Julius von Schleinitz

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Julius Karl Leopold Freiherr von Schleinitz (* 22. Juli 1806 in Blankenburg (Harz), Herzogtum Braunschweig-Lüneburg; † 24. Dezember 1865 in Trier)[1] war ein preußischer Beamter und Politiker.

Leben

Er entstammte einem alten meißnischen Adelsgeschlecht, das bereits im 16. Jahrhundert in den Reichsfreiherrnstand erhoben wurde, und war der zweite Sohn des Blankenburger Regierungspräsidenten und späteren herzoglich braunschweigischen Ministers Karl Ferdinand Freiherr von Schleinitz (1756–1837)[2] und der Barbara von Hochstetter (1768–1819). Er war der Bruder des herzoglich braunschweigischen Staatsministers Wilhelm von Schleinitz (1794–1856) und des preußischen Staatsministers Alexander von Schleinitz (1807–1885).

Schleinitz studierte Rechtswissenschaften und trat 1828 als Auskulator beim Stadtgericht Berlin in den preußischen Justizdienst ein. Es folgte der übliche Vorbereitungsdienst, ehe er 1833 Assessor am Kammergericht wurde. Im Jahr 1835 trat Schleinitz in den Verwaltungsdienst über.

Im Jahr 1839 wurde Schleinitz Regierungsrat in Marienwerder und 1841 Justitiar der Regierung in Merseburg. Im Jahr 1844 wechselte er ins Innenministerium und wurde 1846 zum Geheimen Regierungsrat ernannt. Zu Beginn der Märzrevolution von 1848 war er aktiv daran beteiligt, Prinz Wilhelm die Flucht ins Ausland zu ermöglichen.

Im Jahr 1850 wurde er zum Regierungspräsidenten von Bromberg und 1864 von Trier ernannt.

Außerdem gehörte Schleinitz im Jahr 1848 der preußischen Nationalversammlung an. Zwischen 1849 und 1851 war er Mitglied der ersten Kammer des preußischen Landtages und von 1856 bis 1862 des Abgeordnetenhauses.

Familie

Schleinitz heiratete am 17. April 1838 in Braunschweig Jenny Freiin von Schwedthoff (* 25. Mai 1802 in Braunschweig; † 10. März 1888), Adoptivtochter des königlich preußischen Generals der Infanterie Otto August Rühle von Lilienstern.[3] Das Paar hatte mehrere Kinder, darunter:

  • Otto Julius Wilhelm (* 26. April 1839; † 1916), Kunsthistoriker ⚭ 1872 Klara Loth verwitwete Fischer (* 9. November 1834)
  • Alexandra (* 5. September 1842; † 14. Februar 1901), Schriftstellerin[4][5]
  • Adele (* 21. Januar 1845)

Literatur

  • Protokolle des preußischen Staatsministeriums. Band 3, S. 495 (Digitalisat, PDF; 3,1 MB)
  • Franz Menges: Schleinitz, von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, ISBN 978-3-428-11204-3, S. 57 f. (Digitalisat).
  • Bernd Haunfelder: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1849–1867 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 5). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5181-5.
  • Gothaisches genealogisches taschenbuch der freiherrlichen Häuser auf das Jahr 1871 S.612, 1910 S.703

Einzelnachweise

  1. Reinhold Wacker: Das Land an Mosel und Saar mit Eifel und Hunsrück. Strukturen und Entwicklungen, 1815–1990. Verlag Spee, 1991, ISBN 3-87760-051-4, S. 545. (Auszug)
  2. Klaus Helmut Rehfeld, Irene Berger: Die preussische Verwaltung des Regierungsbezirks Bromberg(1848–1871). Verlag Grote, 1968, S. 43. (Auszug)
  3. Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. 1868, S. 198, Erwähnung im Familienartikel (Digitalisat).
  4. Gudrun Wedel: Autobiographien von Frauen: ein Lexikon. S. 750f.
  5. Schleinitz, Freiin Alexandra v.. In: Sophie Pataky (Hrsg.): Lexikon deutscher Frauen der Feder. Band 2. Verlag Carl Pataky, Berlin 1898, S. 244 f. (Digitalisat).