Das Käthchen von Heilbronn

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Daten
Titel: Das Käthchen von Heilbronn oder Die Feuerprobe
Gattung: Märchendrama
Originalsprache: Deutsch
Autor: Heinrich von Kleist
Erscheinungsjahr: 1810
Uraufführung: 17. März 1810
Ort der Uraufführung: Wien, Theater an der Wien
Ort und Zeit der Handlung: Schwaben
Personen
  • Der Kaiser
  • Gebhardt, Erzbischof von Worms
  • Friedrich Wetter Graf vom Strahl
  • Gräfin Helena, seine Mutter
  • Eleonore, ihre Nichte
  • Ritter Flammberg, des Grafen Vasall
  • Gottschalk, sein Knecht
  • Brigitte, Haushälterin im gräflichen Schloß
  • Kunigunde von Thurneck
  • Rosalie, ihre Kammerzofe
  • [Sybille, deren Stiefmutter]
  • Theobald Friedborn, Waffenschmied aus Heilbronn
  • Käthchen, seine Tochter
  • Gottfried Friedborn, ihr Bräutigam
  • Maximilian, Burggraf von Freiburg
  • Georg von Waldstätten, sein Freund
  • [Ritter Schauermann, sein erster Vasall]
  • [Ritter Wetzlaf, sein zweiter Vasall]
  • Der Rheingraf vom Stein, Verlobter Kunigundens
  • Friedrich von Herrnstadt, Freund des Rheingrafen
  • Eginhardt von der Wart, Freund des Rheingrafen
  • Graf Otto von der Flühe, Rat des Kaisers und Richter des heimlichen Gerichts
  • Wenzel von Nachtheim, Rat des Kaisers und Richter des heimlichen Gerichts
  • Hans von Bärenklau, Rat des Kaisers und Richter des heimlichen Gerichts
  • Jakob Pech, ein Gastwirt
  • Drei Herren von Thurneck
  • Kunigundens alte Tanten
  • Ein Köhlerjunge
  • Ein Nachtwächter
  • Mehrere Ritter
  • Ein Herold, zwei Köhler, Bedienten, Boten, Häscher, Knechte und Volk
Erstdruck von 1810

Das Käthchen von Heilbronn oder Die Feuerprobe (1807–1808) ist ein großes historisches Ritterschauspiel in fünf Akten von Heinrich von Kleist (1777–1811). Es wurde am 17. März 1810 in Wien am Theater an der Wien uraufgeführt. Die Handlung spielt in Württemberg.

Handlung

Vor dem Femegericht klagt der Waffenschmied Theobald Friedeborn den Grafen vom Strahl an, seine Tochter Katharine mit Hilfe der Magie entführt zu haben. Denn nachdem der Graf seinen Harnisch in Theobalds Schmiede hatte richten lassen, hatte sich das Mädchen aus dem Fenster gestürzt und war ihm gefolgt, sobald ihre Knochenbrüche verheilt waren. Es stellt sich aber heraus, dass sie ihm freiwillig gefolgt ist.

Graf vom Strahl befreit Kunigunde von Thurneck und glaubt, in ihr die Kaisertochter zu erkennen, da ihm eine solche in einem weissagenden Traum als Ehefrau angekündigt wurde (Motiv des Fernidols). Diese ist jedoch auf seine Ländereien aus und nutzt die Gunst der Stunde, um nicht auf kriegerische Weise, sondern durch Heirat an ihr Ziel zu gelangen.

Der Rheingraf vom Stein, voriger Verlobter Kunigundes, erfährt von ihren Heiratsabsichten und will sich an ihr rächen, da Kunigunde ihn zum Narren gehalten habe. Er greift erzürnt Burg Thurneck an, wo sich Kunigunde als Gast des Grafen Wetter vom Strahl aufhält, wobei die Burg in Brand gerät. Kunigunde bittet Käthchen, das für sie wichtige Bild des Verlobten (in dessen Futteral die Besitzurkunden für die strittigen Ländereien sind) aus den Flammen zu retten. Sie hofft, das Mädchen damit in den sicheren Tod zu schicken oder bei Erfolg des Auftrages die Schenkungsbriefe wiederzuerlangen. Ein Cherub aber kommt Käthchen zur Hilfe und rettet sie und das Bild aus den Flammen. Graf vom Strahl erkennt die Intrige jedoch erst später durch ein Gespräch mit Käthchen. Er entdeckt, dass das Mädchen eine uneheliche Tochter des Kaisers ist, der bei einem Besuch in Heilbronn mit der Frau des Waffenschmieds Theobald geschlafen hatte. Käthchen und Graf vom Strahl heiraten, nachdem der Kaiser auf Drängen des Grafen die uneheliche Tochter anerkannt und in ihren angestammten Stand versetzt hat. Zu guter Letzt nimmt das Paar den alten Theobald in seiner Burg auf.

Historische Vorlagen

Kleist selbst bezeichnete sein Werk als eine „treffliche Erfindung“.[1] Der Begriff „Erfindung“ kann zu Kleists Zeit und auch in der heutigen Zeit Verschiedenes bedeuten. Er steht nicht einfach für „Fiktion“ (Beispiel: „Das Automobil ist eine treffliche Erfindung“). Der klassisch-philologisch gebildete Autor Kleist konnte an den bekannten rhetorischen Terminus „inventio“ im Sinne von „Stoff-Findung“ anschließen. Da eine eindeutige Aussage des Dichters fehlt, konnte die Deutung innerhalb der Rezeptionsgeschichte verständlicherweise umstritten bleiben. Zur Entstehungsgeschichte selbst gibt es nur ganz wenige Zeugnisse, die sich in seinen Briefen finden[2] bzw. die der Kleist-Forscher und -Herausgeber Helmut Sembdner in seinem Standardwerk Heinrich von Kleists Lebensspuren zusammengestellt hat und die jetzt auch im Internet recherchiert werden können.[3] Darüber hinaus existieren keinerlei historischen Quellen, sondern nur fragwürdige Indizienketten und Spekulationen ohne Beweiskraft. Das hat die Lokalpatrioten allerdings nicht davon abgehalten, immer wieder Vorbilder, sog. „Ur-Käthchen“, aus Heilbronn, ja sogar solche aus Stuttgart zu präsentieren.

Der Oldenburger Germanist Dirk Grathoff († 2000) hat drei Einflussstränge aus den zahlreichen literaturwissenschaftlichen Untersuchungen zu den Quellen des Stücks herausdestilliert:

  1. gattungsgeschichtliche (das Ritterdrama),
  2. stoffgeschichtliche (Märchen, volkstümliche Dichtung),
  3. motivgeschichtliche (Doppeltraum bei Christoph Martin Wieland, Somnambulismus)[4]

Dabei kommt er zu dem Schluss: „Ironisch zugespitzt könnte man sagen, daß nahezu die gesamte Weltliteratur herbeizitiert wurde, um stoff- oder motivgeschichtliche Bezüge zum 'Käthchen' herzustellen.“[5]

Die älteste Überlieferung zu einem sog. „Ur-Käthchen“ mit einem gewissen Wahrscheinlichkeitscharakter (Eduard von Bülow, 1848) nennt keine Heilbronnerin, sondern die Dresdnerin Julie Kunze[6], die Kleist im Haus des Schillerfreundes Christian Gottfried Körner kennengelernt hat.[7]

Obwohl das Stück mit historischen Fakten sehr großzügig umgeht und keiner Faktenüberprüfung standhält, gab es im Zuge des Historismus lokalhistorische Bemühungen, ein Heilbronner Vorbild für die Titelheldin zu finden. In der Heilbronner Lokalgeschichtsschreibung galt so zeitweise Lisette Kornacher (1773–1858), Patientin des im Tierischen Magnetismus mit Hypnose arbeitenden Arztes Eberhard Gmelin, als Vorbild von Kleists Käthchen, da Kleist ihre Krankengeschichte 1807 gehört haben könnte. Neuere lokalgeschichtliche Forschungen brachten eine weitere Patientin Gmelins, die Heilbronner Kaufmannstochter Charlotte Elisabethe Zobel (1774–1806) ins Gespräch.[8] Ein Forscher vertritt die Ansicht, dass Kleist bei der Ausgestaltung der Käthchenfigur von überhaupt keiner Heilbronnerin, sondern von einer Stuttgarter Bürgertochter inspiriert war, nämlich von Johanna Christina Carolina Heigelin, nachmals verehelichte (von) Scheffauer (1768–1808).[9]

Der Kleist-Forscher und Direktor des Kleist-Archivs Sembnder, Günther Emig, interpretiert „Erfindung“ germanistisch als „Fiktion“ und urteilt daraufhin: Aus genauso unerfindlichen Gründen wie man der Aussage des Dichters keinen Glauben geschenkt hat, hat man auch die Mitteilung des sehr gut informierten Dresdner Augenzeugen Karl August Böttiger von 1819 ignoriert, wonach Kleist „die ganze Legende vom Käthchen als einer Volkssage“ auf einem gedruckten Flugblatt gefunden habe, das er auf einem Jahrmarkt gekauft habe.[10] Dass man dieses Flugblatt bis heute nicht gefunden hat, spricht nicht gegen seine Existenz, denn die Flugblattüberlieferung aus dieser Zeit ist in Archiven und Sammlungen äußerst spärlich und lückenhaft. Nach Ansicht Günther Emigs könnte es sich um ein Flugblatt mit der Griseldis-Geschichte gehandelt haben, die Boccaccio in seinem Decamerone erzählt (100. Geschichte) und die über Jahrhunderte hin weite Verbreitung gefunden hat.[11] Inzwischen sind Griseldis-Flugblätter aus der Kleist-Zeit bekannt, wenn auch noch nicht aus dem süddeutschen Raum.[12]

Der klassisch-philologisch gebildete Germanist und Rhetorikexperte Reinhard Breymayer weist demgegenüber darauf hin, dass „inventio“ in der von Heinrich von Kleist rezipierten klassischen Philologie nicht einfach „Fiktion“ bedeutet, sondern die Findung des Stoffes in der Rhetorik. Dazu ist die Diskussion des Artikels „Das Käthchen von Heilbronn“ zu beachten: Breymayer rechnet mit der möglichen Anregung mehrerer Mädchengestalten auf Kleist.

Auch das Käthchenhaus in Heilbronn, ein spätmittelalterliches, steinernes Gebäude am Marktplatz, erhielt seine Bezeichnung erst nach Veröffentlichung des Schauspiels und bildet keinen geschichtlichen Hintergrund für Kleists Werk.

Bühnenschicksal

Wie kaum ein Theaterstück wurde das Werk immer wieder bearbeitet, um es „theaterfähig“ zu machen, wobei ein zentraler Stein des Anstoßes war, dass Käthchen das uneheliche Kind des Kaisers ist. Hinzu kommt, dass ihr vermeintlicher Vater damit zum gehörnten Ehemann wird. Goethe, der sich mit Kleist ein Leben lang nicht anfreunden konnte, bezeichnete das „Käthchen von Heilbronn“ als ein wunderbares Gemisch von Sinn und Unsinn und weigerte sich, das Stück aufzuführen.[13]

Zu den Bühnenfassungen des 19. Jahrhunderts gehören die von Franz von Holbein (1822), Eduard Devrient (1852), Heinrich Laube (1857), die des Meininger Hoftheaters (1879), die von Karl Siegen (1890) sowie die Fassung für das Papiertheater von Inno Tallavania (1900).

Käthchen-Darstellung auf einer Postkarte von 1908
Käthchen-Brunnenfigur (1965) von Dieter Läpple in Heilbronn
Datei:Heinrich von Kleist Memorial in Frankfurt (Oder) 005.jpg
Relief am Heinrich-von-Kleist-Denkmal in Frankfurt (Oder) von 1910

Zeugnisse der Wirkungsgeschichte

Datei:Wilhelm Nerenz Das Käthchen von Heilbronn, 1836.jpg
Das Käthchen von Heilbronn, Gemälde von Wilhelm Nerenz, 1836

Der hohe Bekanntheitsgrad des Stückes im 19. Jahrhundert hat zu verschiedenartigsten Formen der Wirkung geführt: Von Sammelbildchen (Liebigs Fleischextrakt) bis hin zu Kolportageromanen wie dem von Robert Frankenburg mit über 3.000 Seiten und 100 ganzseitigen Abbildungen, der die Geschichte des angeblichen Heilbronner Bürgermädchens, das in Wahrheit die Tochter des Kaisers ist, um die Geschichte der verfeindeten Familien Rossitz und Warwand (Kleist, Die Familie Schroffenstein) und weitere, bisher nicht entschlüsselte Literaturversatzstücke erweitert.

Gerade die zahlreichen und zum Teil in hohen Auflagen erschienenen volkstümlichen Bearbeitungen und Nacherzählungen des Käthchen-Stoffes sind bis heute noch unerforscht, weil sich in der Regel Bibliotheken um solche „minderwertigen“ Produkte nicht gekümmert haben.

Opernbearbeitungen

Eine weitere Schiene der Wirkungsgeschichte vollzieht sich auf der Opernbühne. Bis heute sind insgesamt neun Käthchen-Opern bekannt, meist von weniger bekannten Komponisten.

Die gleichnamige Vertonung durch Carl Martin Reinthaler (1822–1896), die nach ihrer Uraufführung 1881 in Frankfurt a. M. an den großen deutschen Opernhäusern gespielt wurde, gelangte am 21. März 2009 am Theater Erfurt zur Wiederaufführung.

Literatur

Vorbemerkung: Die Literatur zu Heinrich von Kleist und seinen Stücken, darunter das Käthchen von Heilbronn, ist unübersehbar. Sie wird ab Berichtszeit 1990 in der von Günther Emig bearbeiteten Kleist-Bibliographie nachgewiesen, die in den Heilbronner Kleist-Blättern erscheint. Eine retrospektive Bibliographie (bis 1990) erschien 2007.

  • Erstdruck: H. von Kleist: Das Käthchen von Heilbronn oder die Feuerprobe / ein großes historisches Ritterschauspiel. Aufgeführt auf dem Theater an der Wien den 17., 18. und 19. März 1810. Realschulbuchhandlung, Berlin 1810. (Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv) (Reprint: 2002, Die Käthchen-Bibliothek. Band 1)
  • Günther Emig: A l l e s (was Sie wissen müssen) zum „Käthchen von Heilbronn“. Mit zahlreichen, z. T. farb. Abb. Heilbronn: Kleist-Archiv Sembdner 2016. 82 S. ISBN 978-3-940494-74-0
  • Heinrich von Kleist: Das Käthchen von Heilbronn oder die Feuerprobe. Reclam, Stuttgart 1983, ISBN 3-15-000040-8 (Universal-Bibliothek. Nr. 40)
  • Heinrich von Kleist, Claudia Schernus: Das Käthchen von Heilbronn oder Die Feuerprobe. Ein großes historisches Ritterschauspiel. Mit elf Colorzeichnungen von Matthias Steier und einer Analyse des Stückes als Allegorie auf die politischen Verhältnisse am Anfang des 19. Jh. von Claudia Schernus: Aus der Traum? Viademica Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-939290-77-3.
  • Günther Emig: Kleists „Käthchen“ – neue „Lebensspuren“. In: Heilbronner Kleist-Blätter. 8. 2000 (neue Funde zur Uraufführung)
  • Günther Emig: Die Käthchen-Festspiele 1952 im Deutschhof in Heilbronn. Eine Dokumentation. Heilbronn 2005. (Käthchen in Heilbronn. Band 2)
  • Dirk Grathoff: Heinrich von Kleist, Das Käthchen von Heilbronn oder die Feuerprobe. Erläuterungen und Dokumente. Reclam, Stuttgart 1977, ISBN 3-15-008139-4 (Universal-Bibliothek. Nr. 8139 [2])
  • Lothar Heinle: Heinrich von Kleists „Käthchen von Heilbronn“ auf der Opernbühne. Ein Beitrag zur Rezeptionsgeschichte. Heilbronn 1994.
  • Nanna Koch: Zwischen hagiographischer Stilisierung und Illusionsbrechung. In: Heilbronner Kleist-Blätter. 18. 2006 (über die Opern-Bearbeitungen)
  • Katharine Weder: Kleists magnetische Poesie. Experimente des Mesmerismus. Göttingen 2008, S. 158–205.
  • Barbara Wilk-Mincu: „Als ob der Himmel von Schwaben sie erzeugt“. Kleists „Käthchen von Heilbronn“ in der bildenden Kunst. In: Heilbronner Kleist-Blätter. 17. 2005.
  • Friedrich Röbbeling: Kleists „Käthchen von Heilbronn“. 1913. (Reprint: 2005, Heilbronner Kleist-Reprints)
  • Lothar Schirmer: „Der Liebe Kranz aus funkelnden Gestirnen, da wir erst wurden, schon geflochten ward“. Kleists „Käthchen von Heilbronn“ auf Berliner Bühnen. In: Heilbronner Kleist-Blätter. 11. 2001 (von 1824 bis zur Gegenwart)
  • Richard Stecher: Erläuterungen zu Kleists „Käthchen von Heilbronn“. 1901. (Reprint: 2005, Käthchen-Bibliothek)
  • Reinhold Stolze: Kleists „Käthchen von Heilbronn“ auf der deutschen Bühne. 1923. (Reprint: 2004, Heilbronner Kleist-Reprints)

Verfilmungen

Vertonung

  • 2016 – Cathy of Halliwell von Lege & Lena als Jazz-Hiphop-Operette

Anspielung

Weblinks

Commons: Das Käthchen von Heilbronn (1810) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kleist in einem Brief an Marie von Kleist, Sommer 1811. Siehe: http://kleistdaten.de/index.php?title=Brief_1811-07-00/05
  2. http://kleistdaten.de/index.php?title=Briefe
  3. http://kleistdaten.de/index.php?title=Heinrich_von_Kleists_Lebensspuren
  4. Dirk Grathoff: Heinrich von Kleist, Das Käthchen von Heilbronn. Bibliograph. erg. Ausg. Stuttgart 1994, S. 73ff.
  5. Grathoff, ebd., S. 72
  6. Emma Juliane (Julie) von Einsiedel Erbfrau auf Gnandstein, geb. Kunze (1786–1849), war vor ihrer Verheiratung Pflegetochter von Christian Gottfried Körner und Pflegeschwester von dessen Sohn Carl Theodor Körner. Im Dezember 1808 wurde sie die Ehefrau von Alexander August von Einsiedel Erbherrn auf Gnandstein (1780–1840). Als Gutsherr war dieser Erbherr des Ritterguts Gnandstein. (Gnandstein ist seit 1996 Dorf der Gemeinde Kohren-Sahlis, Landkreis Leipzig.) Wegen Kleists unerwiderter Neigung zu der jungen Dresdnerin Kunze wurde diese offenbar in ihrem Bekanntenkreis als ein Vorbild für die Gestalt des Käthchens angesehen.
  7. Vgl. Heinrich von Kleists Lebensspuren. Dokumente und Berichte der Zeitgenossen. Neu hrsg. von Helmut Sembdner. München 1996, S. 250. Vgl. dazu auch neuerdings Rüdiger Wartusch: Noch einmal: Das Urbild des Käthchen von Heilbronn. In: Heilbronner Kleist-Blätter 24 (2012), S. 157–171
  8. Vgl. Christhard Schrenk: Alte Neuigkeiten über das Käthchen. Charlotte Elisabethe Zobel contra Lisette Kornacher. In: Schwaben und Franken. Heimatgeschichtliche Blätter der Heilbronner Stimme. Heilbronn, Oktober 1992, S. I–IV; Christhard Schrenk: Das Käthchen von Heilbronn. Einige Überlegungen zu Kleists Ritterschauspiel. In: Jahrbuch des Historischen Vereins Heilbronn, Bd. 33 (1994), S. 5–43 (siehe den Weblink Schrenk).
    Vgl. ferner Reinhard Breymayer: Zwischen Prinzessin Antonia von Württemberg und Kleists Käthchen von Heilbronn. Neues zum Magnet- und Spannungsfeld des Prälaten Friedrich Christoph Oetinger. Heck, Dußlingen 2010, ISBN 978-3-924249-51-9. (Zur Ausstrahlung des mit der Familie Zobel befreundeten Magnetismus-Sympathisanten Oetinger über den Heilbronner Arzt Eberhard Gmelin auf Kleist. Ein Heilbronner Bezug ergab sich auch durch Henriette Mayer, eine von 1797 bis 1803 und vom November 1808 bis 1820 in Heilbronn lebende Schwester von Kleists Malerfreund Ferdinand Hartmann.)
  9. Vgl. Steven R. Huff: Heinrich von Kleist und Eberhard Gmelin. Neue Überlegungen. In: Euphorion. Zeitschrift für Literaturgeschichte 86 (1992), S. 221–239. (Zur Patientin H. [d. i. Caroline Heigelin, nachmals verehelichte <von> Scheffauer].)
  10. In: Abend-Zeitung, Dresden, 15. Dezember 1819, vgl. LS 268.
  11. Vgl. dazu: Käte Laserstein: Der Griseldisstoff in der Weltliteratur. Eine Untersuchung zur Stoff- und Stilgeschichte. Weimar: Duncker 1926. XII,208 S. (Forschungen zur neueren Literaturgeschichte. 58)
  12. Vgl. Günther Emig: Griselda von Heilbronn oder die Gehorsamkeitsprobe. Schreibtischmonolog über ein nicht gefundenes Flugblatt zum „Käthchen von Heilbronn“. In: Heilbronner Kleist-Blätter 24 (2012), S. 172–180.
  13. Georg Witkowski: Das Leben Goethes