Diskussion:Günter Eich

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Günter-Eich-Preis

       hab inzwischen ein paar zeilen dazu geschrieben. Viel ist es nicht. -mkrefft

Verstrickungen in der NS-Zeit?

  • Es fehlt die Diskussion um Eichs Verstrickungen in der NS-Zeit. Ich notiere mal. Wer es besser weiß, trage nach. -- Delabarquera. --172.176.87.184 17:56, 24. Aug 2006 (CEST)

„Zu kritischen Diskussionen kam es, als Eichs Rundfunk-Produktionen während der NS-Zeit bekannt wurden. In einer Sonnenwend-Hymne hatte er beispielsweise 1937 gedichtet: Du schönes Land, in dem die Deutschen wohnen, mach wieder deine blauen Augen auf.

Diese von 172.176.87.184 ergänzten Sätze stellen unbelegte Behauptungen auf, die im Widerspruch zum Werk und Aussagen stehn. Es gab keine „Verstrickungen mit dem NS-Regime.“ - Bitte hier auf der Diskuseite gründlich diskutieren, nicht den Artikel mißbrauchen. --Albrecht1 19:21, 24. Aug 2006 (CEST)
Dieser kleine Nachtrag, den ich eingefügt habe, geht inhaltlich, einschließlich des Zitierten, auf den SPIEGEL-Bericht über Günter Grass zurück (die SPIEGEL-Nummer mit dem "Stahlhelm"-Trommler auf dem Titelbild). Nun muß man dem SPIEGEL überhaupt nicht folgen. Auf eine Gefahr möchte ich allerdings doch hinweisen: Es ist naheliegend, daß WP-Artikel über Dichter und Schriftsteller von denen verfaßt werden, die die jeweiligen Dichter und Schriftsteller für groß und wichtig und damit irgendwie für integer halten. Naheliegend auch, daß diese Artikel-Verfasser sich bemühen, das jeweilige "Andenken rein zu halten". Ob das immer zu guten, objektiven Artikeln in Wikipedia führt, stelle ich mal zur Diskussion. Im vorliegenden Fall wäre es zumindest gut, wenn Feststellung "die im im Widerspruch zum Werk und Aussagen" stehen vom Kenner etwas genauer gefaßt würde. Hat Eich das Zitierte nicht geschrieben? Ist das anders zu interpretieren oder zu gewichten? Was hat E. überhaupt in der Zeit zwischen 1933 und 1945 so gemacht? In Summa: Der Artikel würde ohne Zweifel glaubwürdiger, wenn da keine Leerstelle wäre. -- Delabarquera. -- --172.208.123.179 12:51, 26. Aug 2006 (CEST)
Nachtrag / Fund: "Ähnliche Zustimmungen erfuhr Eich, wie aufgefundene Kritiken der Jahre nach 1933 belegen, damals mehrfach. Anläßlich der Erstsendung von "Fährten in der Prärie" bestätigte z.B. der "Völkische Beobachter" am 18.7.1936:
Günther Eich ist ein guter Dichter, der zugleich mit den Voraussetzungen eines funkgerechten Hörspiels vertraut ist. Seine Sendungen sind kleine Funkereignisse, die sich aus dem üblichen Tagesprogramm herausheben.
Es geht mir dabei keinesfalls darum, Eich zum Mitläufer zu stempeln. [Vgl. das ZEIT- Dossier "Wir werden weiterdichten ..." (Nr. 42, 12.10.1979, S. 34): Wenn Günter Eich Mitglied der NSDAP war und nach seinem Austritt freiwillig Beiträge an die SS entrichtete ...]. Ob Eich und in welchem Maße eine Mitläuferrolle gespielt hat, mag an anderer Stelle diskutiert werden zusammen mit der Tatsache, daß von Eich - im Gegensatz zu anderen Autoren - auch in den Jahren nach 1933 noch eine erstaunliche Anzahl von Rundfunkarbeiten gesendet wurde. Ob Mitläufertum oder nur Erfahrung mit einem staatlich kontrollierten, angepaßten Rundfunk, einer gelenkten Sprache und der politischen Fehlinterpretierbarkeit - beides könnte die psychologische Wurzel für den Sprachskeptizismus des späten Eich bilden, für seine bitterbösen Ausfälle gegen jegliche Sprachregelung, wie er sie 1959 in seiner "Rede zur Verleihung des Georg-Büchner-Preises" machte, für sein verzweifeltes Bemühen, in das Nichts der gelenkten Sprache ein Wort zu setzen. Dann wäre die Radikalität des späten Eich auch die Radikalität eines gebrannten Kindes."
Vielleicht sollten wir uns erst mal auf die Formel einigen: Die Dinge sind komplex. Und dann sollten wir die Frage stellen, wie wir die komplexen Daten zu interpretieren haben. Wer mag, kann ja dann diese Überlegungen noch lesen.--Delabarquera 23:44, 29. Aug 2006 (CEST)
Stimme Dir zu. Ich hatte nur vermutet (und das ist nun bestätigt), dass die Qualitätsquelle eher "Bild am Montag" war, als eine seriös recherchierte Arbeit. Du hast auch recht mit Deinem Hinweis, Eich nicht als unfehlbaren Heiligen, Unantastbaren zu betrachten! - Habe etwas recherchiert und lese gerade einen gescheiten Essay von Vieregg (in Literaturliste bereits eingefügt), dem Hrsg. der Eich-Werke, zum Thema. Lg., --Albrecht1 11:45, 25. Sep 2006 (CEST)

Vielleicht sollte man auch berücksichtigen, was Re Post-Adams im KLG (Kritisches Lexikon der Gegenwartslit.; Loseblattsammlg. von Heinz Ludwig Arnold) schreibt: Der Artikel setzt - wie auch das Verz. der Sekundärlit. - seltsamerweise erst nach 1945 ein, kommt aber auf S. 3 doch auf die NS-Zeit zu sprechen. Tenor: Schwer zu beurteilen (Nuancierungen dort). --Hilsen 12:41, 25. Sep 2006 (CEST)-

Ja, das seh ich auch so. Aber Vieregg hat wirklich umfassende Hinweise und klare Zitate; ist eine Fundgrube. Lg., --Albrecht1 12:50, 25. Sep 2006 (CEST)

Anfrage an den Sender Jerewan: War Günter Eich auch ein bedeutender Lyriker?

Antwort: Im Prinzip (... schnell mal bei Wikipedia nachgeschaut ...) NEIN. -

(Und der “Häher warf seine blaue / Feder in den Sand. / Sie liegt wie eine schlaue / Antwort in meiner Hand.”)

Hier in der Diskussion sind doch eigentlich eine Menge konkrete Fakten zum Thema Eich und Nazizeit zu finden. Wieso steht davon nichts im Artikel? Dass Eich ein bedeutender Schriftsteller war, steht außer Frage, aber er wäre nicht der einzige, der sich zumindest eine Weile ganz gut mit dem Regime arrangiert hat. Besonders interessant finde ich die obige Bemerkung, nach dem Krieg habe Eich womöglich aus der Perspektive des gebrannten Kindes geschrieben. Zu der Bemerkung, 1933-1940 sei seine produktivste Zeit als Hörspielautor gewesen, würde mich interessieren, was das für Hörspiele waren und ob sie heute noch Bestand haben. Übrigens: Da steht, Eich sei in Kriegsgefangenschaft gewesen. Da müsste er doch vorher Soldat gewesen sein? --Bernardoni 23:45, 1. Feb. 2007 (CET)


Was heißt eigentlich, Eich hätte sich nach 1945 geläutert? NACH 1945 vergleicht er die ganze Welt (!) mit einem KZ und ist gegen dieses KZ - ich kenne jedoch keine Formulierung von ihm, in der er FÜR die Demokratie gewesen wäre, nur solche in denen er nach 1945 mit denselben Argumenten gegen "das System" ist, mit dem er vor 1945 gegen den amerikanischen Kapitalismus war. Das war vor 1945 NS-kompatibel und karrierefördernd - und brachte ihm nach 1945 Sympathien bei der Opposition gegen den neuen Staat ein. Er war natürlich kaum je überzeugter Nazi, aber im Verhalten (bis 1945) opportunistisch. Weltanschaulich ist er irgendwo im Bereich der "konservatien Revolution" anzusiedeln (vergleichbar etwa Ernst Jünger). Ich sehe keine fundamentalen Unterschiede zwischen dem Eich vor und dem Eich nach 1945. Dass er bei all dem als Hörspielautor phänomenal gut war (und als Lyriker mittelmäßig mit gelegentlich guten Einzelversen), hat damit natürlich nur wenig zu tun. (rosmer, 6.5.2007)


Zunächst stimmt nicht, daß Eichs Antrag auf Mitgliedschaft in der NSDAP vorliegt - gerade der fehlt, vielmehr gibt es im Bundesarchiv eine Mitgliedskarteikarte, auf der sein Name mit Geburtsdatum und Ort vermerkt ist. Des weiteren existiert bereits seit 1982 (CUOMO, G.R. Career at the cost of compromise: Günter Eich's life and work in the years 1933-1945.) eine ausführliche Liste der von Eich während des "3. Reichs" veröffentlichten (teils Propaganda-) Hörspiele, wie zum Beispiel dem regelmäßig erscheinenden "Königs Wusterhausener Landboten". Cuomo stellt in seinem Buch ausführlich dar, wie umfangreich und linientreu Eich während des Nationalsozialismus publizierte. Eich wurde 1940 eingezogen und kam zur "Wehrmachtsstelle Papier" wo er mit der Edition von "Feldpostausgaben", also Paperbackdrucken für Frontsoldaten beschäftigt war. Die mehrmalige Aufforderung durch die Reichsschriftumskammer, die bei der Ausbombung verlorengegangenen Manuskripte und Entwürfe aufzulisten, um die Höhe der Entschädigung durch die Kammer-versicherung festzustellen, ignorierte Eich (Schriftwechsel ebenfalls im Bundesarchiv einzusehen, da dieser von der Reichschriftumskammer als nichtabgeschlossener Vorgang archiviert wurde). Das Fehlen einer solchen Liste ist einer der vielen Gründe, warum Eich es nach 1945 relativ leicht hatte, sich selber als Vertreter der "Inneren Emigration" darzustellen. (pontiuspilatus, 19.7.2007)korrigiert am 19.7.2007 von pontiuspilatus

Wenn eine Mitgliedskarte definitiv existiert, solltest du den Artikeltext ändern und Eich kategorisieren. Ich bin bei meinen Änderungen von Eichs Eigenäusserungen ( Antrag nicht bestätigt) ausgegangen. Im Artikel war komplette Wüste in dieser Frage. Was die direkte Nachkriegszeit angeht, hatte Eich damals noch am ehestens Schwierigkeiten sich als "innerer Emigrant" zu profilieren, sonst hätte es mit der PEN Mitgliedschaft nicht so lange gedauert. --Lysandros 14:45, 23. Jul. 2007 (CEST)
Die missverständliche Formulierung "dokumentiert" habe ich korrigiert, auch wenn ich meine, dokumentiert heisst: die Überlieferung des Vorgangs ist gesichert, nicht die physische Existenz des Antrags. Unklar ist mir immer noch die Quelle für die Existenz der Karteikarte - siehe auch: http://www.welt.de/kultur/article1004318/Die_NSDAP_nahm_nicht_jeden_Dichter.html --Lysandros 00:13, 1. Aug. 2007 (CEST)

Literaturliste

Die heutige Korrektur halte ich für eine Verschlimmbesserung: Warum nur die CHRONOLOGISCHE Reihenfolge in eine ALPHABETISCHE umwandeln?

--Venlige 18:04, 4. Mai 2007 (CEST)


Recht ausführliche Biographie

Verfügbar als pdf.datei bei der website des suhrkamp verlags .. als Fliesstext hier gut einzuarbeiten; würde etlichen Lücke füllen. --Lysandros 14:18, 16. Jun. 2007 (CEST)


Artikelveränderung (Fließtext/Liste)

Warum ist eigentlich der Artikel am 3. Dezember 2009 von einem Fließtext in eine Liste umgewandelt worden? In der Versionsgeschichte finde ich dafür keine Begründung. Vielleicht kann sich statt der IP-Adresse der Sichter dazu äußern? Kann man das nicht einfach rückgängig machen? Danke! 87.123.218.30 02:32, 7. Jan. 2010 (CET)

Ich habe die Liste wieder herausgenommen und versucht, einige der Daten in die Biografie zu übernehmen. Zum Teil war es aber auch nur eine Auflistung der Preise und Veröffentlichungen, die ja ohnehin schon aufgelistet ist. Gruß --Magiers 16:24, 7. Jan. 2010 (CET)

Mitbegründer der Gruppe 47

Die Aussage, Eich sei Mitbegründer der Gruppe 47 gewesen, findet man merkwürdigerweise relativ oft , auch in einigen Büchern. Es stand hier bisher auch sowohl im Fließtext als auch in der kürzlich eingefügten Liste. Zumindest mein Artikel Gruppe 47 sagt etwas anderes, nämlich dass Eich erst zur dritten Sitzung dazugestoßen ist (siehe Beleg im Buch von Arnold). Eich hat natürlich über den Ruf und wie jetzt im Artikel steht auch z.B. über die Lyrikanthologie, in der Inventur veröffentlicht wurde, schon früh Kontakte zu Hans Werner Richter gehabt. Insofern mag er einen Einfluss auf die Gründung der Gruppe gehabt haben. Aber da er ihr selbst nicht von Anfang an angehörte, ist Mitbegründer wohl zu viel gesagt. M.E. gab es nur einen Gründer und auch später unbestrittenen Chef, nämlich Richter selbst. Gruß --Magiers 16:24, 7. Jan. 2010 (CET)

Zögernde Aufnahme in den PEN

Nach vorübergehendem Zögern der Verantwortlichen wurde Eich in den deutschen P.E.N.-Club aufgenommen. Die Aussage stand in leicht anderer Formulierung schon zuvor im Artikel. Ich habe sie jetzt bei der Überarbeitung belassen. M.E. verdient sie aber einen Beleg (und sollte dann auch noch etwas ausformuliert werden - zögernd wegen der Tätigkeit im Dritten Reich?) Gruß --Magiers 16:24, 7. Jan. 2010 (CET)

Danke für die Wiederherstellung des alten Artikelzustands bzw. dessen Verbesserung! Daß die "zögernde Aufnahme" in den PEN mit der Tätigkeit in der Nazizeit zu tun gehabt haben könnte, glaube ich nicht, das wurde, zumindest im Hinblick auf Eich, m. W. damals ja noch nicht diskutiert. Vielleicht ging es um persönliche Animositäten? Waren im PEN vielleicht eher Autoren der älteren Generation (Kästner, Kesten) aktiv, die zu den "jungen" Autoren der Gruppe 47, zu denen man Eich (obwohl nur wenig jünger als die beiden Genannten) ja damals zählte, aus verschiedenen Gründen ein nicht unproblematisches Verhältnis hatten (und umgekehrt natürlich auch), also ein wenig auch ein Generationenproblem? Und so furchtbar viel Gedrucktes in Buchform hatte Eich 1951 ja auch noch nicht publiziert, vielleicht wollte man deshalb mit der Aufnahme noch abwarten? Vielleicht gab es auch Vorbehalte wegen seiner Texte? "Latrine" z. B. war damals ja noch durchaus skandalös mit dem Reim von "Hölderlin" auf "Urin". Naja, sind nur Ideen und Überlegungen, müßte natürlich belegt werden. Beste Grüße! 87.123.207.254 05:46, 8. Jan. 2010 (CET)

Axel Vieregg zu Eichs zweimaligem PEN-Anlauf und finanziell profitablen 30er Jahren : [1] - Lysandros 15:57, 28. Aug. 2010 (CEST)