Hermann Josef Unland

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. November 2019 um 17:23 Uhr durch imported>Harvey Kneeslapper(634114) (→‎Familie).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Kandidatenplakat zur Bundestagswahl 1987

Hermann Josef Unland (* 5. Juni 1929 in Bocholt; † 3. September 2015 in Münster[1]) war ein deutscher Jurist und Politiker (CDU).

Leben und Beruf

Hermann Josef Unland wuchs als Sohn eines Feintäschnermeisters in Bocholt auf und besuchte die dortige Oberschule. Danach wurde er zum Volkssturm eingezogen, nahm am Zweiten Weltkrieg teil und geriet zuletzt in Gefangenschaft.

Nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft setzte Unland seine schulische Ausbildung fort. Er bestand das Abitur und nahm 1950 ein Studium der Rechts-, Wirtschafts- und Politikwissenschaften an der Universität zu Köln auf, das er 1955 mit der Promotion zum Dr. jur. und 1957 mit der Prüfung zum Diplom-Volkswirt beendete. In Köln wurde er Mitglied der katholischen Studentenverbindung Nibelung im KV. Während und nach seinem Studium war er unter anderem als wissenschaftlicher Assistent bei Reichskanzler a. D. Prof. Dr. Heinrich Brüning tätig. Anschließend arbeitete er mit Unterbrechungen in der Privatwirtschaft, war von 1967 bis 1978 Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Bekleidungsindustrie und fungierte als Aufsichtsratsmitglied mehrerer Versicherungen.

Partei

1946 trat er in die CDU ein und war Mitbegründer der Jungen Union in Bocholt. 1966/67 war er stellvertretender Bundesgeschäftsführer der Christdemokraten. Von 1981 bis 1987 war er Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Borken.

Abgeordneter

Von 1969 bis 1990 war er für sechs Wahlperioden Mitglied des Deutschen Bundestages. Er wurde stets über ein Direktmandat ins Parlament gewählt, vertrat von 1969 bis 1980 den Wahlkreis Ahaus – Bocholt und von 1980 bis 1990 den Wahlkreis Borken. Von 1983 bis 1990 war er Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses.

Außerdem war er von 1981 bis 1991 Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates und der Versammlung der Westeuropäischen Union (WEU). 1983/84 amtierte er als Vizepräsident der Versammlung der WEU.

Am 9. November 1989, dem Tag des Falls der Berliner Mauer, stimmte er während der Sitzung des Deutschen Bundestages zusammen mit Ernst Hinsken (CSU) und Franz Sauter (CDU) spontan die Deutsche Nationalhymne an.

Familie

Er war seit 1959 verheiratet mit Hildegard Pirlet, Tochter des Statikers Josef Pirlet. Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor.

Das Grab von Hermann Josef Unland auf dem Zentralfriedhof Münster.

Ehrungen

Literatur

  • Rudolf Vierhaus, Ludolf Herbst (Hrsg.), Bruno Jahn (Mitarb.): Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages. 1949–2002. Bd. 2: N–Z. Anhang. K. G. Saur, München 2002, ISBN 3-598-23782-0, S. 889–890.

Einzelnachweise