Gottlieb Pfeilsticker

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 29. April 2020 um 16:17 Uhr durch imported>Anonym~dewiki(31560) (Erratum: Im Text fehlt der Name von Paul Gottlob Theodor Knapp.).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Gottlieb Friedrich Daniel Pfeilsticker (* 29. November 1811 in Rot an der Rot; † 9. Dezember 1866 in Ravensburg) war ein deutscher Architekt.

Leben

Gottlieb Friedrich Daniel Pfeilsticker war ein Sohn des Amtmannes Gottlieb Friedrich Pfeilsticker und dessen Ehefrau Juliane Friederike, geb. Hebsacker. Er hatte drei Geschwister, darunter einen Zwillingsbruder. Pfeilsticker verbrachte seine Kindheit und Jugend in Rot an der Rot und in Reutlingen; dort besuchte er die Lateinschule. Ab 1826 wurde er in der privaten Bauschule von Karl Marcell Heigelin in Tübingen ausgebildet. Heigelin ging 1829 als Professor an die neue Gewerbeschule in Stuttgart, wohin ihm Pfeilsticker folgte. 1830/31 hatte er die Leitung des Baus eines Ökonomiegebäudes auf dem Staatsgut Mooswald bei Friedrichshafen, 1832 leitete er den Bau der Gewerbeschule, 1833 einen Privat- und zwei Fabrikbauten in Esslingen am Neckar. Danach legte er die Staatsdienstprüfung im Baufach ab und arbeitete als selbstständiger Baumeister. In dieser Zeit ließ er Bauten in Teinach, Wildbad und Tübingen errichten. Vermutlich ist jener „G. Pfeilstiker“, der in der Allgemeinen Bauzeitung Wien 7 aus dem Jahr 1842 über das Hôtel Belle vue im Wildbad in Würtemberg berichtete, mit Gottlieb Pfeilsticker identisch.

Neue Aula, Tübingen

Nach seiner Ernennung zum provisorischen Bauinspektor leitete er unter anderem den Bau der Neuen Aula in Tübingen. Im Sommer 1842 wurde Pfeilsticker Dozent für Baukunde an der Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen, doch schon ein Jahr später wurde er zum Bezirksbauinspektor mit dem Titel Baurat in Ravensburg berufen. Damit war er auch für die Kameralamtsbezirke Heiligkreuztal, Ochsenhausen, Schussenried, Tettnang, Waldsee, Wangen im Allgäu und Altdorf-Weingarten zuständig.

Am 21. Oktober 1845 heiratete er in Ulm Pauline Friederike Susanne Albertine Schuster. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor. Die Tochter Sophie (1849–1910) heiratete den Oberkirchenrat und Dekan Paul Gottlob Theodor Knapp. Sohn Albert wurde ebenfalls Architekt. Die Familie lebte ab 1857 in der Herrengasse in Ravensburg im Haus des verstorbenen Rechtsanwaltes August Schuster, des Schwagers von Gottlieb Pfeilsticker. Pfeilsticker erlag bald nach seinem 55. Geburtstag einem Herzinfarkt.

Bauten (Auswahl)

Literatur

  • Alfred Lutz: Gottlieb Pfeilsticker (1811-1866). Wegbereiter der historistischen Architektur in Oberschwaben. In: Ulm und Oberschwaben, Band 55 (2007), S. 305–357.

Weblinks

Commons: Gottlieb Pfeilsticker – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien