Friedensglocke (Bad Neustadt an der Saale)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 29. November 2019 um 19:52 Uhr durch imported>Didionline(73374) (HC: Entferne Kategorie:Einzelglocke; Ergänze Kategorie:Glocke in Deutschland).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Die Friedensglocke ist eine von vier Glocken der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt (Bad Neustadt). Neben dem umgangssprachlich populären Namen „Friedensglocke“ wurde sie eigentlich auf den Namen „Johannes Baptista“ getauft.

Die Friedensglocke der Stadtpfarrkirche von Bad Neustadt

Geschichte

St. Georg als Drachentöter auf der „Friedensglocke“ in der Stadtpfarrkirche
Unterschrift von Jean Maillard auf dem Vertrag zum Glockenguss
Wappen der Stadt Bad Neustadt auf der Glocke

Die Friedensglocke wurde im Jahr des Westfälischen Friedens 1648 gegossen. Wie man aus der Chronik des Bürgermeisters Valentin Herr erfahren kann, hatte sich der Glockengießer Jean Maillard aus Toul auf der Durchreise in Bad Neustadt aufgehalten. Nachdem die ursprüngliche Kirchenglocke schadhaft war, konnten die Bürger der Stadt den Glockengießer engagieren eine neue Glocke zu erschaffen. Ursprünglich wurde sie für die Vorgängerkirche St. Oswald hergestellt.

Glockenguss erfolgte am 29. Mai 1648. Der Vertrag sah drei Zahlungstermine für die Raten vor. Einmal zu Beginn der Arbeiten. Dann bei der Fertigstellung des Gusses. Die letzte Rate folgte zum Ende des Jahres 1649.

Inschrift und Verzierung

Die Inschrift der Glocke lautet: PARCE DOMINE, PARCE POPULIO ET NE DES HAEREDITATEM TVAM IN OPPROBRIUM Deutsch: Hab Mitleid, Herr, mit deinem Volk und überlass dein Erbe nicht der Schande, damit die Völker nicht über uns spotten (Joel 2,17) Auf der Glocke befinden sich mehrere Verzierungen. Die wichtigsten drei sind: a) das Stadtwappen b) Maria mit dem Jesuskind c) St. Georg als Drachentöter.

Technisches

Die Glocke hat ein Gewicht von 2098 Kilogramm. Der Glockenton ist „des“.

Literatur

  • Alfons Maria Borst, Die Neustädter Kirchenglocken. In: Die Stadtpfarrkirche in Bad Neustadt. Typoskript im Stadtarchiv Bad Neustadt, 1953.
  • Valentin Herr: Kriegschronik Bad Neustadt 1651.
  • Abrechnungen und Verträge zum Glockenguss (Signatur: II/4-K9,II0008), (Digitalisat [1]) Originale im Stadtarchiv Bad Neustadt an der Saale.
  • Frank Kupke, Friedensruf aus kriegerischer Zeit, Würzburger katholisches Sonntagsblatt 12/2019.

Weblinks

Commons: Mariä Himmelfahrt (Neustadt an der Saale) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

(Mit Sounddatei vom Glockenläuten der Kirche Mariae Himmelfahrt)