Pteria (Gattung)

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Pteria

Vogelmuschel (Pteria hirundo)

Systematik
Klasse: Muscheln (Bivalvia)
Unterklasse: Autolamellibranchiata
Teilklasse: Pteriomorphia
Ordnung: Pteriida
Familie: Flügelmuscheln (Pteriidae)
Gattung: Pteria
Wissenschaftlicher Name
Pteria
Scopoli, 1798

Pteria ist die namengebende Gattung der Flügelmuscheln (Pteriidae) aus der Ordnung der Pteriida. Die ältesten Arten der Gattung Pteria stammen aus dem Perm.

Merkmale

Die etwas ungleichklappigen, leicht bauchigen Gehäuse der Pteria-Arten sind meist mehr oder weniger schief-eiförmig, gelegentlich sogar seitlich eingedrückt. Die linke Klappe ist meist etwas stärker gewölbt als die rechte Klappe. Die Wirbel sitzen nahe dem vorderen Ende und sind nach vorne eingekrümmt. Der Dorsalrand ist gerade und hinten und vorne meist zu langen flügelähnlichen Fortsätzen (Ohren) ausgezogen. Meist ist der hintere Fortsatz wesentlich länger als der vordere Fortsatz und kann sogar die Gesamtlänge des Gehäusekörpers übertreffen (Pteria peasi). Unterhalb des vorderen Ohrs der rechten Klappe befindet sich ein Schlitz für den Byssus. Das Kardinalfeld (Schloss) besitzt eine flache dreieckige Ligamentgrube, die leicht schief nach hinten gerichtet ist. Das Schloss hat ein oder zwei kurze, zahnartige Fortsätze unterhalb des Wirbels.

Die Oberfläche der Gehäuse ist glatt mit schwachen Anwachsstreifen und/oder mit radialen Runzeln versehen. Das Periostracum ist faserig, oft abblätternd, und kann am Gehäuserand zu Haaren verlängert sein.

Juvenile Exemplare weisen noch zwei Schließmuskeln auf. Bei den adulten Tieren ist der vordere Schließmuskel stark oder komplett reduziert; sie haben nur noch einen Schließmuskel.

Geographische Verbreitung und Lebensraum

Die Arten der Gattung Pteria sind heute weltweit in tropischen und subtropischen Meeren beheimatet. Nur wenige Arten dringen in gemäßigte Bereiche vor. Sie kommen vom Flachwasser (ca. 5 m) bis in größere Wassertiefen (tiefer als 1500 Meter) vor. Sie leben mit Byssusfäden angeheftet auf Hartgründen.

Taxonomie

Die Gattung Pteria wurde 1777 von Giovanni Antonio Scopoli aufgestellt.[1] Typusart ist Mytilus hirundo Linné, 1758 durch Monotypie. Das Worldregister of Marine Species[2] und die Paleobiology Database[3] stellen folgende rezenten und fossilen Arten zur Gattung Pteria. Viele Arten, besonders die fossilen, sind nur schlecht bekannt, sodass sich in der Artenzahl noch größere Änderungen ergeben können.

Synonyme nach dem World Register of Marine Species sind: Austropteria Iredale, 1939, Avicula Bruguière, 1792, Electroma (Pterelectroma) Iredale, 1939, Magnavicula Iredale, 1939 und Pterelectroma Iredale, 1939.[2]

Belege

Literatur

  • S. Peter Dance, Rudo von Cosel (Bearb. der deutschen Ausgabe): Das große Buch der Meeresmuscheln. 304 S., Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 1977 ISBN 3-8001-7000-0 (S. 230)
  • Markus Huber: Compendium of bivalves. 901 S., Hackenheim, ConchBooks, 2010 ISBN 978-3-939767-28-2
  • Rudolf Kilias: Lexikon Marine Muscheln und Schnecken. 2. Aufl., 340 S., Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1997 ISBN 3-8001-7332-8 (S. 262)
  • Raymond Cecil Moore (Hrsg.): Treatise on invertebrate paleontology. Mollusca, 6, Bivalvia 1. XXXVIII, 489 S., New York, 1969 (S.N302).
  • Fritz Nordsieck: Die europäischen Meeresmuscheln: Vom Eismeer bis Kapverden, Mittelmeer u. Schwarzes Meer. 256 S., Stuttgart, G. Fischer 1969 (S. 41).

Einzelnachweise

  1. Giovanni Antonio Scopoli: Introductio ad historiam naturalem, sistens genera lapidum, plantarum, et animalium hactenus detecta, caracteribus essentialibus donata in tribus divisa, subinde ad leges naturae. 506 S., Pragae/Prag; Gerle, 1777 Online bei Bayerische Staatsbibliothek digital (S. 397)
  2. a b World Register of Marine Species: Pteria Scopoli, 1777
  3. Paleobiology Database: Pteria Scopoli 1777
  4. a b c d e Frank E. Eames: Tertiary Marine Pelecyüods of California and Baja California: Nuculidae through Malleidae. United States Geological Suvery Professional Paper 1228-A: A1-A108, 1983 Online bei Google Books

Weblinks

Commons: Pteria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien