Amore (1948)
Film | |
Deutscher Titel | Amore |
Originaltitel | L‘amore |
Produktionsland | Italien |
---|---|
Originalsprache | Italienisch |
Erscheinungsjahr | 1948 |
Länge | 78 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 16 |
Stab | |
Regie | Roberto Rossellini |
Drehbuch | Roberto Rossellini (erste Episode) Federico Fellini Tullio Pinelli Robert Rossellini (zweite Episode) |
Produktion | Roberto Rossellini |
Musik | Renzo Rossellini |
Kamera | Robert Juillard Otello Martelli (erste Episode) Aldo Tonti (zweite Episode) |
Schnitt | Eraldo da Roma |
Besetzung | |
Eine menschliche Stimme
Das Wunder
|
Amore ist ein zweiteiliges, italienisches Filmdrama aus den Jahren 1947 und 1948 von Roberto Rossellini mit Anna Magnani in der Hauptrolle. Der erste Teil basiert auf Jean Cocteaus La voix humaine (1930), am Drehbuch des zweiten Teils war, neben Rossellini selbst, auch der junge Federico Fellini beteiligt, der überdies die Rolle des Hirten spielt.
Handlung
Eine menschliche Stimme (Una voce umana)
Im ersten Teil zeigt sich die ganze Verzweiflung einer Verlassenen. Eine Frau von Welt telefoniert die ganze Nacht über immer wieder mit ihrem Geliebten, der sie für eine Jüngere verlassen hat. Das Telefonat gleicht einem verbalen Zweikampf: Es wird gelogen und gebettelt, beschuldigt und entschuldigt. Sie bittet ihn um einen Gefallen, doch auch dies rettet die zerstörte Beziehung nicht mehr. Am Ende erdrosselt sich die Frau mit der Telefonschnur.
Das Wunder (Il miracolo)
Im Zentrum des zweiten Teils steht eine ebenso einfache wie einfältige Landarbeiterin. Als sie eines Tages an einem Hügel einen bärtigen Hirten sieht, glaubt die gläubige Frau, dass es sich dabei um einen Heiligen, nämlich den Heiligen Josef, handeln müsse. Beide setzen sich zusammen, und man trinkt von seinem Wein. Daraufhin schläft die Frau übermüdet und leicht angetrunken ein. Der Hirte aber erweist sich als mieser Zeitgenosse und vergeht sich im Schlaf an der Frau. Als diese wieder erwacht, ist sie schwanger. Doch sie ist nicht entsetzt, im Gegenteil: Die Frau glaubt nun, dass durch eine göttliche Fügung sie dazu auserkoren worden se, das Kind eines Heiligen zu gebären. Die Dorfbewohner lachen nur über so viel Einfalt und treiben die Landarbeiterin aus dem Dorf hinaus. In den Bergen, wo sie Schutz in einer verlassenen Kirche findet, bringt die Frau schließlich ihr Kind zur Welt.
Produktionsnotizen
Die erste Episode von Amore, „Eine menschliche Stimme“, entstand in Paris, die zweite, „Das Wunder“, an der Küste von Amalfi. Der Zweiteiler feierte seine Uraufführung am 21. August 1948 während der Filmfestspiele in Venedig. Massenstart war am 2. November 1948 in Rom. Die deutsche Premiere fand erst am 19. Januar 1962 statt.
Christian Bérard schuf die Filmbauten, Fellini diente bei Das Wunder Rossellini auch als Regieassistent.
Kritiken
„Zwei sehr unterschiedliche Episoden, die im weitesten Sinn nur das Thema (Die Liebe) und die großartige Leistung der Hauptdarstellerin Anna Magnani vereint. Im ersten Teil bietet sie eine schauspielerische „tour de force“, die den Zuschauer fast dazu bringt, sich als Voyeur zu fühlen (…) Im zweiten Teil erscheint Liebe … als Gnade, als unbeirrbare Richtschnur, als Licht in der Finsternis eines armseligen Lebens.“
Buchers Enzyklopädie des Films verortete bei Amore „zwei grundverschiedene Geschichten über das Beharren einer Frau auf ihrem subjektiv als richtig empfundenen Irrtum“ und nannte Rossellinis Zweiteiler ein bemerkenswertes Frauenporträt.[1]
Im Lexikon des Internationalen Films heißt es: „Zwei-Episoden-Film von Rossellini, zugeschnitten auf die wandlungsfähige und durch ihr intensives Spiel überzeugende Darstellerin Anna Magnani. (…) Beklemmende Charakterstudien, die um Vereinsamung, Leiden und Herzlosigkeit kreisen.“[2]
Auszeichnungen
Der Film erhielt mehrere Preise:
- Nastro d’Argento für Anna Magnani als beste Nebendarstellerin (1949)
- New York Film Critics Circle Award für den besten Film (1950) (gemeinsam mit Jofroi, 1934, und Eine Landpartie, 1936)
Rossellini wurde während der Filmfestspiele von Venedig für den Großen Internationalen Preis nominiert.
Einzelnachweise
- ↑ Buchers Enzyklopädie des Films, Verlag C. J. Bucher, Luzern und Frankfurt/M. 1977, S. 662
- ↑ Amore. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 24. Dezember 2018.
Weblinks
- Amore in der Internet Movie Database (englisch)