Diskussion:WWER
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"Doppelblöcke"
Im Artikel steht momentan "Zu den Besonderheiten des WWER-440/230 zählt die Errichtung von Doppelblöcken mit einem gemeinsamen Maschinenhaus." Das ist keinesfalls eine Besonderheit, sondern war auch bei den meisten RBMK-Standorten üblich. Evtl wäre es für den Leser weniger mißverständlich zu schreiben: "Bei den Kraftwerksanlagen der ersten WWER-Generation wurden (wie bei den zur selben Zeit entwickelten RBMK-1000-Kraftwerken) jeweils zwei Reaktorblöcke in ein Gebäude gesetzt und nutzen ein gemeinsames Maschinenhaus. Spätere Generationen ..." ja was eigentlich? Orientierten sich an westlichen Konstruktionen? Aus welchen Gründen trennt man hier die Blöcke in einzelne Kraftwerke? Sicherheitsüberlegungen? --BjKa (Diskussion) 10:27, 29. Apr. 2016 (CEST)
- Die Trennung der Blöcke ist eine logische Konsequenz die sich auch beim Bau der WWER-Blöcke als Problem zeigte: Durch den Bau von Doppelgebäuden wurde der Bau des einen Blocks mit dem anderen Überlagert. Dies führt dazu, dass die Verzögerungen beim Bau sich automatisch beim anderen Block ebenfalls zeigten. Die andere Seite war, dass man den Betrieb des einen Blocks vom anderen autark realisieren kann. Das heißt Revisionen sind einfacher handhabbar und die Systeme sind konsequenter identisch und getrennt. Bei der Doppelblockkonstruktion hat man es darauf angelegt eben so viel wie möglich vom Gebäude effizient zu nutzen. Das hat sich aber als eher nachteilhaft herausgestellt. Das war im übrigen bei den RBMK-Blöcken auch so. Während man bei den 1000er-Blöcken noch lange die Doppelblockkonstruktion verwendete, was sich insbesondere nachteilhaft beim Bau des jeweils nachziehenden Block der Doppelkonstruktion auswirkte, da der zweite Block ein Anbau war und erst das Hilfsanlagengebäude des ersten Blocks stehen musste, hatte man bei den 1500ern wieder auf Einzelanlagen gesetzt, insbesondere weil sich herausstellte, dass die Lagerkapazität für Kernbrennstoff in den Blöcken zu klein war für die benötigte Abklingzeit, bevor die Brennelemente in das Nasslager wanderten. Mit den 1500ern RBMK-Blöcken hatte man das Nasslager abgeschafft und nur in der Reaktorhalle gelagert. Allerdings gab es hier auch Nachbesserungen, so hat man im Gegensatz zur zweiten RBMK-1500-Generation bei der dritten RBMK-Generation, die nicht gebaut wurde, die Kondensationstürme von den Seiten an die Front des Reaktorgebäudes verlegt und den Entgasertrakt großzügiger und wartungsfreundlicher gestaltet. Bei den neueren WWER-Anlagen wird nur noch auf einzelne voneinander unabhängige Blöcke gesetzt, da bei der heute möglichen Geschwindigkeit, mit der die Serienblöcke errichtet werden können, ansonsten eine zu große Überlagerung der Bauarbeiten stattfinden würde. Man sieht es ja in Weißrussland am Kernkraftwerk Ostrowets: Wofür man in Russland noch ohne Multi-D bzw. Multi-D in den Kinderschuhen fast 7 Jahre gebraucht hat, konnte man in 3 Jahren bereits errichten. --80.148.3.41 21:11, 15. Dez. 2016 (CET)