Canadian Forces Network

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Canadian Forces Network (Deutschland Südwest)
Brunssum
Ramstein
Heidelberg
Söllingen
Lahr
Metz
Werl
Standorte von CFN in den 1980er-Jahren (rot) und früher (grau)

Canadian Forces Network (CFN; französisch Reseau des Forces Canadiennes, RFC) war ein Rundfunkdienst für in Europa stationierte kanadische Armeeangehörige. Die Zentrale von CFN Europe befand sich in Brunssum, Niederlande. CFN betrieb zuletzt terrestrische Sendeanlagen an den NATO-Standorten Brunssum (Versorgung der „Tri-Community“ JFC BrunssumNATO Air Base Geilenkirchen – CFSU(E) Niederheid; ca. 700 Kanadier[1]), Ramstein und SHAPE. In der Vergangenheit wurden weitere Sender an Standorten des kanadischen Militärs betrieben (siehe Abschnitt Geschichte). Es wurde vorwiegend in englischer Sprache gesendet. Kanadische und lokale Nachrichten wurden stündlich abwechselnd auf Englisch und Französisch gesendet. Musikalisch wurde ein Mix aus Oldies und aktuellen Liedern geboten.

Infolge finanzieller Kürzungen hat CFN seine Ausstrahlung am 30. September 2014 beendet.[2]

Geschichte

Bereits während des Zweiten Weltkriegs existierten kanadische Soldatensender in Großbritannien. Die Anfänge des Canadian Forces Network (CFN) gehen auf das Jahr 1951 zurück, als das kanadische Verteidigungsministerium die Rundfunkgesellschaft CBC (Northern and Armed Forces Service) damit beauftragte, Programme für die kanadischen Soldaten in Korea, England, Frankreich und Westdeutschland zu produzieren.[3] Europäisches Zentrum für die Luftstreitkräfte wurde Metz (Château de Mercy) mit weiteren Standorten in Marville (CFNY, 1 Wing;[4] zuvor 1951–55 CFNL in Luffenham;[5] ab 1967 in Lahr) und Grostenquin (CFGT bzw. CFNG, 2 Wing; ab 1965 in Ramstein, 4ATAF) in Frankreich sowie Zweibrücken (CFNZ, 3 Wing; bis Juli 1969) und Baden-Söllingen (CFNS, 4 Wing) in Westdeutschland; für die Landstreitkräfte gab es von 1956 bis 1970 Canadian Forces Radio CAE in Werl (Westfalen).

Der erste Sender auf der kanadischen Airbase in Söllingen (1954) nannte sich Canadian Radio Broadcasting Service (CRBS). Er wurde von Volontären betrieben. Sie berichteten über verschiedene Aktivitäten in der Gegend und verstanden es, die Zuhörer, die kanadischen Soldaten, zu motivieren. 1956 wendeten sich die Soldaten von dem eintönigen Sender ab und so gingen ihm die Zuhörer verloren. Vier Jahre vergingen, bis im Jahr 1960 der Sender mit neuem Programm seine Auferstehung erlebte. Das Sendeprogramm war zeitlich eingeschränkt, und man sendete nur zwei- bis dreimal die Woche, da die Sendungen von Stützpunkt zu Stützpunkt transportiert wurden. 1961 entschloss sich die RCAF in Kooperation mit der CBC, neun Mitarbeiter abzuordern, um diese für den Sendebetrieb abzustellen. Neue Sendeausstattung wurde besorgt, und dank Erhöhung des Personals, der neuen Technik und eines abwechslungsreicheren Sendeformats wurden neue Zuhörer gewonnen.

Im Zusammenhang mit dem Austritt Frankreichs aus der NATO erfolgte 1967 die Verlagerung des Zentrums nach Lahr (Jammstraße 9) unter der Bezeichnung CFN/RFC,[6] mit weiteren Standorten in Baden-Söllingen (CFNS/RFCS, eigenes Studio)[7] und Ramstein (CFNR), später auch in Brunssum (CFNB, 1978/79) und Heidelberg (CFNH, ca. 1988). Ab 1979 gab es auch Fernsehsendungen,[8] in Lahr von 1981[9] bis 1993[10] (zunächst Englisch und Französisch auf Kanal 60, ab 1984 Englisch auf Kanal 60, Französisch auf Kanal 38), zeitweise auch in Baden-Söllingen;[11] die Nachrichtensendung hieß auf Englisch wie Französisch Contact (1989–93).[12] CFN/RFC-Direktoren 1967–93 waren Hans Konow (von Radio CAE), Jean-Claude Marion, Pierre Larose, Keith Randall und Jean Choquette.

Die drei Standorte in Baden-Württemberg wurden 1994 aufgegeben,[13] so dass Brunssum zur Zentrale und der französische Dienst RFC eingestellt wurde. Station Manager war ab 1995 Olaf M. Guillaume, und der Sender am NATO-Hauptquartier in Belgien kam dazu. Von 2002 bis 2010 wurde das Programm auch über den Satelliten Astra verbreitet, ab 2013 über Eutelsat 9A.[14]

Auch Radio Canada International brachte zeitweise Sendungen für Angehörige der kanadischen Streitkräfte (wie Report to Peacekeepers/Magazine des Casques Bleus, 1993/94).[15][8] Außerdem sendete von 1999 bis Ende März 2014 CFRT (Canadian Forces Radio and Television; französisch RTFC, Radiotélévision des Forces canadiennes)[16] via Eutelsat ein 24-stündiges Programm für kanadische Militär- und deren Familienangehörige von Europa bis Afghanistan.

Am 30. September 2014 wurde CFN abgeschaltet.[2]

Ehemalige Frequenzen

  • Deutschland
    • Ramstein Air Base: 101,2 > 101,9 MHz
    • Heidelberg (Königstuhl): 103,9 > 105,4 MHz
    • Baden-Söllingen: 101,125 > 96,8 & 90,5 MHz; TV: 44 & 60
    • Lahr (Schutterlindenberg): 102,5 & 101,2 > 90,5 & 94,0 MHz; TV: 60 & 38
    • Zweibrücken: 1620 kHz > 96,9 > 98,5 MHz
    • Werl: 96,9 > 87,8 MHz
  • Niederlande: JFC Brunssum 103,4 > 91,5 > 96,9 & 99,7 MHz
  • Belgien: SHAPE 100,5 MHz
  • Frankreich: Metz 93,3 MHz; Marville 1640 kHz > 95 MHz; Grostenquin 1620 kHz > 96 MHz
  • Eutelsat 9A: 11823 GHz H 27500-3/4

Programm

Gegenwart

Gegenwärtig (2019) sind kanadische Streitkräfte in Europa an Operationen auf Island, im Baltikum, in Mittel- und Osteuropa, der Ukraine, im Kosovo und auf Zypern beteiligt.[17] Über Internet sind die Programme von CBC/Radio-Canada verfügbar.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise