Christiane Sauer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 29. April 2020 um 13:03 Uhr durch imported>Aka(568) (Tippfehler entfernt, Kleinkram).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Christiane Sauer (* 2. Oktober 1968 in Hagen) ist eine deutsche Architektin und Hochschullehrerin. Sie lehrt als Professorin für Material und Entwurf im räumlichen Kontext am Fachgebiet Textil- und Flächen-Design der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, an der sie seit April 2017 auch Prorektorin für Vernetzung und Wissenstransfer ist. Sie gilt als Materialspezialistin.

Leben

Christiane Sauer studierte von 1988 bis 1996 Architektur an der Universität für Angewandte Kunst in Wien und an der Hochschule der Künste Berlin. Danach war sie für internationale Architekturbüros wie OMA/Rem Koolhaas Rotterdam, FACE Design New York und David Chipperfield Architekten Berlin tätig.

Im Jahr 2001 gründete sie in Berlin das Büro Formade – Büro für Architektur und Material und 2009 gemeinsam mit der Architektin Claudia Lüling das Büro Lüling Sauer Architekten. Der Fokus ihrer Arbeit liegt auf innovativen Einsatzmöglichkeiten von Material, Produktentwicklungen und Planung mit Materialschwerpunkt.

Von 2001 bis 2008 war Christiane Sauer wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Entwerfen und Baukonstruktion an der Universität der Künste (UdK) Berlin. 2010/2011 hatte sie die Hans and Roger Strauch-Stiftungsprofessur für Material Sustainability an der Cornell University, Ithaca / New York inne. 2012 war sie Gastprofessorin für Industriedesign an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle und 2016 Gastdozentin am Southern California Institute of Architecture (SCI-Arc) in Los Angeles, Applied Studies Master Class.

Seit 2013 ist sie Hochschullehrerin für Material und Entwurf im räumlichen Kontext an der Weißensee Kunsthochschule Berlin im Fachgebiet Textil- und Flächen-Design.

Sie ist Mitgründerin der Internetplattform Architonic und veröffentlicht regelmäßig in Fachzeitschriften und Fachbüchern zu aktuellen Entwicklungen auf dem Gebiet neuer Materialien. Seit 2012 besteht eine Zusammenarbeit mit dem Architektur-Portal DETAILresearch zum Thema Die Zukunft des Bauens.

Unter der Leitung von Christiane Sauer entstand um 2019 an der Weißenseer Kunsthochschule der Prototyp eines neuartigen Verschattungssystems. Es geht auf einen Entwurf der Designstudentin Bára Finnsdottir zurück, der mit Unterstützung des Fraunhofer Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) hergestellt wurde und nun getestet wird. Ein großflächiges auf einem groben Metallgitter angebrachtes Sonnenschirmchennetz aus speziellen lichtempfindlichen Metalllegierungen reagiert auf einfallende Sonnenstrahlen und entfaltet sich dann selbstständig.[1]

Mitgliedschaften

Als Mitglied des Forschungsgebietes Experimentelle Materialforschung vertritt Christiane Sauer dort den Schwerpunkt Funktionale Flächen im architektonischen Kontext. Zugleich ist sie Mitglied im Forschungskonsortium smart³ - materials-solutions-growth. Auch im Bund Deutscher Architekten (BDA) ist sie Mitglied und sie ist Associated Member des Exzellenzclusters Bild Wissen Gestaltung der Humboldt-Universität (HU) zu Berlin.

Veröffentlichungen

Magazine und Bücher

  • Seit 2006 veröffentlicht Christiane Sauer die Serie Neue Materialien bzw. Raum und Material im md design magazine.
  • 2010 erschien ihr umfangreiches Material-Kompendium Made Of …Neue Materialien für Architektur und Design bzw. Made Of ...New Materials. Sourcebook for Architecture and Design, Gestalten Verlag.[2]

Artikel

  • Soft matter. In: Eva Grubinger, Jörg Heiser (Hrsg.): Materiality in Times of Immateriality – Sculpture (= Unlimited, 2.) Sternberg Press, 2015.
  • Erkundung von Potentialen. In: Bettina Göttke-Krogmann (Hrsg.): Textildesign. Vom Experiment zur Serie. University Press Burg Giebichenstein, Halle an der Saale 2015.
  • Einfach konstruieren. In: Christian Schittich (Hrsg.): Im Detail. Einfach Bauen. Teil 2, Edition DETAIL, 2012.[3]
  • Materialität. In: Klaus Bollinger, Manfred Grohmann, Markus Feldmann, Georg Giebeler, Daniel Pfanner, Martin Zeumer (Hrsg.): Atlas Moderner Stahlbau. Edition DETAIL, 2011.
  • Materialien und Oberflächen im Innenraum. In: Christian Schittich (Hrsg.): Im Detail. Material im Innenraum. Edition DETAIL, 2008.

Weblinks

Literatur

  • Dana Nela Heidner: Im Gespräch mit Christiane Sauer. In: Berliner Zeitung, Immobilienbeilage, 4./5. Januar 2020, S. 11. Gespräch über Möglichkeiten der Zukunft (des Bauens und des Baumaterials).
  • Gabriela Beck: Material – Stricken mit Steinen, in Süddeutsche Zeitung, 26. Juli 2019. (Hier sind unter anderem drei weitere Forschungsprojekte genannt, die in der Kunsthochschule unter Sauers Leitung laufen.)

Einzelnachweise

  1. ↑ Dana Nela Heidner: Im Gespräch mit Christiane Sauer. In: Berliner Zeitung, Immobilienbeilage, 4./5. Januar 2020, S. 11. Gespräch über Möglichkeiten der Zukunft. Visualisierung des aktiven Sonnenschutzsystems.
  2. ↑ Made of … neue Materialien für Architektur und Design. Gestalten, Berlin 2010, ISBN 978-3-89955-293-5.
  3. ↑ In detail: building simply. 2. Sustainable, cost-efficient, local / [authors: Christiane Sauer … Transl. German/Engl.: Sharon Heidenreich]. Ed. Detail, München 2012, ISBN 978-3-920034-67-6.
Personendaten
NAME Sauer, Christiane
KURZBESCHREIBUNG deutsche Architektin und Hochschullehrerin
GEBURTSDATUM 2. Oktober 1968
GEBURTSORT Hagen
Abgerufen von „https://de.wikiup.org/index.php?title=Christiane_Sauer&oldid=199421242“