Archäologisch-Ökologisches Zentrum Albersdorf
Das Archäologisch-Ökologische Zentrum Albersdorf (AÖZA), auch Steinzeitpark Dithmarschen genannt,[1] ist eine steinzeitliche Freilichtanlage bei Albersdorf, Kreis Dithmarschen in Schleswig-Holstein. Getragen wird das Projekt vom Förderverein AÖZA e. V.
Auf dem Gelände des AÖZA sind neun zum Teil restaurierte Archäologische Denkmäler wie ein Ganggrab, Rechteckdolmen, Polygonaldolmen und Grabhügel für die Öffentlichkeit zugänglich. Seit 1997 arbeitet das Archäologisch-Ökologische Zentrum Albersdorf (AÖZA) auf der Dithmarscher Geest im Westen von Schleswig-Holstein daran, eine jungsteinzeitliche Kulturlandschaft der Zeit vor ca. 5.000 Jahren auf einer Fläche von ungefähr 40 Hektar von Neuem erstehen zu lassen. Durch einen überwiegend natürlichen, aber landschaftsplanerisch gesteuerten Prozess wird versucht eine Landschaft zu gestalten, die in ihrer Struktur, Proportion und in anderer Hinsicht wie eine neolithische Kulturlandschaft wirkt. Das Leitmotiv für die Landschaftsentwicklung ist dabei eine halboffene Weidelandschaft, die durch Hausbau und Nutztierhaltung der ersten Ackerbauern und Viehzüchter geformt wurde. Dazu wird das Gelände bereits mit alten Haustierrassen beweidet. Im Sommer 1999 wurde eine jungsteinzeitliche Siedlung als Freilichtmuseum in unmittelbarer Nähe zu den originalen vorgeschichtlichen Denkmälern rekonstruiert. In diesem Steinzeitdorf werden in pädagogischen Programmen und Aktionen, wie Flintstein- oder Lederbearbeitung, Bogenschießen und andere steinzeitliche Techniken den Besuchern vorgeführt. Zusammen mit dem Museum für Archäologie und Ökologie Dithmarschen in Albersdorf ist der Aufbau einer dauerhaften Informationsausstellung zum Thema Mensch und Umwelt in der Vorgeschichte geplant.
Abbildungen
Rekonstruktion der Totenhütte von Flintbek
Literatur
- AÖZA Aktuell / Archäologisch-Ökologisches Zentrum Albersdorf. Mitteilungsblatt des Fördervereins Archäologisch-Ökologisches Zentrum Albersdorf, 1989 –
- Rüdiger Kelm (Hrsg.): Vom Pfostenloch zum Steinzeithaus. Archäologische Forschung und Rekonstruktion jungsteinzeitlicher Haus- und Siedlungsbefunde im Nordwestlichen Mitteleuropa. Erstes Albersdorfer Kolloquium vom 13. bis 15. Januar 1999 und Zweites Albersdorfer Kolloquium vom 19. bis 21. Januar 2000 im Albersdorfer Bürgerhaus. Boyens, Heide 2000, ISBN 3-8042-1000-7, (Albersdorfer Forschungen zur Archäologie und Umweltgeschichte 1).
- Rüdiger Kelm (Hrsg.): Zurück zur Steinzeitlandschaft. Archäobiologische und ökologische Forschung zur jungsteinzeitlichen Kulturlandschaft und ihrer Nutzung in Nordwestdeutschland. Drittes Albersdorfer Kolloquium vom 7. bis 9. Februar 2001 im Albersdorfer Bürgerhaus. Boyens, Heide 2001, ISBN 3-8042-1088-0, (Albersdorfer Forschungen zur Archäologie und Umweltgeschichte 2).
- Volker Arnold, Rüdiger Kelm: Rund um Albersdorf auf den Spuren der frühen Kulturlandschaft rund um Albersdorf. Ein Führer zu den archäologischen und ökologischen Sehenswürdigkeiten. Boyens, Heide 2004, ISBN 3-8042-1154-2.
- Rüdiger Kelm (Hrsg.): Frühe Kulturlandschaften in Europa. Forschung, Erhaltung und Nutzung. Viertes Albersdorfer Kolloquium vom 28. Februar bis 1. März 2002 im Albersdorfer Bürgerhaus und Fünftes Albersdorfer Kolloquium vom 24. bis 30. September 2003 im Albersdorfer Bürgerhaus und im Dithmarscher Kreishaus in Heide. Boyens, Heide 2005, ISBN 3-8042-1141-0, (Albersdorfer Forschungen zur Archäologie und Umweltgeschichte 3).
- Stefan Reiß, Volker Arnold, Hans-Rudolf Bork, Rüdiger Kelm, Dirk Meier: Landschaftsgeschichte Dithmarschens. Schmidt & Klaunig, Kiel 2006, ISBN 3-9809823-1-9, (Man and environment 2), (Eine kompakte Zusammenfassung zur Landschaftsgeschichte Dithmarschens).
- Rüdiger Kelm: Von der Landschaftsgeschichte zur touristischen Zukunft Entwicklung von Kultur- und Naturtourismus als Chance für den ländlichen Raum. Boyens, Heide 2007, ISBN 978-3-8042-1219-0, (Albersdorfer Forschungen zur Archäologie und Umweltgeschichte 4).
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Offizielle Website: www.steinzeitpark-dithmarschen.de (aufgerufen am 2. November 2016)
Weblinks
Koordinaten: 54° 8′ 18,3″ N, 9° 17′ 38,8″ O