Diskussion:Nöbdenitz
Man entschuldige meine ketzerische Frage, aber ist es jedesmal für die jahrhundertelange Ortsgeschichte und deren Darstellung in einer Enzyklopädie relevant, wenn zwei nicht näher bekannte Arbeiter in ein KZ verschleppt wurden ([1])? Ich meine, dass dem nicht so ist, wenn es keine weitere Bedeutung für den Ort an sich hat, man stelle sich derartige Einträge mal in Artikeln von Orten jenseits der 2000 Einwohner vor, da sind wir dann schnell beim komplett abgetippten OdF- oder was auch immer Denkmal. --Michael S. °_° 17:50, 7. Nov. 2007 (CET)
- Meine ganz sachliche Gegenfrage dazu lautet: Ist es für eine Enzyklopädie etwa wichtiger, mitzuteilen, daß in Nöbdenitz Kümmel und Spitzwegerich angebaut wird (siehe den Abschnitt "Wirtschaft und Infrastruktur"), - als auf die menschenrechtswidrige Verfolgung von Menschen hinzuweisen? Ohne diese Verfolgung ist Nöbdenitz ein rundum wunderschöner, idyllischer Ort, nicht wahr? GrußBrThomas 17:59, 7. Nov. 2007 (CET)
- Der Unterschied zwischen Kümmel und Verfolgung von politischen Gegnern ist, dass politische Gegner zwischen 1933 und 1945 in ganz Deutschland verfolgt wurden (also auch in Moxa, Hamma und Kleinbartloff), während Kümmel eben nicht überall angebaut wird (beispielsweise nicht in Moxa, Hamma und Kleinbartloff), was den Kümmelanbau zu einer ortsspezifisch relevanten Sache macht. Ich hoffe du verstehst, was ich damit meine. Es würde auch kein Mensch auf die Idee kommen in den Artikel von Nöbdenitz zu schreiben, dass dort zwischen 1618 und 1648 der Dreißigjährige Krieg wütete, weil das eben auch überall so war. Es geht darum, für den Ort relevantes hier darzustellen, nicht die deutsche Geschichte im allgemeinen auf den Ort zu projizieren. Grüße --Michael S. °_° 18:05, 7. Nov. 2007 (CET)
- Ich habe mitgeteilt, daß die Arbeiter X und Y dieses Ortes verfolgt wurden, und sie sind nur dort und nicht woanders ihrer Menschenrechte beraubt worden. Gut wäre auch, wenn man noch die dazu gehörigen Täter des Ortes nennen könnte - sie sind mir z.Zt. noch unbekannt. Die weiteren 99,99 % Scheußlichkeiten des Naziregimes gehören natürlich nicht unter "Nöbdenitz", sondern unter "Zeit des Nationalsozialismus". Aber, um noch einmal auf den von dir angeführten Dreißigjährigen Krieg zu sprechen zu kommen: Wenn besondere Opfer oder Gewalttaten in diesem Ort bekannt wären, müßten sie schon m.E. im Geschichts-Abschnitt vorkommen. Mit GrußBrThomas 19:59, 7. Nov. 2007 (CET)
- Naja, ich glaube immer noch nicht, dass es für den Verlauf der Ortsgeschichte relevant ist, hier "Opferlisten" zu führen. Des weiteren grenzt es schon an Geschichtsverzerrung, wenn das einzige, was man zur Nöbdenitzer Ortsgeschichte schreiben kann, ist, dass dort zwei Arbeiter ihrer Menschenrechte beraubt wurden. Dann könnten wir noch alle Stasi-Opfer reinschreiben, oder überhaupt alle, die in Nöbdenitz zur NS-Zeit oder zu DDR-Zeiten dem Menschenrecht auf freie Meinungsäußerung beraubt wurden. Ebenso alle Kriegstoten, die auch ihrer Menschenrechte (in dem Fall dem Menschenrecht auf Selbstbestimmung) beraubt wurden, oder jede Ehefrau, die von ihrem Mann geschlagen wird/wurde. Ich will das nicht mit den Menschenrechtsverletzungen der Nationalsozialisten auf eine Stufe stellen, aber die Verhältnismäßigkeit ist hier nicht gewahrt. Nur weil etwas schrecklich war oder ist, wird es deshalb noch lange nicht enzyklopädisch relevant. So wie sie jetzt ist, ist die Geschichtsdarstellung von Nöbdenitz höchst einseitig und auch nutzlos. Es bringt dem Leser nichts, zu wissen, dass die Nazis hier zwei Arbeiter verschleppt haben, weil der Kontext, der dieses Ereignis historisch relevant macht, vollkommen fehlt. Wie gesagt, das ist hier nicht der Ort um Toten zu gedenken, auch wenn sie zu Unrecht starben, sondern eine Enzyklopädie und da fehlt mir hier jetzt schlicht das Moment, welches diese beiden Arbeiter relevant macht. Die Epoche 33-45 forderte wohl knappe 50 Millionen Tote, wollen wir die jetzt hier alle auflisten? Ist das der Zweck eines Lexikons? --Michael S. °_° 21:46, 7. Nov. 2007 (CET)
- Ich habe mitgeteilt, daß die Arbeiter X und Y dieses Ortes verfolgt wurden, und sie sind nur dort und nicht woanders ihrer Menschenrechte beraubt worden. Gut wäre auch, wenn man noch die dazu gehörigen Täter des Ortes nennen könnte - sie sind mir z.Zt. noch unbekannt. Die weiteren 99,99 % Scheußlichkeiten des Naziregimes gehören natürlich nicht unter "Nöbdenitz", sondern unter "Zeit des Nationalsozialismus". Aber, um noch einmal auf den von dir angeführten Dreißigjährigen Krieg zu sprechen zu kommen: Wenn besondere Opfer oder Gewalttaten in diesem Ort bekannt wären, müßten sie schon m.E. im Geschichts-Abschnitt vorkommen. Mit GrußBrThomas 19:59, 7. Nov. 2007 (CET)
Ich habe mir mal erlaubt, den Satz wieder einzustellen. Mittleweile war der Abschnitt zur Geschichte deutlich ausgebaut worden, die NS-Zeit fand aber im Ort offenbar nicht statt. --Proofreader (Diskussion) 15:50, 7. Dez. 2019 (CET)