August Zang

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August Zang (* 2. August 1807 in Wien; † 4. März 1888 ebenda) war ein österreichischer Unternehmer, Erfinder, Zeitungsherausgeber und Politiker.

Leben

Zangs ehemalige Bäckerei in Paris, 1909 (mit Hinweis auf den Gründer)

Der Sohn des Chirurgen Christoph Bonifaz Zang trat nach abgebrochener Gymnasialausbildung ins Militär ein und erfand das Perkussionsgewehr, trat aber mit 29 Jahren aus dem Pioniercorps aus, um sich unternehmerisch zu betätigen. Zang ging, begleitet von Ernst Schwarzer, nach Paris und führte dort mit großem Erfolg das Wiener Gebäck ein, speziell das maschinell erzeugte „Kipferl“, aus dem in der Folge das Pariser Croissant wurde. Aufgrund seiner Kontakte zu Émile de Girardin, dem Gründer von La Presse, und dem Journalisten Leopold Landsteiner (1817 Wien – 22. Februar 1875 ebenda) begann sich Zang für den Journalismus zu interessieren. Nach der Einführung der Pressefreiheit in Österreich im März 1848 verkaufte Zang sein Pariser Unternehmen und übersiedelte nach Wien.

Mit Ernst Schwarzer und Leopold Landsteiner brachte er am 16. Juni 1848 die erste Nummer der Kleinen Reichstagszeitung zur Belehrung des Volkes heraus, die aber nur bis 20. Juni erschien. Am 3. Juli 1848 erschien die erste Ausgabe der großformatigen Zeitung Die Presse; Zang war der Herausgeber, Landsteiner der verantwortliche Chefredakteur, gedruckt wurde die Zeitung bei Ghelens Erben. Bald wurde sie zu einer der bedeutendsten Zeitungen der Monarchie und galt als Wegweiser des modernen Journalismus in Österreich.

Der als beinharter Geschäftsmann beschriebene Zang geriet in zahlreiche Konflikte mit Journalisten des eigenen Hauses und fremder Blätter u. a. mit Moritz Gottlieb Saphir, Max Friedländer oder Michael Etienne. Die beiden Letztgenannten schieden schließlich aus der Redaktion aus und gründeten 1864 die Neue Freie Presse.

Datei:August Zang Todesanzeige.png
Todesanzeige August Zangs

Ab 1861 saß er als Vertreter des 3. Wiener Gemeindebezirkes Landstraße im Wiener Gemeinderat und verfocht unter anderem das Projekt einer Großmarkthalle nach Art von Les Halles in Paris. In der Wasserversorgungskommission trat er vergeblich gegen das Vorhaben von Eduard Suess zur Errichtung der I. Wiener Hochquellenwasserleitung auf und legte 1863 sein Mandat zurück. (Zang hatte sich für ein – billigeres – Flusswasserprojekt eingesetzt) 1867 verkaufte Zang die Presse, deren Redaktion sich in seinem Wohnhaus in der Seidlgasse 3 befunden hatte, und gründete im gleichen Jahr die „kk privilegierte österreichische Vereinsbank“, die er bis 1872 leitete. Bis zu seinem Tod lebte er als äußerst wohlhabender Großgrundbesitzer, sein Nachlass wurde auf 10 Mio. fl geschätzt, mit eigenem Palais in der Johannesgasse, dem Schloss Greißenegg bei Voitsberg, Bergwerken etc. Aus seinen Tantiemen als Mitglied des niederösterreichischen Landtags stiftete Zang Stipendien für bedürftige Schüler. Zang verstarb in der Nacht vom 3. auf 4. März kurz nach Mitternacht.[1][2]

Er liegt in einer von Heinrich Natter gestalteten Arkadengruft am Wiener Zentralfriedhof (Gruppe AAL, Nummer 23) bestattet.

Arkadengruft

Literatur

Einzelnachweise

  1. † August Zang.. In: Neue Freie Presse, 5. März 1888, S. 3 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nfp
  2. August Zang. †. In: Die Presse, 5. März 1888, S. 1 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/apr

Weblinks