Paitan

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Paitan
Paitan (Malaysia)
Paitan
Koordinaten 6° 24′ N, 117° 24′ OKoordinaten: 6° 24′ N, 117° 24′ O
Basisdaten
Staat Malaysia

Bundesstaat

Sabah
Fläche 2466 km²
Einwohner 29.100
Dichte 11,8 Ew./km²
Website www.sabah.gov.my/pd.blrn/Profail%20Paitan1.html (Malaysisch)
Verwaltungssitz des Unterdistrikts Paitan
Verwaltungssitz des Unterdistrikts Paitan
Der Sungai Paitan – ein alter Handelsweg zwischen der Küste und Paitan

Paitan ist eine Gemeinde und ein Unterdistrikt in Sabah, Malaysia. Paitan liegt am Sungai Paitan, 100 Kilometer nordwestlich von Sandakan und gehört zum Distrikt Beluran in der Sandakan Division.

Geschichte

Die Gegend um Paitan ist ein altes Siedlungsgebiet der orang sungai, die von hier aus mit dem Sultanat von Sulu Handel trieben. Sie sammelten vor allem Campher, Schildpatt und die Rinde der Zimtkassie, daneben handelten sie auch mit Bienenwachs, Rattan und Reis. Die Hügel entlang des Paitan waren dicht mit Kampferbäumen bewachsen.[1][2] Die extrem hohe Qualität des Camphers aus dieser Gegend Nord-Borneos war in der ganzen Welt bekannt. Da Campher in der Gegend im Überfluss vorhanden war, konnte es von den Händlern auch zu günstigen Preisen erworben werden. 1814 tauschten die orang sungai das Campher im Verhältnis 1:1 gegen Salz.[3][Anm. 1] Während 1760 nur wenige Taosug-Händler das Flussgebiet des Paitan aufsuchten,[4] gab es ein halbes Jahrhundert später bereits drei größere Handelsposten, Pitan, Kinarubatan und Kulepan.[3] 40 Jahre später notierte Spenser St. John: "man findet hier an die Tausend Mohammedaner ... und die Ida'an im Landesinneren sind so zahlreich wie die Blätter an den Bäumen."[5]

Nach der Niederschlagung der Mat-Salleh-Rebellion kam es in den folgenden Jahren in verschiedenen Landesteilen Nord-Borneos zu kleineren Gewaltausbrüchen. Einer der Aufständischen, ein Dorfoberhaupt namens Musah, brandschatzte 1908 mit seinen Anhängern die Ortschaft Paitan und entzog sich jahrelang allen Versuchen, seiner habhaft zu werden.[6] Maxwell Hall hat Musah in seinem Werk Musah of Paitan River ein Denkmal gesetzt.[7]

Demographie

Die knapp 30.000 Einwohner Paitans verteilen sich demographisch auf die Stämme der Orang Sungai, der Suluk, der Rungus, der Ubian und der Bajau.[8]

Gliederung

Zu Paitan gehören

  • Mukim Tangkarason mit den Siedlungen Kg. Tangkarason, Kg. Alongai, Kg. Timpus, Kg. Dalamas, Kg. Tabatu, Kg. Simpangan, Kg. Lubang Buaya, Kg. Lakang, Kg. Kobambangan, Kg. Kabuluh, Kg. Batangon Darat, Kg. Batangon Laut, Kg. Sulit, Kg. Binanjar, Kg. Tanjung Nipis I, Kg. Tanjung Nipis II, Kg. Pinampadan, Kg. Golong, Kg. Kaindangan, Kg. Pinangkau, Kg. Tawanan, Kg. Musinggapo und Kg. Maidan
  • Mukim Sungai-Sungai mit den Siedlungen Kg. Sungai-Sungai, Kg. Munungan, Kg. Binsulung, Kg. Matanggal, Kg. Talidusan, Kg. Sukang Talidusan, Kg. Kurom, Kg. Tagupih, Kg. Linayukan, Kg. Tampat und Kg. Kinadaan/Ulu Sungai-Sungai
  • Mukim Lingkabau mit den Siedlungen Kg. Kuala Lingkabau, Kg. Nakadong, Kg. Tagapalang Lama, Kg. Waigon I, Kg. Waigon 2, Kg. Abuan, Kg. Penindakan, Kg. Mangasulap, Kg. Bukit Kambing, Kg. Suyan, Kg. Pomotodon, Kg. Tumandaa, Kg. Penindakan, Kg. Melapi und Kg. Dampiron
  • Mukim Jambongan mit den Siedlungen Kg. Jambongan, Kg. Pantai Boring, Kg. Terusan Sugut, Kg. Obah, Kg. Semangat, Kg. Bahanan und Kg. Limau-Limau

Wirtschaft

Die Bewohner von Paitan und dem Umland sind heute hauptsächlich in der Palmölindustrie beschäftigt, in geringerem Maße auch in der immer mehr zurückgehenden Naturkautschukindustrie. Landwirtschaftliche Erzeugnisse, Fischerei, Obst- und Reisanbau spielen hauptsächlich in der Eigen- und Regionalversorgung eine Rolle.

Weblinks

Commons: Paitan – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. James Warren: The Sulu Zone 1768-1898: The Dynamics of External Trade, Slavery and Ethnicity in the Transformation of a South East Asian Maritime State; Singapore Univ. Press, Singapore, 1981, S. 80, 93–94, ISBN 978-997-1693-862
  2. Matthias Christian Sprengel: Beiträge zur Völker- und Länderkunde, Band 2, Verlag Weygand, 1782
  3. a b J. Hunt: "Sketch of Borneo or Sulo Kalamantan, Communicated by J. Hunt Esq. in 1812, to the Honorable Sir T.S. Raffles, Late Lieut. Governor of Java" in: Notices of the Indian Archipelago and Adjacent Countries, hrsg. von J. H. Moor. London: Cass, 1967, S. 29
  4. Memoir of the Sooloogannan Dominion and Commerce, 26. Februar 1761, PRO, Egremont Papers, 30/47/20/1
  5. Spenser St. John: Life in the Forests of the Far East, London: Smith Elder & Co., 1862, Band 1, S. 398
  6. K. G. Tregonning: A History Of Modern Sabah (North Borneo 1881-1963), 2. Ausgabe, University of Malaya Press, Kuala Lumpur, 1965, Reprint 1967, Seite 208
  7. Maxwell Hall: Musah of Paitan River, North Borneo and Sabah Times, 1955
  8. Rubrik "Major tribes" auf der Website des Unterdistrikts

Anmerkungen

  1. Im Geographisch-statistisches Handwörterbuch von J. G. H. Hassel von 1817 wird Paitan beschrieben als "Asiat. Bai und Fl. auf der Küste von Borneo, wo eine große Menge von Kampher zu Markte gebracht wird, weswegen hier häufig Europ. Kauffahrer anlegen".