August Leverkühn
August Otto Autor Leverkühn, auch Leverkuehn, (* 25. Oktober 1861 in Hannover; † 31. März 1927 in Lübeck) war ein deutscher Jurist, Abgeordneter und Autor.
Leben
August Leverkühn war ein Sohn des Geheimen Regierungsrates Carl Leverkühn und seiner Frau Louise, geb. Grisebach, einer Schwester von August Grisebach. Der Ornithologe Paul Leverkühn war sein Bruder. Nach dem Besuch des Lyzeums I in Hannover studierte er Rechtswissenschaften an den Universitäten Leipzig und Göttingen. Sein Referendariat leistete er im Bereich des Oberlandesgerichts Celle; dann wurde er Assessor am Amtsgericht Hildesheim.
Zum 1. August 1890 wurde er als Richter an das Amtsgericht Lübeck berufen und 1908 zum Amtsgerichtsrat ernannt. Seit 1895 die Zuständigkeit für Vormundschaftssachen vom Stadt- und Landamt auf das Amtsgericht überging, war Leverkuhn dafür zuständig. Er war auch Vorsitzender der arbeitsrechtlichen Schiedsgerichte, des Gewerbe- und Kaufmannsgerichts.
Leverkühn war vielfältig kulturell und gesellschaftlich engagiert. Er war Mitglied der Lübecker Bürgerschaft (bis Juli 1903) und gehörte seit ihrer Gründung 1896 der Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Lübeck an, zuerst als Schriftführer, später auch als Vorsitzender. Als langjähriges Mitglied der Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit hielt er mehrfach Vorträge zu juristischen und wirtschaftlichen Themen.
Er war verheiratet mit Ida, geb. Struckmann, der Tochter des Hildesheimer Oberbürgermeisters Gustav Struckmann. Das Paar hatte zwei Söhne, darunter Paul Leverkuehn, und eine Tochter. Die Familie wohnte in der Schillerstraße 1a.
Literarisches
Leverkühn war schon früh schriftstellerisch tätig. In die Literaturgeschichte eingegangen ist er jedoch als gerichtlicher Vormund der Kinder des Senators Mann, darunter Thomas Mann, und als Namensgeber für dessen literarische Figur Adrian Leverkühn.[1]
Als die Gesellschaft von Freunden der Lübecker Stadtbibliothek Thomas Mann an dessen 50. Geburtstag zum Ehrenmitglied ernannte, unterzeichnete Leverkühn als Vorsitzender die Urkunde.
Auszeichnungen
- St. Alexander-Orden, Ritter[2]
Schriften
- Inhalt und Auslegung des Hohen Liedes: Vortrag, gehalten in der Lübeckischen Schillerstiftung am 2. März 1892. Leipzig: Faber 1892
- Jugendgedichte. Leipzig: Avenarius 1900
- Dantes Pilgerfahrt durch das Jenseits. 1900
- Industrielle Ansiedelung: ein Beitrag zur Lösung der durch die Anlage eines Hochofenwerkes unweit Lübecks hervorgerufenen Fragen. Vortrag, geh. am 6. März 1906 in der Lübeckischen Gesellschaft zur Beförderung Gemeinnütziger Tätigkeit. Lübeck: Quitzow 1906
- Dantes Beatrice. Lübeck: Otto Quitzow 1925
- Jürgen Wullenwever: seine Handschrift und sein Bild in der Lübecker Stadtbibliothek. Lübeck: Gesellschaft von Freunden der Stadtbibliothek 1925
Literatur
- Leverkühn, August, in: August Ludwig Degener, Walter Habel (Hrg.): Wer ist's? 6 (1912), S. 941
Einzelnachweise
- ↑ Thomas Schneider: Das literarische Porträt: Quellen, Vorbilder und Modelle in Thomas Manns Doktor Faustus. Berlin: Frank & Timme 2005 ISBN 978-3-86596-001-6, S. 176 f.
- ↑ Leverkühns ältester Bruder, der Ornithologe Paul Leverkühn, war zugleich Privatsekretär von Fürst Ferdinand I. (Bulgarien)
Personendaten | |
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NAME | Leverkühn, August |
ALTERNATIVNAMEN | Leverkuehn, August; Leverkühn, August Otto Autor (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jurist, Abgeordneter und Autor |
GEBURTSDATUM | 25. Oktober 1861 |
GEBURTSORT | Hannover |
STERBEDATUM | 31. März 1927 |
STERBEORT | Lübeck |