Diskussion:Ehernes Lohngesetz
Grundfalsche Begriffsbestimmung
Dem vorangehenden Beitrag ist zuzustimmen: Der Artikel ist m. E. grundfalsch. Mit "ehernem Lohngesetz" ist die naturgesetzartige Annäherung der Löhne an das Existenzminimum gemeint, und nicht eine Art fester Mindestlohn, Sonst wäre die Forderung des Gothaer Programms von 1875, das e. L. solle zerbrochen werden, widersinnig. Seit 2 1/2 Jahren wartet der Artikel auf eine Überarbeitung... Tut mir leid, mir fehlt die Zeit. (1. 11. 2009) Bernhard Kaas, Speyer (nicht signierter Beitrag von 93.195.56.78 (Diskussion | Beiträge) 21:37, 1. Nov. 2009 (CET))
Ich würde mal tippen, dass der Artikel leider völlig falsch ist. Das Eherne Lohngesetz wurde meines Wissen und auch gemäss Encyclopedia Britannica http://www.britannica.com/eb/article-9063523?query=ricardo&ct= von David Ricardo aufgestellt und postuliert, dass Arbeit ein Gut ist, dass nach seinen Produktionskosten entlöhnt wird. Da die Produktionskosten für Arbeit die Kosten umfassen, die ein Mensch für die Reproduktion benötigt, wird der gewöhnliche Arbeiter nie mehr verdienen, als er eben gerade zum Leben braucht. Diese Theorie wurde von anderen, unter anderem von Marx, aufgegriffen, auch wenn sie sich heute als völlig falsch erwiesen hat. Das Problem, dass Ricardo nicht gesehen hat, dass es eine Knappheit an Arbeitskräften geben kann und somit der Marktpreis für ausgebildete und spezialisierte Arbeit über den Reproduktionskosten geben kann (wer's nicht glaubt erkläre bitte die Entstehung der Mittelschicht und die Steigerung der tiefen Einkommen in Westeuropa und Amerika). Heute wird dagegen davon ausgegen, dass Arbeit nach dem Grenzwertprodukt der Arbeit entlöhnt wird.
Heute ist der 18. Mai 2006. Wenn sich innerhalb eines Monats niemand meldet werde ich den Artikel wohl radikal neuschreiben. ja wohl nich ne, is nämlich schon 2009! (nicht signierter Beitrag von 91.39.222.230 (Diskussion | Beiträge) 12:36, 15. Dez. 2009 (CET))
Ab der Mitte des Zweiten Absatzes ("...,neuerdings...") wird man den Verdacht nicht los, dass der alte ehrbare Lassalle herhalten solle, Kritik an den momentanen Reformen vorzubringen, die mit dem Ehernen Lohngesetz nur indirekt Zusammenhang zeigen. Haben die Wirtschafts-Theoretiker dann doch recht..?.. Ich finde, dies ist fast noch neutral dargestellt, jedoch grenzwertig. BerndB
Ich verstehe die oben angeführte Kritik nicht. Natürlich haben die neoliberalen Reformen ein Wiederauferstehung des Manchester-Kapitalismus im Schlepptau, wodurch auch das E.L. wieder aktuell wird. Eine Neutralitätsverletzung sehe ich viel eher im ersten Satz, in dem der tote Lasalle als der Schöpfer des "ehernen Lohngesetzes" diffamiert wird. Aber gerade gegen diese Theorie der Ökonomen des 19. Jhdt. ist der von ihm gegründete Arbeiterverein angetreten, um trotz "ehernen Lohngesetzes" höhere Löhne für die Arbeiter zu fordern. K.Marx war es, der den Tauschwert der Ware Arbeitskraft als den Lohn definiert, den die Arbeiter für den Erhalt ihrer Arbeitskraft, also für Nahrung, Kleidung und Unterkunft brauchen. Kurzfassung Marx der Uni Giessen Damit übernahm er die Überzeugung vieler seiner Zeitgenossen, zumal im Arbeitgeberlager. Lasalle hat dafür lediglich einen Begriff geschaffen. Aber sicher bin ich mir nicht. Eisenkopf
Thema umgeändert, gibt jetzt den Inhalt neutral und wahrheitsgemäß wider. St.Holz
Habe den Suppenküchen-Quark erneut löschen müssen! ): St.Holz CEST 22:22
Die im Artikel dargestellt Theorie, dass der Wertmaßstab einer Ware der in der Ware enthaltene Wert menschlicher Arbeit ist, mag vielleicht die Theorie von Lassalle gewesen sein, ist aber nicht die Arbeitswerttheorie oder Arbeitswertlehre. --Alex1011 16:21, 23. Okt 2005 (CEST)
Deine Wiedergabe von Marx stimmt nicht
Marx hat Ricardos Theorie nicht aufgegriffen, sondern widerlegt:
"Aber was sind die Produktionskosten - des Arbeiters, d.h. die Kosten, um den Arbeiter selbst zu produzieren oder zu reproduzieren? Diese Frage schob sich der politischen Ökonomie bewußtlos für die ursprüngliche unter, da sie mit den Produktionskosten der Arbeit als solcher sich im Kreise drehte und nicht vom Flecke kam. Was sie also Wert der Arbeit (value of labour) nennt, ist in der Tat der Wert der Arbeitskraft, die in der Persönlichkeit des Arbeiters existiert und von ihrer Funktion, der Arbeit, ebenso verschieden ist wie eine Maschine von ihren Operationen. Beschäftigt mit dem Unterschied zwischen den Marktpreisen der Arbeit und ihrem sog. Wert, mit dem Verhältnis dieses Werts zur Profitrate, zu den vermittelst der Arbeit produzierten Warenwerten usw., entdeckte man niemals, daß der Gang der Analyse nur von den Marktpreisen der Arbeit zu ihrem vermeintlichen Wert, sondern dahin geführt hatte, diesen Wert der Arbeit selbst wieder aufzulösen in den Wert der Arbeitskraft. Die Bewußtlosigkeit über dies Resultat ihrer eignen Analyse, die kritiklose Annahme der Kategorien "Wert der Arbeit", "natürlicher Preis der Arbeit" usw. als letzter adäquater Ausdrücke des behandelten Wertverhältnisses, verwickelte, wie man später sehn wird, die klassische politische Ökonomie in unauflösbare Wirren und Widersprüche, während sie der Vulgärökonomie eine sichere Operationsbasis für ihre prinzipiell nur dem Schein huldigende Flachheit bot." (MEW 23)
Marx beweist gerade, dass Arbeit keinen Wert hat, ja, dass "Wert der Arbeit" ein völlig irrationaler Ausdruck ist:
"<557> Auf der Oberfläche der bürgerlichen Gesellschaft erscheint der Lohn des Arbeiters als Preis der Arbeit, ein bestimmtes Quantum Geld, das für ein bestimmtes Quantum Arbeit gezahlt wird. Man spricht hier vom Wert der Arbeit und nennt seinen Geldausdruck ihren notwendigen oder natürlichen Preis. Man spricht andrerseits von Marktpreisen der Arbeit, d.h. über oder unter ihrem notwendigen Preis oszillierenden Preisen.
Aber was ist der Wert einer Ware? Gegenständliche Form der in ihrer Produktion verausgabten gesellschaftlichen Arbeit. Und wodurch messen wir die Größe ihres Werts? Durch die Größe der in ihr enthaltnen Arbeit. Wodurch wäre also der Wert z.B. eines zwölfstündigen Arbeitstags bestimmt? Durch die in einem Arbeitstag von 12 Stunden enthaltnen 12 Arbeitsstunden, was eine abgeschmackte Tautologie ist.(21)
<558> Um als Ware auf dem Markt verkauft zu werden, müßte die Arbeit jedenfalls existieren, bevor sie verkauft wird. Könnte der Arbeiter ihr aber eine selbständige Existenz geben, so würde er Ware verkaufen und nicht Arbeit.
Was dem Geldbesitzer auf dem Warenmarkt direkt gegenübertritt, ist in der Tat nicht die Arbeit, sondern der Arbeiter. Was letztrer verkauft, ist seine Arbeitskraft. Sobald seine Arbeit wirklich beginnt, hat sie bereits aufgehört, ihm zu gehören, kann also nicht mehr von ihm verkauft werden. Die Arbeit ist die Substanz und das immanente Maß der Werte, aber sie selbst hat keinen Wert.(25)" (MEW 23)
Artikel löschen oder neu schreiben!
Ich würde den ganzen Artikel, bis auf den ersten Absatz, löschen. Der ist total unausgegoren:
"Entsprechend dieser Vorstellung sollten die Löhne gesetzlich festgelegt werden, d.h. für eine bestimmte Arbeitsleistung entsprechend dem "ehernen Lohngesetz" der Gegenwert in Geld gesetzlich festgeschrieben werden."
Hier fehlt eine Angabe wer solche Forderungen stellt oder gestellt hat und wie er sich dabei auf das eherne Lohngesetz bezieht. So jemanden scheint es mir aber gar nicht zu geben, denn wieso sollte jemand ein Gesetz gesetzlich festschreiben wollen, von dem er der Meinung ist, dass es eh g i l t ???
"Die Überlegung ähnelt dem Mindestlohn, definiert jedoch nicht den Mindestanspruch, sondern einen fixen "ehernen" Geldwert der weder über- noch unterschritten werden darf."
Eine Überlegung kann nicht den Gegenstand definieren, über den sie nachdenkt. Ist das eherne Lohngesetz eine Theorie der Realität oder ein politischer Anspruch? Das ist unklar.
"Das eherne Lohngesetz ist daher das konzeptionelle Gegenteil der angewandten Tarifautonomie, die zwischen der Gewerkschaft als Arbeitnehmervertretung und den Arbeitgebern ohne formelle Einwirkung von außen stattfindet."
Tarifautonomie gibt es erst nach 1945. Was hat sie also mit Lassalle und dem ehernen Lohngesetz zu tun? Der DGB hat doch keine Theorie vom ehernen Lohngesetz, geschweige denn jemals damit argumentiert.
"Kritiker sahen im Zusammenhang mit dem ehernem Lohngesetz das Hauptproblem in mangelnder Flexibilität, ferner sogar einen Versuch die Gewerkschaften zugunsten des ADAV aufzulösen und deren Funktionen auf diesen zu übertragen. In diesem Zusammenhang sei jedoch daran erinnert, dass Lassalle die Einrichtung von Produktivgenossenschaften anstrebte, in deren Organisationsform eine solche Regulation der Gehälter praktikabel ist."
Was ist der Inhalt von "Flexibilität"? Ansonsten: siehe oben (ELG = Theorie oder Forderung?)
Erstmal keinen Beleg gefunden
Kritiker sahen im Zusammenhang mit dem ehernen Lohngesetz das Hauptproblem in mangelnder Flexibilität, ferner sogar einen Versuch, die Gewerkschaften zugunsten des ADAV aufzulösen und deren Funktionen auf diesen zu übertragen. In diesem Zusammenhang sei jedoch daran erinnert, dass Lassalle die Einrichtung von Produktivgenossenschaften anstrebte, in deren Organisationsform eine solche Regulation der Gehälter praktikabel ist.
Diese Passage kann gerne, belegt und etwas auskommentiert später wieder eingefügt werden. --WissensDürster (Diskussion) 10:56, 25. Feb. 2014 (CET)
Mindestlohn
Es sollte eine Querverbindung zur Mindeslohndiskussion eingefügt werden, denn Mindestlöhne sollen genau das Phänomen verhindern, das Lasalle beschrieben hat. Die Lohn-Abwärtsspirale lässt sich aktuell in vielen westlichen Industriestaaten beobachten, deshalb kann man auch nicht behaupten, Lasalle sei empirisch widerlegt.
In Deutschland gilt seit dem 01.01.1900 der § 138 BGB, der natürlich auch auf Lohnwucher anzuwenden ist. Die Norm versagt jedoch, wenn ein extrem geringes Lohnniveau (Friseurgewerbe, Gebäudereinigung) branchenüblich ist. (nicht signierter Beitrag von 37.201.188.14 (Diskussion) 08:04, 14. Okt. 2019 (CEST))