Silberbrauen-Bergtangare

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. Dezember 2019 um 14:45 Uhr durch imported>Hardenacke(20199) (→‎Literatur: + wikilink).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Silberbrauen-Bergtangare

Silberbrauen-Bergtangare (Dubusia taeniata)

Systematik
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Familie: Tangaren (Thraupidae)
Unterfamilie: Thraupinae
Gattung: Dubusia
Art: Silberbrauen-Bergtangare
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Dubusia
Bonaparte, 1850
Wissenschaftlicher Name der Art
Dubusia taeniata
(Boissonneau, 1840)

Die Silberbrauen-Bergtangare (Dubusia taeniata) ist eine Vogelart aus der Familie der Tangaren (Thraupidae). Die Art hat ein großes Verbreitungsgebiet, das die südamerikanischen Länder Venezuela, Kolumbien, Ecuador, Peru und Bolivien umfasst. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt.

Merkmale

Die Silberbrauen-Bergtangare erreicht eine Körperlänge von etwa 19 Zentimetern bei einem Gewicht von ca. 37 Gramm. Der Kopf, der Nacken und die Kehle sind schwarz. Der größte Teil der Oberseite ist dunkelblau. Ein strähniger blasser metallischblauer Augenbrauenbogen zieht sich lang über den Augen. Das gelbbraune Brustband fällt nicht immer auf. Der Rest der Unterseite ist gelb. Der Bürzel ist ebenfalls gelbbraun.

Verbreitung und Lebensraum

Die Art kommt nur selten an moosüberwachsenen und feuchten Bergwäldern vor. Man findet sie in Höhen zwischen 1900 und 3500 Metern. So ist sie hauptsächlich im dichten Chusquea Bambus, der in den Anden vorkommt, zu beobachten.

Verhalten

Man sieht den Vogel alleine, in Paaren und in gemischten Scharen. Dabei ist das Territorium, in dem er sich bewegt, sehr weitreichend. Bei der Futtersuche springt er von Ast zu Ast. Dabei findet er seine Nahrung von den Stratifikationsschichten auf Augenhöhe bis in die hohen Baumwipfel. Meist bleibt er dabei versteckt im Dickicht, auch wenn er hin und wieder kurz in offenerer Vegetation rastet. Die Hauptnahrung besteht aus kleinen Früchten und Beeren. Des Weiteren ernährt er sich von Mistelzweigen und Insekten, die er im Moos findet.

Unterarten

Es sind drei Unterarten beschrieben, die sich vor allem in ihrer Färbung und ihrem Verbreitungsgebiet unterscheiden:[1]

  • Dubusia taeniata taeniata (Boissonneau, 1840)[2]Nominatform, Vorkommen streckt sich von der Sierra de Perijá in Venezuela, über alle Andenhänge des Departamento de Nariño in Kolumbien in die zentralen Anden Ecuadors bis in den nordwestlichen Teil des Marañón-Tales in Peru.
  • Dubusia taeniata stictocephala Berlepsch & Stolzmann, 1894[3] – Die Krone deutlich blau im Gegensatz zur Nominatform. Kommt in der Region Junín im zentralen Peru vor.
  • Dubusia taeniata carrikeri Wetmore, 1946[4] – Ähnelt Nominatform sehr. Das helle Braun der Brust weitet sich bis zu den Wangen aus. Das Blau der Brauenstreifen nahe der Krone ist sehr viel intensiver. Die mittleren und unteren Armdecken sind dunkler. Form etwas kleiner. Im Tal des Río Guatapurí und in der Sierra Nevada de Santa Marta präsent.

Bei D. t. stictocephala gibt es South American Classification Committee allerdings kontroverse Meinungen, ob es sich hierbei nicht in Wirklichkeit um eine eigene Art handelt.[5]

Etymologie und Forschungsgeschichte

Auguste Boissonneau beschrieb diese Bergtangare zunächst unter »Tanagra (Tachyphonus) tæniata«.[2] Erst später wurde er von Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte in seinem Buch Conspectus generum avium der Gattung »Dubusia« zugeschlagen.

Die Gattung wurde von Bonaparte zu Ehren von Baron Bernard Amé Léonard Du Bus de Gisignies (1808–1874) benannt.[6] Die Silberbrauen-Bergtangare ist die einzige Art dieser Gattung.

Das Artepitheton »taeniata« leitet sich von den lateinischen Worten »taenia« für »Stirnband, Band« ab.[7] Das »carrikeri« in der Unterart ehrt Melbourne Armstrong Carriker, Jr. (1879–1965). Das Wort »stictocephala« leitet sich aus den griechischen Worten »stictos« für »getupft, gefleckt« und »phalaris« für »Blesse« ab.[8]

Literatur

  • Steven Leon Hilty, William Leroy Brown: A guide to the birds of Colombia. Princeton University Press, Princeton 1986.
  • Thomas Scott Schulenberg, Douglas Forrester Stotz, Daniel Franklin Lane, John Patton O'Neill, Theodore Albert Parker III: Birds of Peru. Princeton University Press, Princeton, New Jersey 2007, ISBN 978-0-7136-8673-9.
  • Robert Sterling Ridgely, Paul J. Greenfield: Birds of Ecuador Field Guide: Status, Distribution, and Taxonomy. Band 1. Princeton University Press, Princeton 2001, ISBN 0-8014-8720-X.
  • Robert Sterling Ridgely, Paul J. Greenfield: Birds of Ecuador Field Guide: Field Guide. Band 2. Princeton University Press, Princeton 2001, ISBN 0-8014-8721-8.
  • Rodolphe Meyer de Schauensee, William Henry Phelps, Jr., Guy Tudor: A Guide to the Birds of Venezuela. Princeton University Press, Princeton 1978, ISBN 0-691-08205-7.
  • Steven Leon Hilty, John A. Gwynne, Guy Tudor: Birds of Venezuela. Princeton University Press, Princeton 2002, ISBN 0-691-09250-8.
  • James A. Jobling: A Dictionary of Scientific Bird Names. Oxford University Press, Oxford 1995, ISBN 0-19-854634-3 (Erstausgabe: 1991).
  • Auguste Boissonneau: Oiseaux nouveaux de Santa-Fé de Bogota. In: Revue zoologique par la Société cuviérienne. Band 3, 1840, S. 66–71 (biodiversitylibrary.org).
  • Hans Hermann Carl Ludwig von Berlepsch, Jan Sztolcman: Descriptions de quelques espèces nouvelle d'oiseaux du Pérou central. In: The Ibis (= 6). Band 6, 1894, S. 385–405 (biodiversitylibrary.org).
  • Alexander Wetmore: New birds from Colombia. In: Smithsonian miscellaneous collections. Nr. 16, 1946, S. 1–14 (biodiversitylibrary.org).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. IOC World Bird List Tanagers and allies
  2. a b Auguste Boissonneau (1840), S. 67.
  3. Hans Hermann Carl Ludwig von Berlepsch u. a. (1894), S. 386.
  4. Alexander Wetmore (1946), S. 11–12.
  5. Proposal (392) to South American Classification Committee (Robbins, P. Hosner, D. Lane) DID NOT PASS (englisch).
  6. James A. Jobling, S. 75.
  7. James A. Jobling, S. 229.
  8. James A. Jobling, S. 223.