Henry G. Kunkel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. April 2020 um 06:39 Uhr durch imported>Willowcreek08(2882272) (→‎Leben).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Henry George Kunkel (* 9. September 1916 in Brooklyn; † 15. Dezember 1983) war ein US-amerikanischer Immunologe, dem wichtige Entdeckungen in der immunologischen Grundlagenforschung gelangen und der wesentlich zum Ausbau der klinischen Immunologie beitrug.

Leben

Kunkels Vater Louis O. Kunkel war Professor für Pflanzenpathologie an der Rockefeller University (und auch Kunkel selbst pflegte später botanische Hobbys wie Iris-Zucht). Kunkel wuchs in Yonkers (New York) und Princeton auf. Er studierte an der Princeton University (Bachelor 1938) und der Johns Hopkins University Medical School (M. D. 1942).

Nach zwei Jahren am Bellevue Hospital in New York City war er 1944 Arzt bei der US-Navy und nahm an der Landung in Italien teil. Er begann sich dort für Hepatitis-Erkrankungen zu interessieren und setzte dies im Rahmen des US Navy Hepatitis-Forschungsprogramms nach dem Krieg am Rockefeller Institute und Hospital (der Rockefeller University) in New York City fort (bei Charles L. Hoagland, nach dessen frühem Tod er bald darauf Leiter des Labors wurde). 1947 wurde er dort Assistant Member, 1949 Associate Member und 1952 volles Mitglied und blieb den Rest seiner Karriere an der Rockefeller University.

1973 wurde er auch Adjunct Professor an der Cornell University Medical School. 1950/51 war er Gastwissenschaftler in Uppsala bei Arne Tiselius.

Er entdeckte, dass mit Myelomen verbundene Proteine als Modelle des Studiums von Immunoglobulinen (Antikörpern) dienen konnten, was anfangs umstritten war (zum Beispiel auch von Rodney Porter bezweifelt). Damit untersuchte er an seinem Labor die Kettenstruktur und Antigen-Spezifizität von Antikörpern. Er war auch wesentlich an der Erforschung des Komplementsystems und der B-Zellen beteiligt, die er anhand von B-Zellen-Leukämien studierte.

Seine Forschung war wichtig dafür, dass Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis und Lupus erythematodes als Autoimmunkrankheiten eingeordnet wurden, zwei Krankheiten, die sein Labor besonders erforschte. Dabei bediente er sich insbesondere der Technik Antinukleärer Antikörper (ANA). Kunkel selbst fand schon früh in seiner Karriere neue Krankheitssyndrome.

Er entwickelte immunologische Test- und Laborverfahren (wie die Messung von Serum-Proteinen mit turbidimetrischer Flockung mit Zinksulfat oder die Pevikon Block Elektrophorese).

Kunkel unterrichtete zahlreiche Immunologen, darunter Gerald Edelman und Hans J. Müller-Eberhard.

Ab 1960 war er Herausgeber des Journal of Experimental Medicine und er war Mitherausgeber von Advances in Immunology.

Auszeichnungen

In den Jahren 1974/1975 fungierte er als Präsident der American Association of Immunologists. Er war Mitglied der National Academy of Sciences und Ehrendoktor der Universitäten Harvard und Uppsala.

Weblinks