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Karl Stigler (* 29.05.1865 in Wien; † 11.03.1926 in Wien) war ein österreichischer Architekt und bedeutsamer Bauunternehmer der letzten Jahre der Monarchie.
Leben
Karl Stigler wurde als Sohn des Bauunternehmers Ing. Alexander Stigler geboren. Der Vater, welcher als Pflastermeister tätig war, wurde zu einem erfolgreichen Bauunternehmer, weshalb Stigler eine qualifizierte Ausbildung erhielt.[1]
Karl Stigler besuchte die Schottenfelder Realschule in Wien und entschied sich ab 1883 an der technischen Hochschule in Wien zu studieren. 1888 schloss Stigler als Bauingenieur ab und begann 1889 in der Baufirma Redlich & Berger zu arbeiten, welche unter anderem am Ausbau der Wiener Stadtbahn mitwirkte. Während seiner Tätigkeit bei Redlich & Berger heiratete er Marie Berger, die Tochter des Stadtbaudirektors Franz Berger. Im Folgejahr 1890 kam ihre erste Tochter, Therese, zur Welt und anschließend die Töchter Maria und Alexandrine sowie deren Sohn Dr. Karl.[2]
1905 gründete Karl Stigler die Firma „Ing. Karl Stigler“ und zählte zu den erfolgreichsten und einflussreichsten Bauunternehmen in Wien, welche neben zahlreichen Miethäusern, Villen sowie Industrieanlagen auch bedeutsame Monumentalbauten, wie das Kriegsministerium Wien, erbauten. Neben seinem Engagement in Berufs-und Standesvertretungen, war er zudem Mitbegründer und Förderer der Wiener Kinderschutz- und Rettungsgesellschaft in Maria Enzersdorf, in Niederösterreich. [1]
Aufgrund seines Erfolges erhielt er eine Vielzahl an Titel und Orden und erhielt kurz vor dem ersten Weltkrieg den Adelstitel. 1913 beschloss Karl Stigler sich seinem Privatleben zu widmen und überließ die Firmenleitung seinem stillen Teilhaber Alois Rous. Während seines Ruhestandes interessierte sich Karl Stigler überwiegend für Musik und war als Komponist in Operetten tätig. Nach dem Tod seiner Frau 1924, verstarb Stigler mit 60 Jahren in Wien. [1]
Auszeichnungen und Ehrungen[3]
- Verleihung des Ritterkreuzes des Franz-Josef-Orden (1907)
- Ernennung in den Adelsstand (1912)
- Anerkennung "Edler von" (1913)
Mitgliedschaften[1]
- Österreichischer Ingenieur-und Architektenverein ab 1889
- Gründungsmitglied der Genossenschaft der Baumeister Wien und Niederösterreichs ab 1897
- Obmann und Präsident der Genossenschaft der Baumeister Wien und Niederösterreichs (1905- 1910)
- Mitglied der Zentralkommission zur Förderung des gewerblichen Unterrichts (1914-1918)
- Genossenschaft der Bau-und Steinmetzmeister ("Uralte Haupthütte)
- Mitglied der Ingenieurkammer
- Gründungs-/Ehrenmitglied und Vizepräsident der Kinderschutz- und Rettungsgesellschaft
Werke
Wohn-und Geschäftsbauten[4]
- 1894: Miethaus in 1060 Wien, Gumpendorferstraße 149
- 1896: Wohn-und Geschäftshaus „Salzerhof“ in 1090 Wien, Alserstraße 24 (Entwurf Adolf Bügler)
- 1896: Miethaus in 1070 Wien, Burggasse 56
- 1897: Miethaus in 1040 Wien, Mayerhofgasse 4 (Entwurf F.Leonhard)
- 1898: Miethaus „Löwenhof“ in 1070 Wien, Mondscheingasse 3 (Entwurf Georg Wünschmann)
- 1898: Miethaus in 1010 Wien, Kärntner Straße 8-10 (Entwurf Max Löwe)
- 1898: Miethaus in 1070 Wien, Neubaugasse 53
- 1898: Miethaus in 1060 Wien, Mariahilferstraße 65
- 1899: Wohn-und Geschäftshaus in 1070 Wien, Lindengasse 21
- 1899: Miethaus in 1050 Wien, Hamburger Straße 12/Rechte Wienzeile 59 (Entwurf Josef Drexler)
- 1898-1901: Volkswohnungen der Kaiser Franz Josef-Jubiläumsstiftung „Lobmayrhof“ in 1160 Wien, Wernhardtstraße 1-15 (Entwurf L. Simony u. Th. Bach)
- 1901: Villa Köhler, in Niederösterreich, Prein an der Rat 49
- 1901: Miethaus in 1040 Wien, Hoyosgasse 5-7 (Entwurf Viktor Siedek)
- 1902: Wohn-und Geschäftshaus in 1080 Wien, Kochgasse 29
- 1902: Miethaus in 1070 Wien, Kaiserstraße 123/Lerchenfelderstraße (Entwurf Heinrich Wolf)
- 1903: Miethaus in 1040 Wien, Alois-Drasche-Park 10/Radeckgasse
- 1903: Miethaus in 1070 Wien, Mondscheingasse 5
- 1905: Miethaus in 1060 Wien, Windmühlgasse 26
- 1905: Miethaus in 1180 Wien, Wallrißstraße 1/Gersthofer Straße 57 (Entwurf Hubert Gangl)
Öffentliche Bauten:[5]
- 1901: Straßenbahnremise in 1030 Wien, Ludwig-Koeßler-Platz
- 1903-1905: Veranstaltungszentrum in 1060 Wien, Königseggasse 10 (Entwurf Wilhelm Stiassny)
- 1904: Haus der Allianz Versicherung in Prag, Böhmen/Praha, CZ (damals Josefsplatz / Königinhofergasse, Entwurf Arnold Heymann)
- 1904: Männerheim in 1200 Wien, Meldemannstraße 25-29 (Entwurf Otto Richter und Leopold Ramsauer)
- 1904-1905: Militärgeographisches Institut in 1080 Wien, Hamerlingplatz 3 (Entwurf Viktor Siedek)
- 1905-1907: Niederösterreichische Handels-und Gewerbekammer in 1010 Wien, Stubenring 8-10 (Entwurf Ludwig Baumann)
- 1908-1909: Jubiläumswerkstättenhof (heute Berufsschule) in 1060 Wien, Mollardgasse 85-85a (Entwurf Otto Richter und Leopold Ramsauer)
- 1909-1913: Kriegsministerium (jetzt Landwirtschafts- und Wirtschaftsministerium) in 1010 Wien, Stubenring 1 (Entwurf Ludwig Baumann)
- 1910-1911: Tribüne und Schiedrichterturm in 1020 Wien, Krieau (Entwurf Hoppe/Schönthal/Kammerer)
- 1911: Konservatorium für Musik in 1030 Wien, Mühlgasse 30 (Entwurf Ferdinand Berehinak)
Industrie-und Gewerbebauten:[6]
- 1893: Fabrik ERKA (früher Heller, Färberei und Blecherei) in 1060 Wien, Gumpendorferstraße 132
- 1893-1994: Tabakfabrik in 1160 Wien, Thaliastraße 125
- 1898: Fabrik in 1070 Wien, Schottenfeldgasse 36-38 (Entwurf Carl Langhammer)
- 1902-1903: Süßwarenfabrik „Charles Cabos“ in 1140 Wien, Hernstorferstraße 27 (Entwurf Franz Fröhlich)
- 1903-1904: Druckereigebäude in 1050 Wien, Arbeitergasse 1-7 (Entwurf Leopold Simone)
- 1908-1909: Hammerbrotwerke in 2320 Schwechat, Innerbergerstraße 28 (Entwurf Hubert u. Franz Gessner)
- 1908-1909: Bäckerei des Wiener Consumvereins in 1160 Wien, Hasnerstraße 123 (Entwurf Hubert u. Franz Gessner)
- 1909: Druck-und Verlagsgebäude „Vorwärts“ in 1050 Wien, Rechte Wienzeile 97 (Entwurf Hubert u. Franz Gessner)
- 1912-1913: Geschäftshaus und Gummiwarenfabrik "Reithoffer’s Söhne“ in 1070 Wien, Lehargasse 9 (Entwurf Max Fabiani)
Literatur
- Caroline Jäger-Klein: "Österreichische Architektur des 19. und 20. Jahrhunderts". 2. Auflage. NWV Verlag, 2005, ISBN 978-3-7083-0660-5. .
- Manfred Wehdorn, Ute Georgeacopol-Winischhofer: "Baudenkmäler der Technik und Industrie in Österreich". Hrsg.: Böhlau Wien. 1984, ISBN 978-3-205-07202-7. .
- Institut für österreichische Kunstforschung: "Österreichische Kunsttopographie Band XLIV - Die Kunstdenkmäler Wiens, III., IV. und V. Bezirk". Hrsg.: Bundesdenkmalamt. Schroll (später Berger), Wien 1980. .
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Ursula Prokop: Karl Stigler. In: Architektenlexikon. 1. Juli 2007, abgerufen am 5. Dezember 2019 (deutsch).
- ↑ Ursula Prokop: Karl Stigler. In: Österreichisches Biographisches Lexikon. Oebl, abgerufen am 5. Dezember 2019 (deutsch).
- ↑ Karl Stigler. In: archINFORM. Abgerufen am 5. Dezember 2019 (deutsch).
- ↑ Jäger-Klein, Caroline.: Österreichische Architektur des 19. und 20. Jahrhunderts. 2., aktualisierte Auflage. NWV, Neuer Wiss. Verl, Wien 2010, ISBN 978-3-7083-0660-5 (worldcat.org [abgerufen am 16. Dezember 2019]).
- ↑ Institut für österreichische Kunstforschung: Österreichische Kunsttopographie Band XLIV - Die Kunstdenkmäler Wiens, III., IV. und V. Bezirk. Hrsg.: Bundesdenkmalamt. Schroll (später Berger), Wien 1980.
- ↑ Manfred Wehdorn, Ute Georgeacopol-Winischhofer: Baudenkmäler der Technik und Industrie in Österreich. Hrsg.: Böhlau Wien. 1984, ISBN 978-3-205-07202-7.
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Personendaten | |
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NAME | Stigler, Karl |
ALTERNATIVNAMEN | Stiegler; Carl; Edler von Stigler |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Architekt und Bauunternehmer |
GEBURTSDATUM | 29. Mai 1865 |
GEBURTSORT | Wien, Österreich-Ungarn |
STERBEDATUM | 11. März 1926 |
STERBEORT | Wien |