Berg-Segge

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. April 2020 um 14:35 Uhr durch imported>Seysi(493794).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Berg-Segge

Berg-Segge (Carex montana)

Systematik
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Sauergrasgewächse (Cyperaceae)
Gattung: Seggen (Carex)
Art: Berg-Segge
Wissenschaftlicher Name
Carex montana
L.

Die Berg-Segge[1] (Carex montana) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Seggen (Carex). Sie ist in Eurasien verbreitet.

Beschreibung

Die untersten Blattscheiden sind purpurn und zerfasern beim Aufreißen netzartig.
Die Laubblätter sind oberseits kurzhaarig.
Blütenstand mit oben einer ♂-Ähre und unten mehreren ♀-Ähren.
Weibliche Ähre mit behaarten Schläuchen.
Schlauch mit drei Narben und Deckblatt
Die schwarzbraunen Deckblätter sind vorne seicht ausgerandet und bespitzt. Der Schlauch ist an den Randnerven deutlich verdickt.
Berg-Segge (Carex montana)

Die Berg-Segge ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 10 bis 25, selten bis zu 40 Zentimetern. Mit einem kräftigen „Wurzelstock“ und horstigem Wuchs bildet sie hexenringartige Bestände. Die Stängel sind steif, dünn und stumpf dreikantig und zur Fruchtreife hängen sie über. Die Laubblätter sind 1 bis 2 mm breit, auf der Oberseite leicht behaart, weich und zuletzt länger als der Stängel. Der Blattrand ist sehr fein gesägt und erscheint daher rau. Die grundständigen Scheiden sind blutrot und zerfasern netzartig.

Der Blütenstand ist gedrungen. Sie ist eine Verschiedenährige Segge. Die ein bis drei weiblichen Ährchen sind dichtblütig, rundlich-oval, sitzend und aufrecht. Das einzelne männliche Ährchen ist dunkelbraun und keulenförmig. Das unterste Hüllblatt hat keine oder eine sehr kurze Scheide und ist trockenhäutig. Häufig hat es keine Spreite oder die Spreite ist breit hautrandig. Das zu ihr gehörende weibliche Ährchen ist sitzend und wird vom Hüllblatt meist nicht überragt. Die Tragblätter sind schwarzviolett bis schwarzbraun, die Form ist verkehrt-eiförmig und spitz. Sie sind nicht fransig bewimpert und kürzer als die Frucht. Der Griffel trägt drei Narben. Blütezeit ist April bis Juni.

Die bei Reife grünbraune bis dunkelbraune Frucht ist 3 bis 4,5 Millimeter lang, schmal-oval, dicht zottig behaart und geht allmählich in den Schnabel über.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 38.[2]

Vorkommen

Die Berg-Segge ist von Europa bis Sibirien verbreitet.[3] Sie ist ein submeridional-montanes bis temperates, subozeanisches Florenelement. Sie kommt in Mitteleuropa von der collinen (Hügellandstufe) bis in die montane (Gebirgsstufe) Höhenstufe vor. Im mitteleuropäischen Tiefland westlich der Elbe fehlt sie und östlich von ihr ist sie selten. In den Mittelgebirgen von Mitteleuropa kommt sie auf kalkhaltigem Boden zerstreut vor, sie ist dort oft bestandsbildend; sie steigt in den Alpen bis etwa zur Baumgrenze auf.[4] In den Allgäuer Alpen steigt sie auf der Vorderen Üntschenalp bei Schoppernau in Vorarlberg bis zu 1730 m Meereshöhe auf.[5]

Sie wächst in wärmeliebenden Laubwäldern, Gebüschen und Halbtrockenrasen. In Tieflagen kommt sie oft im Carici-Fagetum und im Galio-Carpinetum vor, in höheren Lagen mehr im Mesobromion oder in der Gesellschaft von Sesleria albicans.[2]

Sie ist kalkhold und ein (Kalk-)Lehmzeiger. Die Berg-Segge wächst auf mäßig basenreichen und oft auch kalkhaltigen, trockenen, mit Mull oder Humus untermischten Lehmböden in klimagünstiger Lage.[4]

Literatur

  • Rudolf Schubert, Klaus Werner, Hermann Meusel (Hrsg.): Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Begründet von Werner Rothmaler. 13. Auflage. Band 2: Gefäßpflanzen. Volk und Wissen, Berlin 1987, ISBN 3-06-012539-2 (Areal).
  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. CD-ROM, Version 1.1. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6.

Einzelnachweise

  1. Carex montana L., Berg-Segge. FloraWeb.de
  2. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 185.
  3. Rafaël Govaerts (Hrsg.): Carex montana. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 22. Oktober 2016.
  4. a b Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2. Auflage. Band 5: Schwanenblumengewächse bis Wasserlinsengewächse. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08048-X.
  5. Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 1, IHW, Eching 2001, ISBN 3-930167-50-6, S. 263.

Weblinks

Commons: Carex montana – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien