat. Die erste bekannte Erwähnung aus dem Jahr 1312 kommt auch aus einer späteren (nach dem Mittelalter) Abschrift und müsste inzwischen aus lateinischem in die deutsche Sprache übersetzt worden. Die Abschrift des Dokuments aus dem Jahr 1313 erwähnt die Stadt Bilitz und das Dorf Nickelstorff, aber die Abschrift von Stanko spricht über Belsko bzw. villa Nicolai. Das bedeutet, dass die populäre z.B. von Walter Kuhn Behauptungen über Gründung beider Orte durch deutsche Siedler, müssen angezweifelt sein (!). Letztlich auch die Archäologen haben Grundmauern unter einem Mietshaus am Bielitzer Marktplatz aus dem frühen 13. Jahrhundert. Das könnte bedeutet, dass die Stadt an dieser Stelle schon ein Jahrhundert früher als bisher gehalten angelegt worden war. Ich will das im separaten Artikel für Bielsko in der Zukunft hinzufügen. D T G (Diskussion) 10:16, 5. Okt. 2019 (CEST)

Außerdem Stanko hat ein Dokument über der Anwesenheit der Familie Skrzyński im Gebiet von Saybusch, als der erste Historiker schreibt etwas über das Weichbild von Saybusch, sowie aktualisierte und korrigierte viele Behauptungen aus der Monographie des Professors Krzysztof Rafał Prokop über die Herzogtümer Auschwitz-Zator in den Jahren 1438–1513, als sie von Polen aus Böhmen weggenommen wurden. Das Weichbild machte mir aufmerksam auf die Erwähnungen der Orte der Bielitzer Sprachinsel aus dem Jahr 1413 auf der Liste mittelalterlicher Walddeutscher Siedlungen: wald bei Nickelsdorf, in unserm teschnischen und auswintzschen gebiete and weichbilde gelegen 1413. Das klingt für mich jetzt mehr glaubwürdig. Vielleicht die Ortsnamen Seyfridsdorf und Damkyndorff kommen aus dem gleichen Dokument, und nicht unbedingt aus einer spätern Abschnitt, weil das schon der Höhepunkt der deutschen Amtssprache im Herzogtum Teschen sowie Auschwitz war. D T G (Diskussion) 10:27, 5. Okt. 2019 (CEST)
Na klar, mach das, sehr interessant, dann wären die Artikel über Bielsko und Mikuszowice auf dem aktuellen Forschungsstand. Zusammen mit den archäologischen Forschungen ist das auch sehr wahrscheinlich. Lokalhistorische Forschung schreitet immer voran (die Stadt, aus der ich schreibe, Leipzig, galt bis vor einiger Zeit als 1165 gegründet, inzwischen setzt man aus mehreren Gründen 1015 an, übrigens auch ein ursprünglich slawischer Name...). Grüße--WajWohu (Diskussion) 11:34, 5. Okt. 2019 (CEST)
Suchend nch der Urkunde aus 1413 habe ich jetzt ein ganz neues Buch gegoogelt. 331 Seiten. Legal kostenlos, PDF/ePUB, published 29 Apr 2019 12:07. Mein Gott, viel zu lesen. Grzegorz Chromik: Geschichte des deutsch-slawischen Sprachkontaktes im Teschener Schlesien. 2018, ISBN 978-3-88246-398-9 (online). D T G (Diskussion) 12:06, 5. Okt. 2019 (CEST)