Benutzer:Happolati/Spielwiese
Kartozoologie ist eine nachweislich seit den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts vor allem in Norwegen halbernst und ironisch betriebene (Pseudo)-Wissenschaft, die zu gleichen Teilen Anleihen bei der Kartografie, der Zoologie und der allgemeinen Semiotik nimmt. Ziel der Bemühungen ist es, in der Struktur von Landkarten und Stadtplänen die Umrisse von Tieren zu erkennen.
Die Anfänge der Kartozoologie
Obwohl es sich um eine junge Disziplin handelt, gilt der norwegische Schriftsteller Tor Åge Bringsværd heute unbestritten als ihr grand old man und Nestor.
Geschichte
Das Heinrich-Heine Denkmal in Norderney ist eine annähernd lebensgroße Bronzeplastik des Bildhauers Arno Breker, die seit 1983 vor dem Kurtheater im Ortszentrum der Nordseeinsel Norderney steht. Ein Entwurf zu der Plastik entstand in Zusammenhang mit einem Wettbewerb bereits zu Beginn der 1930-er Jahre. Die Aufstellung der Plastik war aufgrund der nationalsozialistischen Vergangenheit Brekers sehr umstritten.
Geschichte
Heinrich Heine hatte 1825 und in den beiden folgenden Jahren Norderney besucht und seine Eindrücke literarisch verarbeitet. Seit Herbst 1983 steht vor dem Kurtheater ein Denkmal zu Ehren des Dichters. Es geht auf einen Entwurf des Bildhauers und Architekten Arno Breker aus dem Jahr 1930 zurück.
Der 1900 in Elberfeld geborene Arno Breker ließ sich 1927 in Paris nieder, wo seine plastischen Arbeiten stark von Aristide Maillol, Charles Despiau und Auguste Rodin beeinflusst wurden. Er reagierte regelmäßig auf Ausschreibungen in Deutschland. Mit seinem 1930 entstandenen Heine-Entwurf gewann er zwei Jahre später den zweiten Preis in einem Wettbewerb der Stadt Düsseldorf, der Geburtsstadt Heines. Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 war eine Aufstellung der Plastik im öffentlichen Raum jedoch unmöglich, da die Nationalsozialisten Heine auf der Grundlage ihrer antisemitischen Ideologie ablehnten und seine Bücher verbrannten.
Breker siedelte sich Ende 1933 in Berlin an und stieg zum prominentesten Bildhauer des Dritten Reiches auf.[1] Am 10. September 1937 beantragte er die Mitgliedschaft in der NSDAP.[2]
1979 gründete sich in Düsseldorf eine Heinrich-Heine-Denkmal-Gesellschaft, die sich dafür einsetzte, Brekers Entwurf ausführen zu lassen. Ein Jahr darauf begann der Künstler ein achtzig Zentimeter hohes Modell anzufertigen,[3] das einen hockenden Jüngling mit einem Buch in der Hand darstellte. Dieses Modell wurde in Paris im Verhältnis 1:2 auf 160 cm vergrößert und in Bronze gegossen.[4] Der Kulturausschuss der Stadt Düsseldorf lehnte die Aufstellung der Plastik jedoch ebenso ab wie die Stadt Lüneburg, in der Heine mit seinen Eltern zeitweise gelebt hatte.
Die Gesellschaft entschloss sich daraufhin, das Denkmal im Einverständnis mit Breker der Stadt Norderney zu schenken. Obwohl der Stadtrat das Geschenk einstimmig annahm, bildete sich eine Bürgerinitiative Heine ja – Breker nein, die Kritik an der nationalsozialistischen Vergangenheit des Bildhauers übte. Unter heftigen Protesten der Bevölkerung und begleitet von einer kritischen Stellungnahme des PEN-Zentrums in London wurde die Plastik dennoch am 6. Dezember 1983 vor dem Kurtheater aufgestellt.[5][6] Auf der nach Osten zeigenden Seite des Sockels ist der Text eingraviert:
„ICH LIEBE DAS MEER WIE MEINE SEELE – HEINE AUF NORDERNEY 1826“
Er nimmt Bezug auf Heines Zyklus Die Nordsee, der auf Norderney entstanden ist.
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. Birgit Bressa, Nach-Leben der Antike. Klassische Bilder des Körpers in der NS-Skulptur Arno Brekers, Diss. Tübingen 2001, S. 19.
- ↑ Jürgen Trimborn, Arno Breker. Der Künstler und die Macht, Berlin 2011.
- ↑ Nach anderer Darstellung war das Modell 90 cm hoch; vgl. Magdalene Bushart (Hg.), Skulptur und Macht. Figurative Plastik im Deutschland der 30er und 40er Jahre, Berlin 1984, S. 175.
- ↑ Dagmar Matten-Gohdes: Heine ist gut. Ein Heine-Lesebuch. Beltz und Gelberg, Weinheim 1997, S. 192.
- ↑ Ulrike Müller-Hoffstede, Heine-Denkmäler: Skulptur und Macht. Figurative Plastik im Deutschland der 30er und 40er Jahre. Hrsg.: Magdalene Bushart. Berlin 1984, S. 141 ff.
- ↑ Rudij Bergmann: Die Loreley steht in der Bronx. In: Jüdische Allgemeine. 16. Februar 2006.