Gewöhnliches Schwingelschilf

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Gewöhnliches Schwingelschilf

Gewöhnliches Schwingelschilf (Scolochloa festucacea)

Systematik
Commeliniden
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Süßgräser (Poaceae)
Unterfamilie: Pooideae
Gattung: Schwingelschilf (Scolochloa)
Art: Gewöhnliches Schwingelschilf
Wissenschaftlicher Name
Scolochloa festucacea
(Willd.) Link

Das Gewöhnliche Schwingelschilf (Scolochloa festucacea) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Scolochloa in der Familie der Süßgräser (Poaceae). Sie ist auf der Nordhalbkugel weitverbreitet.[1]

Beschreibung

Illustration aus Manual of the grasses of the United States, S. 95

Vegetative Merkmale

Das Gewöhnliche Schwingelschilf ist eine sommergrüne, ausdauernde, krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 90 bis 180 Zentimetern..[2] Es bildet unterirdische Ausläufer aus.[3] Der Habitus ist schilfähnlich. Die Halme sind aufrecht..[2]

Die Laubblätter sind in Blattscheide und Blattspreite gegliedert. Die Blattscheide ist ganz offen. Die Ligula sind bis zu 6 Zentimeter lang..[2] Die Blattspreite ist 6 bis 12 Zentimeter breit. Die Blattoberseite ist deutlich vorwärts rau.[2]

Generative Merkmale

Der rispige Blütenstand ist bis zu 30 Zentimeter lang. Die länglichen Ährchen sind auf dem Rücken gerundet, enthalten zwei Blüten und besitzen keine Grannen.[2] Die stumpflichen Hüllspelzen sind unterschiedlich lang, das Ährchen ist länger als diese.[2] Die Deckspelzen sind ein- bis dreifach stachelspitzig, kahl, glatt oder schwach rau und besitzen 1 bis 1,5 Millimeter lange Haarbüschel am Grund.

Die Blütezeit liegt im Juni und Juli.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 28.[4]

Ökologie

Das Gewöhnliche Schwingelschilf wächst als Geophyt, Hemikryptophyt oder Helophyt.[3] Die Bestäubung erfolgt durch den Wind.[2]

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet von Scolochloa festucacea reicht von Nordeuropa und dem östlichen Mitteleuropa bis zur Mongolei und vom subarktischen Nordamerika bis zu den zentralen Vereinigten Staaten.[1] Das Gewöhnliche Schwingelschilf kommt in Deutschland zerstreut in Brandenburg und selten im nordöstlichen Sachsen-Anhalt an der unteren Havel und in Mecklenburg-Vorpommern vom Osten bis nach Peene-Randow vor. Ein neophytisches Vorkommen in Bayern ist wieder erloschen.[4]

Der Lebensraum von Scolochloa festucacea ist das Röhricht an stehenden oder langsam fließenden Gewässern. Scolochloa festucacea kommt in Pflanzengesellschaften des Glycerietum maximae, des Phalaridetum arundinaceae oder in denen des Verbands Alnion vor.[4]

Literatur

  • Eckehart J. Jäger, Klaus Werner (Hrsg.): Rothmaler Exkursionsflora von Deutschland. Band 4: Gefäßpflanzen: Kritischer Band. Spektrum Akademischer Verlag, München 2005, ISBN 3-8274-1496-2.

Einzelnachweise

  1. a b Rafaël Govaerts (Hrsg.): Scolochloa festucacea. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 5. Februar 2020.
  2. a b c d e f g Scolochloa festucacea (Willd.) Link, Gewöhnliches Schwingelschilf. FloraWeb.de
  3. a b Gewöhnliches Schwingelschilf. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
  4. a b c Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 219.

Weblinks

Commons: Gewöhnliches Schwingelschilf (Scolochloa festucacea) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien