Gauklerblumen

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Gauklerblumen

Gelbe Gauklerblume (Mimulus guttatus)

Systematik
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Gauklerblumengewächse (Phrymaceae)
Gattung: Gauklerblumen
Wissenschaftlicher Name
Mimulus
L.

Die Gauklerblumen (Mimulus) sind eine Pflanzen-Gattung. Die Gattung wurde traditionell/früher zur Familie der Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae) gerechnet. In der aktuellen Systematik, die auf Gensequenzanalysen beruht, steht die Gattung aber in der Familie Phrymaceae.[1] Die zu den Gauklerblumen (Mimulus) gehörenden Arten sind verschiedengestaltig.

Gelbe Gauklerblume (Mimulus guttatus)
Illustration in:
Otto Wilhelm Thomé: Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz, Gera (1885)

Beschreibung

Habitus und Blätter

Bei den meisten Mimulus-Arten handelt es sich um ein- bis mehrjährige krautige Pflanzen. Nur wenige Arten sind Halbsträucher, die eine verholzte Basis haben. In der Regel handelt es sich um Landpflanzen, es gibt jedoch auch Wasserpflanzen, sowohl solche mit untergetauchten Blättern, als auch solche mit über das Wasser emporgehobenen Blättern. Es gibt aufrecht wachsende Arten ebenso wie niederliegende und kriechende. Die Stängel sind im Querschnitt rundlich bis quadratisch und geflügelt. Die Pflanzen können kahl oder drüsig behaart sein. Die Laubblätter sind gegenständig. Bei den meisten Arten haben die Blätter eine breit ovale bis rundliche Form mit stumpfer Spitze. Der Blattrand kann ganzrandig oder gezähnt sein.

Blütenstand, Blüten und Früchte

Die Blüten stehen einzeln oder in traubigen Blütenständen an den Sprossenden oder einzeln in den Blattachseln.

Die zwittrigen, zygomorphen Blüten sind fünfzählig. Die grüne Kelchröhre, die immer kürzer als die Kronröhre ist, endet vorne mit fünf Zipfeln. Sie ist fünfrippig, wobei die Rippen oft hervortreten, manchmal sogar leicht geflügelt sind. Die Kronblätter sind zu einer Kronröhre (sie kann röhrig bis glockenförmig sein) verwachsen, die zweilippig endet. Die Unterlippe besteht aus drei meist flach nach vorne oder leicht abwärts geneigten Lappen, die einen guten Landeplatz für bestäubende Insekten bieten. Die Oberlippe besteht aus zwei meist aufrechten bis zurückgekrümmten Lappen. Bei vielen Arten sind die Lappen der beiden Lippen rundlich, es gibt jedoch auch ganz andere Formen. Stets jedoch ist die Unterlippe links und rechts am Eingang der Kronröhre nach oben ausgebeult, bei den meisten Arten ist der Schlund durch diese Ausbeulungen aber nicht verschlossen. Die Narbe ist zweilappig, und die beiden Lappen klappen bei Berührung schnell zusammen. Es kommen gelbe, rote, rosarota, purpurfarbene und blaue Blüten vor. Der Fruchtknoten besteht meist aus zwei verwachsenen Fruchtblättern.

Es werden Kapselfrüchte gebildet, die winzige Samen enthalten.

Verbreitung und Standortansprüche

Die Gattung hat zwei Diversitätszentren im westlichen Nordamerika und in Australien. Einige Arten findet man auch im östlichen Nordamerika, in Südamerika, in Ost- und Südasien oder in Südafrika. In Mitteleuropa sind zwei Arten eingebürgert (Neophyten).

Die meisten Arten wachsen an feuchten Standorten, etwa in Wäldern, an Waldrändern und in der Nähe von Flüssen.

Nutzung

Viele Arten und ihre Hybride werden als Zierpflanzen kultiviert. Einige von ihnen sind an verschiedenen Stellen der Welt verwildert.

Moschus-Gauklerblume (Mimulus moschatus)
Affenblume (Mimulus ringens)

Arten (Auswahl)

Die Gattung Mimulus besteht aus etwa 150 bis 170 Arten. Hier eine Auswahl:

Nicht mehr zu dieser Gattung wird gerechnet:

  • Mimulus aurantiacus Curtis, ein immergrüner Halbstrauch aus Nordamerika. Er wird als Diplacus aurantiacus (Curtis) Jeps. in die Gattung Diplacus gestellt.[2]
  • Mimulus nanus Hook. & Arn.: Sie kommt in den USA in den Bundesstaaten Washington, Montana, Wyoming, Idaho, Kalifornien und Nevada vor.[2] Sie wird auch als Diplacus nanus (Hook. & Arn.) G.L. Nesom in die Gattung Diplacus gestellt.[2]
  • Mimulus pilosus (Benth.) S. Watson: Heimat: westliches Nordamerika. Sie wird auch in eine eigene Gattung gestellt: Mimetanthe pilosa (Benth.) Greene.

Quellen und weiterführende Informationen

  • Die Gattung in der Flora of China.
  • Western Australia Flora – Mimulus
  • Gordon Cheers (Hrsg.): Botanica. Random House Australia 2003. Deutsche Ausgabe: Tandem Verlag GmbH 2003, ISBN 3-8331-1600-5.
  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
  • Werner Rothmaler: Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Band 2: Gefäßpflanzen, 14. Auflage. Volk und Wissen, Berlin 1988, ISBN 3-06-012539-2.
  • Franz Fukarek et al.: Urania Pflanzenreich. Band 4: Blütenpflanzen 2. 1. Ausgabe. Urania-Verlag, Leipzig 1994, ISBN 3-332-00497-2.
  • Walter Erhardt u. a.: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008. ISBN 978-3-8001-5406-7.

Einzelnachweise

  1. Die Familie Phrymaceae bei der APWebsite.
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s Mimulus im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  3. a b c gou suan jiang shu : Mimulus In: PDF-Datei.

Weblinks

Commons: Gauklerblumen (Mimulus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien