MÁV MI

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MÁV MI
MÁV-Baureihe 10
Betriebsfoto
Betriebsfoto
Nummerierung: 10.001–002
Anzahl: 2
Hersteller: MÁVAG, Budapest
Baujahr(e): 1908
Ausmusterung: 1952
Achsformel: A1 n2vt
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 7.974 mm
Höhe: 4.000 mm
Breite: 2.900 mm
Gesamtradstand: 3.500 mm
Kleinster bef. Halbmesser: 160 m
Dienstmasse: 23,5 t
Reibungsmasse: 12 t
Radsatzfahrmasse: 12 t
Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
Indizierte Leistung: 265 PS
Anfahrzugkraft: 18,8 kN
Treibraddurchmesser: 1.180 mm
Laufraddurchmesser: 1.180 mm
Steuerungsart: Heusinger
Zylinderanzahl: 2
HD-Zylinderdurchmesser: 360 mm
ND-Zylinderdurchmesser: 235 mm
Kolbenhub: 420 mm
Kesselüberdruck: 16 bar
Anzahl der Heizrohre: 85
Heizrohrlänge: 2.000 mm
Rostfläche: 0,86 m²
Verdampfungsheizfläche: 27 m² (wasserberührt)
Wasservorrat: 2 m³
Brennstoffvorrat: 1 t
Bremse: Westinghouse-Bremse
Besonderheiten: Brotankessel

Die MÁV MI, ab 1911 MÁV 10, war eine Tenderlokomotiv-Baureihe der Ungarischen Staatsbahn MÁV für den Nebenbahnverkehr. Sie wurde für Nebenbahnstrecken mit minimaler Streckenauslastung entwickelt und in zwei Exemplaren gebaut.

Geschichte

Versuche für die Verwendung einfacher Tenderlokomotiven gingen bis auf das Jahr 1880 zurück, um auf Nebenbahnen mit geringer Streckenauslastung den Eisenbahnverkehr wirtschaftlich durchführen zu können. Dieser Typ war die erste Baureihe, bei der sämtliche Möglichkeiten der Gewichtsreduzierung und gleichzeitiger Leistungssteigerung angewandt wurden. Von der Lokomotive wurden zwei Exemplare von der MÁVAG, Budapest hergestellt und in die Reihe MI eingereiht. Die Lokomotiven beförderten eine Last von 110 t mit einer Geschwindigkeit von 60 km/h. Versuchsweise wurde die Lokomotive bis 90 km/h ausgefahren, dabei zeigte sie gute Laufeigenschaften.[1] Im Rangierdienst durften die Lokomotiven nicht verwendet werden.

Den Ersten Weltkrieg überstanden die Lokomotiven. Sie wurden danach in Debrecen, Püspökladány, Hatvan und Békéscsaba zur Beförderung leichter Personenzüge herangezogen. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es durch Lokmangel hinreichend Betätigungsmöglichkeiten. Auf Grund ihrer geringen Stückzahl und ihrer veralteten Bauweise wurden sie 1952 ausgemustert und verschrottet.

Technische Merkmale

Maßskizze der Lokomotive

Die Lokomotiven hatten einige außergewöhnliche Merkmale. So hatten Treib- und Laufradsatz den gleichen Durchmesser, die Treibachse lag vorne, die Laufachse hinten. Die Zylinder waren hinter der Treibachse angeordnet. Durch diese Anordnung sollte das Reibungsgewicht bei verringerten Wasser- und Kohlevorrat gleich gehalten werden.

Die Verbundlokomotiven besaßen einen Innenrahmen und waren mit einem Brotankessel ausgerüstet, der einen Dampftrockner nach dem System Clench besaß. Die Maschinen hatten einen zur damaligen Zeit hohen Dampfdruck mit 16 bar.

Siehe auch

Literatur

  • Mihály Kubinszky (Hrsg.): Ungarische Lokomotiven und Triebwagen, Akadémiai Kiadó, Budapest, 1975, ISBN 963-05-0125-2.

Einzelnachweise

  1. Mihály Kubinszky (Hrsg.): Ungarische Lokomotiven und Triebwagen, Akadémiai Kiadó, Budapest, 1975, ISBN 963-05-0125-2, Seite 149