Benutzer:Doc Sigi/Sandbox/Fußball/Labor/FUV-BVB

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
< Benutzer:Doc Sigi‎ | Sandbox‎ | Fußball‎ | Labor
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. Oktober 2019 um 23:36 Uhr durch imported>PM3(572566) (irrelevante Nachkommastellen weggerundet,   hier unnötig).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Borussia Dortmund (Unternehmen)

Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA
Rechtsform GmbH & Co. KGaA[1]
ISIN DE0005493092
Gründung 1. Juli 1999
Sitz Dortmund
Leitung Hans-Joachim Watzke, Thomas Treß (Geschäftsführer)
Gerd Pieper (Aufsichtsratsvorsitzender)
Mitarbeiterzahl 331[2]
Umsatz 110 Mio. €[3]
Branche Unterhaltungsindustrie
Website www.borussia-aktie.de

Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA

Am 28. November 1999 stimmte die Jahreshauptversammlung des Vereins dem Vorschlag der Vereinsführung zu, den steuerpflichtigen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb auszugliedern. Daraufhin wurde rückwirkend zum 1. Juli 1999 die Borussia Dortmund GmbH & Co. Kommanditgesellschaft auf Aktien gegründet. Komplementär ist die Borussia Dortmund Geschäftsführungs-GmbH, eine 100 %-ige Tochter des Vereins. Mit der Struktur der GmbH & Co. KGaA wurde die Auflage des Ligaverbands sichergestellt, dass der Verein die Kontrolle über die Lizenzspielerabteilung besitzt. Auf der Jahreshauptversammlung des Vereins am 26. Februar 2000 wurde dann der Börsengang der KGaA beschlossen. Dieser erfolgte am 31. Oktober 2000 zu einem Ausgabekurs von elf Euro unter Führung der Deutschen Bank AG (gemeinsam mit der WGZ-Bank, Dresdner Kleinwort Benson, der WestLB, der Sparkasse Dortmund und der Dortmunder Volksbank).

Im Zuge des Börsengangs versuchte die Vereinsführung um Präsident Gerd Niebaum, der zugleich als Geschäftsführer der KGaA amtierte, und Manager Michael Meier, die Geschäftsfelder von Borussia Dortmund zu erweitern. Zu diesem Zweck wurden verschiedene Tochterunternehmen gegründet, deren prominentestes wohl die goool.de Sportswear GmbH war, die heute als BVB Stadion Holding GmbH firmiert. Ab 2000 versuchte der BVB unter diesem Label erfolglos, als bislang einziger Klub der Fußball-Bundesliga eine eigene Sportartikelmarke zu etablieren. Die eigene Profimannschaft wurde von 2000 bis 2004 durch goool.de ausgestattet, andere Vereine wie Dynamo Dresden oder Kickers Offenbach zum Teil auch bis zum Einstellung des Geschäftsbetriebs 2008. Daneben erwarb Borussia Dortmund 2000 das Mannschaftshotel Lennhof in Dortmund-Barop, das fünf Jahre später an einen Schwerter Unternehmer verkauft wurde, gründete mit der B.E.S.T. Borussia.Euro Lloyd Sports.Travel GmbH ein Reiseunternehmen und erwarb Anteile an der Orthomed GmbH, die Rehabilitationszentren betreibt.

Wichtigstes Projekt neben der Sicherung der sportlichen Leistungsfähigkeit durch den Kauf neuer Spieler war jedoch die dritte Stufe des Stadionausbaus. Dabei wurden in den Ecken des Westfalenstadions Sitzplätze errichtet, die die Kapazität des Stadions auf mehr als 80.000 Plätze erhöhten und letztlich auch zur Austragung eines Halbfinals der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 führten. Parallel dazu wurde die nach dem Börsengang von 47 auf 75 % aufgestockte Beteilung von Borussia Dortmund an der 1995 gegründeten Westfalenstadion GmbH & Co. KG sukzessive an die Molsiris GmbH, eine Tochter der Commerzbank AG, veräußert. Die KGaA verpflichtete sich dabei zu einer jährlichen Mietzahlung an Molsiris und zu einem Rückkauf im Jahr 2017.

Trotz der durch den Börsengang und den Verkauf der Anteile am Stadion eingenommen Gelder litt der Verein ab 2003 unter erheblichen finanziellen Lasten, die insbesondere auf viel zu hohe Kosten für den Spielerkader und ausbleibende sportliche Erfolge nach der Meisterschaft 2002 zurückzuführen waren. Allein im Geschäftsjahr 2003/2004 erwirtschaftete die KGaA ein Minus von über 65 Millionen Euro, der Schuldenstand erhöhte sich auf mehr als 118 Millionen Euro.[4] Infolgedessen sah sich die KGaA gezwungen, wichtige Spieler abzugeben. Kritiker warfen der Vereinsführung unprofessionelles Handeln vor; der Verein habe die enormen Einnahmen nach 2000 „vernichtet“. Der Kurs der BVB-Aktie lag mittlerweile weit unter dem Ausgabekurs von elf Euro. Sowohl für Klein- wie für institutionelle Anleger hat sich die Investition in das Wertpapier bisher nicht rentiert, Experten rechnen auf lange Sicht nicht mit einem baldigen Erreichen des Emissionspreises.[5]

Die Krise führte zum Abtritt der Verantwortlichen um den langjährigen Präsidenten Niebaum, der im November 2004 als Präsident und im Februar 2005 als Geschäftsführer der KGaA zurücktrat. Niebaum hatte zuvor gemeinsam mit Manager Meier einräumen müssen, dass der Verein Schulden in Höhe von 98 Mio. Euro angehäuft habe und der Fortbestand von Borussia Dortmund ernsthaft gefährdet sei. Meier wurde nach Auslaufen seines Vertrages am 30. Juni 2005 nicht mehr weiter beschäftigt. Die Nachfolge traten Reinhard Rauball als Vereinspräsident (bereits zum dritten Mal) und Hans-Joachim Watzke als Geschäftsführer der KGaA an. Vor allem Watzke machte sich in den folgenden Jahren durch die erfolgreiche Sanierung der Borussia einen Namen; drei Kapitalerhöhungen (2004 und zweimal 2006) bei einem aktuellen Grundkapital von 61.425.000 Euro sowie der Rückkauf des Stadions (verbunden mit der Umbenennung in „Signal Iduna Park“) unter finanzieller Unterstützung der US-Investmentbank Morgan Stanley stellten die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA wieder auf solide Füße.

Hundertprozentige Tochterunternehmen der KGaA sind heute die BVB Merchandising GmbH, die BVB Stadion Holding GmbH, die BVB Stadionmanagement GmbH und die Sports & Bytes GmbH, die den Internetauftritt des BVB betreut. Weiterhin besitzt die KGaA Anteile an der B.E.S.T. Borussia.Euro Lloyd Sports.Travel GmbH (51 %) und der Orthomed GmbH (33,4 %). Über Tochterfirmen hält die KGaA Anteile in Höhe von je 94,90 % an der BVB Beteiligungs-GmbH und der BVB Stadion GmbH. Bedeutende Kommanditaktionäre sind Bernd Geske (10,42 %) und der BV Borussia 09 e. V. Dortmund (7,24 %). Die übrigen Aktien (82,34 %) befinden sich in Streubesitz. (Stand: 17. Juni 2011)[6]


Zum Konzern Borussia Dortmund gehören weiterhin:

  • BVB Merchandising GmbH (Amtsgericht Dortmund HRB 14161)
  • BVB Stadion Holding GmbH (Amtsgericht Dortmund HRB 12509)
  • Borussia Dortmund Geschäftsführungs- GmbH (Amtsgericht Dortmund HRB 14206)
  • BVB Stadion GmbH (Amtsgericht Dortmund HRB 19764)
  • BVB Stadionmanagement GmbH (Amtsgericht Dortmund HRB 11599)
  • BVB Beteiligungs-GmbH (Amtsgericht Dortmund HRB 19658)
  • besttravel dortmund GmbH (Amtsgericht Dortmund HRB 14257)
  • Sports & Bytes GmbH (Amtsgericht Dortmund HRB 14983)
  • Orthomed Medizinisches Leistungs- und Rehabilitationszentrum GmbH (Amtsgericht Dortmund HRB 8768)


Verweise