Benutzer:Systemceram/systemceram

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systemceram GmbH & Co. KG

Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1999
Sitz Siershahn
Leitung Kevin Göbel, Felix Engel
Mitarbeiterzahl 220
Branche Küchen- und Laborkeramik
Website www.systemceram.de
Stand: 31. Januar 2020

systemceram ist ein deutsches, in der zweiten Generation geführtes Familienunternehmen.

Werksgelände systemceram, Siershahn

Am Unternehmenssitz und Produktionsstandort in Siershahn/Westerwald werden Keramik-Spülen und -Arbeitsplattenmodule für Küche, Labor und Bad aus hochwertigem Feinsteinzeug produziert und unter den Markennamen „KeraDomo“ (Küchenspülen) und „KeraLab“ (Steinzeug-Arbeitsplatten und –Spülbecken) vertrieben. Die Laborkeramik macht heute 40 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Im OEM-Geschäft produziert systemceram seit Jahren erfolgreich Badkeramik für Sanitärhersteller und Küchenhersteller sowie für Küchenfachhändler, die in den Badbereich diversifizieren.

Geschichte

Im Rahmen eines management-buy-out hat die damalige Führungriege(Gerhard Göbel, Manfred Engel und Peter Noll) mit Jahresende 1999 die Keramiksparte der KCH-Keramchemie in Siershahn übernommen und damit 110 Arbeitsplätze erhalten. Die Umsatzentwicklung zeigt bis heute ein kontinuierliches Wachstum in allen Unternehmensbereichen und nahezu eine Verdreifachung des Umsatzes seit 2000.

Nachdem die ehemaligen Geschäftsführer in den Jahren 2010 – 2018 nach und nach in den Ruhestand gingen, übernahmen ab dem 1.1. 2019 die beiden Söhne der Unternehmensgründer, Kevin Göbel und Felix Engel, die Aufgabe als verantwortliche Geschäftsführende Gesellschafter. Eine zweite Geschäftsleitungsebene unterstützt die systemceram-Geschäftsführung und arbeitet mit Kevin Göbel und Felix Engel im Sinne der unternehmerischen Zielsetzung eng zusammen. Dazu gehören: Christoph Erll (Verkauf), Sven Rasbach, (Produktion) Achim Scheuermann (Controlling) und Ulrike Giller (EDV-Kommunikation).

Produktbereiche

Küchenkeramik

Die Sparte Küchenkeramik hat einen Anteil von rund zwei Drittel am Umsatz. Die entscheidende Voraussetzung für das moderne Spülendesign bietet die CAD-gesteuerte Frästechnik. Über 80 verschiedene Spülenmodelle in 15 attraktiven, auf den aktuellen Küchentrend abgestimmten Farben stehen zur Wahl - matt oder glänzend glasiert. Alle lagermäßig geführt und bis auf wenige Ausnahmen innerhalb 24 Stunden lieferbar. Der Einbau kann als Aufsatz, Unterbau oder flächenbündig mit der Arbeitsplatte erfolgen.

Planerisch bietet das Programm eine Vielzahl Beckenformen und -Kombinationen und auf die verschiedensten Einbausituationen abgestimmte Abmessungen.

Alle Keramik-Küchenspülen und -Arbeitsflächen von systemceram lassen sich auf Wunsch mit schmutzabweisender „CleanPlus“-Oberflächenbeschichtung ausstatten. Das aus der Nano-Forschung stammende Prinzip bewirkt einen Hydrophob-Effekt.

Laborkeramik

Das Unternehmen produziert Becken und Arbeitsplatten aus Steinzeug, das die hohen Anforderungen der einschlägigen Normenvorschriften gem. EN 14879-6 für Laboreinrichtungen erfüllt. Nur drei Hersteller weltweit können Keramik-Arbeitsplatten für den Laborbereich herstellen. Die vielfältigen Möglichkeiten individueller Gestaltung werden in Zusammenarbeit mit der Laborbauindustrie, mit Planern und Anwendern ausgeschöpft. Dank der von systemceram entwickelten Frästechnik kann der Laboreinrichter schnell auf neue Anforderungen der Nutzer reagieren, innovative Gesamtkonzepte und damit Produkte mit Alleinstellung auch in kleinen Losgrößen anbieten. Arbeitsplatten lassen sich fugenlos bis zu einer Breite von 2000 mm und einer Tiefe von 995 mm aus einem Stück fertigen und nach Kundenwunsch individuell gestalten – ohne aufwendigen Formenbau und die damit verbundenen Lieferzeiten, d.h. nahezu „just in time“. Schon heute weichen 80 % aller Laborarbeitsplatten von der Norm ab und werden nach individuellen Vorgaben gestaltet.

OEM-Produkte

systemceram liefert verschiedenen Unternehmen der Sanitärbranche exklusive, nach deren Vorgaben produzierte Waschbecken. Kleine Losgrößen ermöglichen hier eine individuelle Fertigung.

Produkteigenschaften

Aufgrund seiner hohen Dichte, der Schlag- und Kratzfestigkeit der speziell glasierten Oberfläche sind Spülen und Arbeitsplatten aus Feinsteinzeug äußerst widerstandsfähig gegen alle mechanischen Beanspruchungen, sowohl im Labor als auch in der privaten Küche. Ein typisches Merkmal ist auch die Resistenz gegen Säuren und Laugen (Ausnahme: Flusssäure und rauchende Schwefelsäure), die sowohl im Labor wie in der privaten Küche unerlässlich ist. Die Produkte sind geruchsneutral und es findet keine Geschmacksübertragung statt – ein wichtiger Vorteil zum Beispiel im Kontakt mit Lebensmitteln. Die Beständigkeit gegen Temperaturwechsel erlaubt es, auch heiße Töpfe oder Pfannen auf Spüle und Arbeitsplatte abzustellen. Die Feuerfestigkeit der Keramik bewährt sich vor allem beim Einsatz von Bunsenbrennern im Laborbereich, aber auch im Haushalt beim abstellen von heißen Töpfen und Pfannen.

Auszeichnungen

Entscheidende Meilensteine in der Produktgeschichte waren zum Beispiel die erste Eckspüle PRISMA, deren Erfolg im Jahr 89 zu großen Lieferengpässen führte. Oder das keramische Spülen- und Zubereitungsmodul, das 1995 mit der „Goldenen Gabel“ der Zeitschrift „Feinschmecker“ und dem Designpreis des Wirtschaftsministeriums Rheinland-Pfalz ausgezeichnet wurde. Mit der SINUS hat systemceram 2005 eine moderne Spüle mit hohen Designanspruch eingeführt. Sie wurde mit dem „if“-Designpreis ausgezeichnet. 2013 bekam die GENEA 100 drei renommierte Designpreise zuerkannt: den Plus-X-Award, den German Design Award und den reddot design award. 2015 wird auch die Spüle SIRO 100 für ihr gelungenes Design mit drei internationalen Designpreisen prämiert: mit dem „reddot design award“, den „if Design“ Award und mit dem „Focus Special Mention“, dem Designpreis des Design Centers Baden Württemberg.

Zum dritten Mal (nach 2017 und 2013) hat systemceram in Jahr 2019 den ersten Platz im „markt intern“-Leistungsspiegel Küchen-Einbauspülen“ errungen. In einer bundesweiten Handelsbefragung hat das Branchenmagazin dazu über 8000 Küchenfachgeschäfte zu ihren Spülenlieferanten befragt.

Investitionen

15 Millionen Euro wurden 2012 in eine komplett neue, 6 000 qm große Fertigungsanlage nach neuesten Vorgaben des Energie-Effizienzprogrammes investiert. In der neuen Halle wurde ein hochmoderner 90 Meter langer Tunnelofen mit automatischer Beladung installiert, dazu Gieß- und Glasieranlagen sowie ein neues Hochregallager. Ein eigenes Energiezentrum mit Blockkraftheizwerk liefert Strom und Energie. 2 Mio. Euro wurden für technische Einrichtungen, wie Trafostation; Drucklufterzeugung und Heizung und die 2500 qm große Photovoltaikanlage auf den Dachflächen eingesetzt. Mit dem hier erzeugten Strom könnten 50 Einfamilienhäuser mit Energie versorgt werden

Vertrieb

Traditionell vertreibt systemceram seine Produkte ausschließlich über den beratungsorientierten Küchenfachhandel und den Möbelhandel mit kompetenter Küchenabteilung.

Für die Handelspartner ein wichtiges Argument: 99 % des gesamten KeraDomo-Spülen-Programms – das sind insgesamt über 1.500 Varianten – sind innerhalb von 24 Stunden lieferbar.

Ausbildung

Die Produktion von KeraDomo-Küchenspülen und KeraLab-Laborkeramik aus hochwertigem Feinsteinzeug ist aufwendig und anspruchsvoll und bietet dementsprechend interessante Arbeitsplätze. Zurzeit sind sechs Junge Menschen in Siershahn in der Ausbildung. Modernste Maschinentechnik einschließlich Robotern kommt zum Einsatz, aber auch diffizile Handarbeit, beispielsweise beim Feinschliff oder bei der Ausarbeitung der Gips-Arbeitsformen. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an die Mitarbeiter*innen in allen Unternehmensbereichen.

Ausgebildet werden in Siershahn Industriekaufleute (m/w/d) sowie Industriekeramiker Verfahrenstechnik (m/w/d) und Industriekeramiker Anlagentechnik (m/w/d).

Über die Ausbildung hinaus bietet der Keramikhersteller jungen Menschen aber auch zahlreiche andere Möglichkeiten in das Unternehmen „hinein zu schnuppern“. Zum Beispiel: Praktika, Diplomarbeiten, Examens- und Semesterarbeiten, Schülerpraktika usw.

Nachhaltige Produktion

Der Name systemceram steht für nachhaltige und umweltfreundliche Produkte und eine ebensolche Produktion. Feinsteinzeugspülen und -arbeitsplatten werden ausschließlich aus natürlichen Rohstoffen (Ton, Schamotte, Quarz) hergestellt. Der Ton kommt zu über 70 % aus Tongruben im Westerwald. Auch den Großteil der Schamotte bezieht das Unternehmen aus der Region. Beschädigte unglasierte Rohware aus der eigenen Produktion wird wiederverwertet. Gebrannter Bruch wird an Unternehmen verkauft, die daraus wieder wertvolle Schamotte für andere keramische Erzeugnisse herstellen.

KeraLab-Arbeitsplatten und –Spülen aus Siershahner Blauton werden mit Temperaturen von über 1200 Grad Celsius gebrannt. Das Feinsteinzeug-Material erweist sich seit Jahrzehnten im Praxiseinsatz schon allein aufgrund seiner hohen Materialdichte und Belastbarkeit als besonders geeignet für den Laborbau; und daher auch als extrem langlebig. Es entspricht allen Anforderungen der DIN 28062 (Werkstofftabelle 1.1.4) – Ausführungen gemäß DIN 12916. Ein Produktvorteil, der natürlich auch dem Nutzer im privaten Haushalt zugute kommt.

Die Glasuren werden ohne Zugabe von schädlichen oder gefährlichen Substanzen hergestellt, und daher als lebensmittelphysiologisch absolut unbedenklich zertifiziert.

85 % des für die Herstellung von systemceram-Spülen und -Arbeitsplatten eingesetzten Wassers stammt aus dem eigenen Wasserkreislauf, nur 15 % werden in die Kanalisation geleitet. Der 2011 eingebaute Tunnelofen hat den Energieverbrauch deutlich gesenkt und zugleich die Produktivität erhöht. Eine ca. 2.500 qm große Photovoltaikanlage mit einer Gesamtleistung von ca. 360 Kilowatt-peak deckt rechnerisch den Jahres-Strombedarf von 70 Haushalten und reduziert den CO² Ausstoß um 240 Tonnen jährlich.


Weblinks

https://www.systemceram.de